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Tausendundeine Nacht mit dir

Tausendundeine Nacht mit dir

Titel: Tausendundeine Nacht mit dir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Annie West
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ganzen Leben gehört hatte. Er kannte ihre Träume und Ziele und wollte trotzdem sein Leben mit ihr teilen. Ihre Kehle war wie zugeschnürt, als sie ihm antwortete: „Ich kann nicht.“
    Seine Hände umschlossen ihre Arme. „Warum nicht?“
    „Ich wäre eine schreckliche Ehefrau.“
    „Das glaube ich nicht!“
    Sie küsste ihn zart auf den Mund. „Doch, besonders für einen Gabellini. Ihr seid eine wohlhabende und einflussreiche Familie, genau wie die Galváns in Argentinien. Ihr alle repräsentiert etwas, das ich nicht mehr will!“
    „ Cara …“
    „Nein, Carlo!“ Ihre Augen brannten vor ungeweinten Tränen. „Bitte diskutiere nicht weiter mit mir. Es würde alles nur noch schlimmer machen. Wir haben unterschiedliche Ziele im Leben!“
    Die zwischen ihnen entstandene Spannung war beinahe unerträglich, als Carlo und Estrella nach Cannes zurückfuhren. Vor dem Carlton brachte er den Wagen zum Stehen und wandte sich mit grimmigem Gesichtsausdruck an Estrella. „Ich kann nicht verstehen, warum du glaubst, unsere Ehe könnte nicht funktionieren.“
    „Was zwischen uns ist, wird keinen Bestand haben. Es ist unmöglich!“ Ihre Augen wurden feucht. „In weniger als einer Woche wird Cannes wieder sein Alltagsgesicht zeigen. Die Poster werden verschwinden, die roten Teppiche aufgerollt, und all die Besucher werden nicht mehr die Straßen bevölkern. Unsere Beziehung ist ein Teil des im Augenblick herrschenden Zaubers, aber das ist nicht die wirkliche Welt, zumindest nicht meine Welt. Die ist in Tamil Nadu.“
    Ihre Worte ließen Carlo erbleichen. Deutlich konnte Estrella die Angst, sie zu verlieren, in seinen Augen lesen.
    „Du musst nicht unbedingt nach Indien gehen, um den Kindern zu helfen. Zum Beispiel könntest du hier Hilfsfonds gründen. Es ist ohne Weiteres möglich, die Menschen auf das Schicksal der Kinder aufmerksam zu machen, auch wenn du nicht ständig vor Ort bist.“
    „Nur wenn ich dort bin, kann ich bestimmen, was mit den Spenden geschieht und ob das Geld auch den Kindern zugutekommt. Es reicht nicht, nur zu hoffen, dass alles gut geht. Ich muss mich selbst darum kümmern.“
    Carlo presste die Lippen zusammen. „Du gibst uns einfach keine Chance!“
    Die ersten Tränen kullerten über ihre Wangen. Mit einer schnellen Bewegung wischte Estrella sie fort. „Ich kann einfach nicht, Carlo. Aber ich liebe dich. Ich werde dich immer lieben!“
    „Dann trennen sich unsere Wege nun also?“
    Estrella fühlte sich so elend wie noch nie zuvor in ihrem Leben. Es tat unendlich weh, aber sie hatte versprochen, sich für die Waisenkinder einzusetzen. „Wie wäre es, wenn wir auf ein Wiedersehen hoffen?“
    „Das ist mir zu unbestimmt.“
    „Gut, dann nicht.“ Sie beugte sich zu Carlo hinüber, um ihn ein letztes Mal zu küssen. Seine Stärke, Wärme und Großzügigkeit würden ihr immer im Gedächtnis bleiben. „Niemals werde ich vergessen, was du für mich und die Kinder aus Tamil Nadu getan hast“, flüsterte sie ihm ins Ohr. Noch bevor er etwas erwidern konnte, war sie aus dem Wagen geschlüpft und durch die breite Eingangstür im Hotel verschwunden.
    Spät an diesem Abend wurden zwei Umschläge unter Estrellas Zimmertür durchgeschoben. Der erste enthielt eine auf schwerem Büttenpapier gedruckte Einladung von Carlos Bank für die Premiere von Estrellas Film „Ein Herz“ am Abend des folgenden Tages im Riviera.
    Mit zitternden Händen entnahm sie dem zweiten Umschlag ein Erste-Klasse-Ticket nach Neu-Delhi. Es war, wie sie unter heftigem Schluchzen feststellte, kein Rückflug gebucht.
    Am nächsten Abend machte Estrella sich mit äußerster Sorgfalt zurecht. Heute Abend würde sie Carlo ein letztes Mal begegnen, bevor sie ihn für immer verließ. Trotz ihres geschickten Make-ups wirkte ihr Gesicht im Badezimmerspiegel bleich. In Carlos Nähe zu sein und ihn nicht berühren und küssen zu dürfen war die grausamste Strafe, die sie sich vorstellen konnte.
    In Gedanken versunken, betrachtete Estrella ihr extravagantes Abendkleid im Spiegel. In der Kreation aus champagnerfarbenem Satin würde sie heute Abend ein letztes Mal die Rolle des glamourösen Models spielen und für die Presse posieren, um sicherzustellen, dass „Ein Herz“ so viel Aufmerksamkeit wie möglich erhielt.
    Carlo ließ sie mit seinem Wagen abholen. Schon auf dem Weg zum Riviera sah sie Scheinwerfer, die den Strand erhellten. Carlo hatte an alles gedacht. Während sie über den roten Teppich schritt, flammten die

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