Taxi 503 (German Edition)
Abbys Mutter.
„N… nein“, stammelte sie nervös, sie schaute wieder auf den Boden.
„Aber woher wussten Sie dann, dass sie gestolpert ist?“, bohrte der Arzt weiter, Abbys Mutter wurde merklich nervöser.
„Eva – hat dieser Dreckskerl was damit zu tun?“, fragte Charlie sie barsch. „Sag die Wahrheit! Hat Klaus Abby wieder was getan?“
22
Marc schaute geschockt zwischen Abbys Mutter und Charlie hin und her, auch die beiden Ärzte wirkten verstört.
„Ich denke, da wird noch Klärungsbedarf sein“, sagte Dr. Hahn schließlich.
In Marc tobten die unterschiedlichsten Gefühle durcheinander. Was waren denn das für Andeutungen?
Dieses unbestimmte, mulmige Gefühl kam wieder hoch. Was war hier denn bloß los?
Doch dann schob er dies e Gedanken erst mal zur Seite, es ging hier um Abby und er wollte sie jetzt unbedingt sehen.
„Kann ich zu ihr?“, fragte er Dr. Klein.
„Noch nicht. Sie wird gerade versorgt. In etwa einer halben Stunde müsste sie wach werden. Erwarten Sie sich aber nicht zu viel davon, wir werden ihr starke Schmerzmittel geben müssen und sie wird wohl erst mal nur schlafen.“
„Ich möchte sie auf jeden Fall sehen“, beharrte Marc.
„Warten Sie hier, wir schicken dann eine Schwester vorbei, die wird Sie verständigen.“
Marc bedankte sich und ging wieder zu den Stühlen. Frau Bartholdy und Charlie folgten ihm, sie würdigten sich keines Blickes.
Charlie setzte sich neben ihn. „Das wird schon wieder. Abby ist eine kleine Kämpferin“, versuchte sie ihn zu beruhigen.
„Ist sie das?“, murmelte Marc nur.
Aber so sehr er auch versuchte, sich nur auf Abby zu konzentrieren, die Andeutungen von Charlie gingen ihm nicht mehr aus dem Kopf.
„Können wir reden? Unter vier Augen?“, fragte er so leise, dass nur sie es verstehen konnte.
„Klar. Unten ist ein kleiner Park“, bot sie ihm an, Marc nickte nur.
„Wir sind gleich wieder da“, lächelte er dann Frau Bartholdy zu, die strich sich fahrig eine Haarsträhne hinter ihr Ohr. Sie zitterte richtig und wirkte ungeheuer nervös.
Ob das nur wegen Abby war? Marc war sich nicht mehr so sicher.
„Ich hoffe, Abby kommt schnell wieder auf die Beine“, sagte Charlie und machte sich eine Zigarette an.
„Ja“, antwortete Marc heiser. „Ich kann es gar nicht fassen, dass so etwas passiert ist.“
„Glaubst du an die Version mit dem Treppensturz?“, fragte Abbys Freundin.
„Verrate mir lieber mal, warum ich nicht daran glauben sollte…“
Charlie wirkte kurz verwirrt, sie runzelte die Stirn. „Wegen Klaus natürlich.“
„Wer ist dieser Klaus – und was ist mit ihm?“, Marc blieb stehen und fixierte Charlie mit festem Blick.
Sie riss die Augen auf, alle Farbe wich auf einmal aus ihrem Gesicht. „Du… du hast noch nicht von ihm gehört? Hat Abby dir nie etwas erzählt?“
„Würde ich sonst fragen?“
Ihre Reaktion schockierte ihn und er bekam auf einmal eine furchtbare Angst. „Was sollte ich denn wissen?“
„Scheiße“, fluchte Charlie nur, sie ging auf eine Bank zu und ließ sich darauf plumpsen. Immer wieder zog sie hektisch an ihrer Zigarette, Marc wartete geduldig und setzte sich neben sie.
„Ich… ich hab‘ gedacht… also du und Abby… ihr seid… ihr wolltet doch zusammenziehen. Also zumindest war das doch so geplant… und ich habe angenommen, du wüsstest das mit Abby… also was damals passiert ist“, man konnte deutlich merken, dass sie völlig von der Rolle war.
„Nein, ich weiß nicht, was du meinst. Bitte Charlie – würdest du mir davon erzählen? Ich habe schon gespürt, dass mit Abby was nicht stimmt und dass sie was verheimlicht, aber ich habe keine Ahnung, was das sein könnte. Ich liebe sie, ich liebe sie wirklich über alles. Bitte sag’ mir die Wahrheit“, bat er sie eindringlich.
„Wenn Abby nichts gesagt hat, dann darf ich das auch nicht tun“, sagte Charlie heiser. „Sie hatte bestimmt ihre Gründe.“
„Aber ich kann sie und ihre Verhaltensweisen bestimmt besser verstehen, wenn ich alles über sie weiß. Ich meine es doch ernst mit ihr…“, drängte Marc sie weiter. Er befürchtete, dass Charlie weiter dichtmachen würde, das wollte er auf keinen Fall, auch wenn er ahnte, dass das, was sie vielleicht erzählen würde, erschreckend sein könnte.
Charlie schwieg eine Weile, man konnte ihr förmlich ansehen, wie es in ihr arbeitete.
Marc setzte sein charmantestes Lächeln auf. „Bitte Charlie…“
„Was weißt
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