Tausendundeine Nacht mit dir
perfekt.
Nur zögernd hob Belle die Lider, als Rafiq sich ein wenig von ihr löste.
„Deine Schulter“, murmelte er fragend.
„Der geht es gut“, antwortete sie. „Und was ist mit deinen Rippen?“
„Nur ein Kratzer.“ Er begann zu grinsen. „Im Moment fühle ich mich, als könnte ich es mit der ganzen Welt aufnehmen.“
„Dann kannst du mir ja dabei helfen, der Menschenmenge da draußen gegenüberzutreten.“
„Mach dir deshalb keine Sorgen, habibti. Sie bewundern dich bereits jetzt. Ich habe es dir doch schon gesagt, mein Volk – unser Volk“, verbesserte er sich, „besteht aus ganz fürchterlichen Romantikern.“
Belle hoffte, dass er recht behielt. Sie musste noch so vieles über ihre neue Heimat lernen. Rafiq sollte stolz auf sie sein können.
„Inzwischen müssen sie auch alle wissen, dass ich völlig bezaubert von dir bin. Jedem habe ich meine Gefühle deutlich gemacht – außer dir, wie es scheint, der Frau, die ich liebe. Selbst Dawud hat es gewusst.“ Er hob ihre Hand an seinen Mund und küsste jede einzelne Fingerspitze.
„Wie?“ Ihr schwindelte vor Glück.
„Dawud, der alte Haudegen“, wiederholte Rafiq. „Ich hatte nicht angeordnet, das Pfauenauge hervorzuholen. Das hat er selbst entschieden. Und er hätte es nie getan, wenn er sich nicht absolut sicher gewesen wäre.“
„Ist das denn so wichtig?“, neckte sie ihn.
Rafiq schüttelte den Kopf. „Wichtig ist nur, dass du die Meine bist, aus freien Stücken.“
Sehr viel später traten sie Seite an Seite auf den Balkon hinaus, und die geduldig wartende Menge konnte sich davon überzeugen, dass die Tradition eingehalten worden war. Das Pfauenauge war der Frau überreicht worden, die das Herz des Scheichs erobert hatte.
– ENDE –
Jane Porter
Heiratsantrag in Cannes
1. KAPITEL
„Ich verstehe nicht, was Sie meinen!“ Deutlich konnte man Estrella anmerken, wie schockiert sie war. Sie befand sich auf dem Gala-Empfang des Internationalen Filmfestivals in Cannes, bei dem sich alle wichtigen Leute der Filmbranche versammelten.
„Wir könnten viel Spaß miteinander haben!“
Heiße Röte überzog ihre Wangen. Die Investoren, mit denen sie sich angeregt unterhalten hatte, ignorierend, funkelte sie den ihr gegenüberstehenden Italiener zornig an. „Ich fürchte, Sie sprechen mit der falschen Frau.“
Arrogant zog er die Augenbrauen in die Höhe. Die Gegenwart der anderen Gäste und die Tatsache, dass es sich um einen privaten und äußerst exklusiven Empfang handelte, bei dem sich Leute mit Geld und den richtigen Verbindungen trafen, schienen ihn überhaupt nicht zu stören. Hier wurden Filme gekauft, Fremdrechte erworben, und dabei wechselte viel Geld den Besitzer. Nur aus diesem Grund war Estrella nach Cannes gereist.
„Sie sind doch das Model Estrella Galván?“
Ihre Kehle wurde eng, und das Atmen fiel ihr auf einmal schwer. „Entschuldigen Sie mich bitte, ich bin aus geschäftlichen Gründen hier!“
Der Blick aus seinen stahlgrauen Augen wirkte kalt. „Genau wie ich!“
Einige Männer aus der sie umgebenden Gruppe lachten, amüsiert über das Streitgespräch, andere schienen peinlich berührt zu sein. Estrella wusste vor lauter Verlegenheit nicht, wohin sie schauen sollte.
„Der Abend könnte sehr amüsant werden, wenn wir ihn gemeinsam verbringen“, fuhr der Mann ungerührt fort. „Rufen Sie mich an!“ Mit diesen Worten drückte er ihr eine edle Visitenkarte in die Hand.
Estrella versteifte sich. Mit einer schnellen Bewegung versuchte sie, ihm die Karte zurückzugeben. „Ich will sie nicht!“
„Warum nicht? Sie sehen aus, als könne man sich gut mit Ihnen amüsieren, und für eine so attraktive Frau wie Sie nehme ich mirimmer gern Zeit!“
Warum tat er ihr das an? Was wollte er mit seinem provokanten Verhalten erreichen? Es hatte sie viel Mühe gekostet, eine Einladung zu dieser wichtigen Gala zu erhalten, und es war ihre einzige Chance, Investoren für ihren Film zu finden. Das Filmfestival dauerte zwei Wochen, und die Hälfte der Zeit war schon vorüber, ohne dass sich jemand gefunden hatte, der bereit war, ihr Projekt zu unterstützen. Dabei war dieser Film so wichtig für die Zukunft der Kinder. Alles hing davon ab!
„Auf die Gefahr hin, Ihrem Selbstvertrauen einen Dämpfer zu versetzen, muss ich Ihnen gestehen, dass italienische Männer mich nicht interessieren“, erklärte Estrella, immer noch um ein höfliches Lächeln bemüht.
Obwohl ihr dieser Mann völlig unsympathisch war, hatte
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