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Taxi 503 (German Edition)

Taxi 503 (German Edition)

Titel: Taxi 503 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ki-Ela Stories
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zu bekommen, er hatte es doch gelernt, wie man Emotionen unter Kontrolle halten konnte, doch das klappte jetzt nicht .
    In ihm tobte eine verzweifelte Mischung aus Entsetzen, Ekel und – Wut.
    Wut auf alle, die damit zu tun hatten.
     
    „WARUM HAST DU DENN NICHTS GESAGT?“, schrie er dann Charlie an, sie zuckte erschrocken zusammen.
    „Weil Abby mich darum gebeten hat. Ich bin ihre einzige Freundin“, antwortete sie unter Tränen.
    „ Du bist doch genauso schuld an ihrer Lage !“, tobte Marc weiter.
    „Ich versteh’ euch nicht, ich verstehe euch alle nicht!“, schluckte er dann. „ Sowas kann man nicht dulden, man darf es nicht verschweigen – und man darf es auch nicht ertragen!“
    „Du hast leicht reden, Marc. Du lebst nicht das Leben, das Abby gelebt hat“, beschwor Charlie ihn. „Das kann man nicht vergleichen.“
    „Nein, kann man nicht“, Marc war immer noch außer sich vor Wut. „Offenbar nicht…“
    Er schüttelte nur den Kopf und schlug den Weg zum Parkplatz an.
     
    „Wo willst du hin?“, rief Charlie ihm nach, dann rannte sie neben ihm her.
    „Marc!“, sie hielt ihm am Arm fest.
    „Ich muss weg hier“, sagte er nur hastig.
    „Aber Abby… sie wird doch gleich wach… Bitte Marc, du kannst doch jetzt nicht gehen!“, Charlie versuchte sich ihm in den Weg zu stellen, doch Marc schob sie immer wieder ärgerlich beiseite.
    „Geh weg!“, knurrte er sie nur an und beschleunigte seinen Schritt.
    „MARC!“, schrie Charlie verzweifelt hinter ihm her. „Was ist mit Abby?“
    Er schüttelte nur den Kopf, dann drehte er sich zu Charlie um. „Ich kann sie jetzt nicht sehen… das geht nicht!“, sein Hals schnürte sich plötzlich zu. „Ich kann nicht…“
    „Bitte lass sie nicht im Stich, Marc. Bitte… du nicht auch noch!“, schluchzte Charlie laut auf.
    „Ich kann nicht“, wiederholte Marc nur, dann rannte er auf sein Auto zu.
     
     
    Marc startete den Wagen und fuhr, wie vom Teufel gehetzt, los. Er hatte Mühe, seine Gefühle unter Kontrolle zu bekommen, immer noch wütete alles in ihm durcheinander.
    Er konnte es nicht begreifen, er konnte es einfach nicht begreifen, es ging nicht in seinen Kopf hinein.
    Das alles war so schrecklich, so unfassbar grausam, nie im Leben hätte er gedacht, dass Abby so etwas zugestoßen war. Und dass sie es ertragen hatte.
    Wie geht das? Wie kann man so leben?
    Marc schüttelte den Kopf. Dass sie sich als kleines Mädchen nicht hatte wehren können, das war ja vollkommen klar. Aber später, als sie älter wurde, da hätte es doch möglich sein können, möglich sein MÜSSEN.
    Über die anderen Beteiligten wollte er gar nicht mehr nachdenken. Eva und dieser Klaus – in seinen Augen waren sie nur Abschaum.
    Und Abbys sogenannte ‚Freundin’?
    Was war das für eine Freundschaft? Wie konnte man es erdulden, dass einem Menschen, den man mochte, so etwas widerfuhr?
     
    Nein. Marc konnte es drehen und wenden wie er wollte. Es ging nicht. Er konnte es nicht verstehen.
     
    Irgendwie war er in seine Wohnung gekommen, er hatte gar nicht bewusst mitbekommen, wie er den Weg dorthin gefunden hatte.
    Sein erster Weg führte ihn ins Wohnzimmer. Er nahm eine Flasche Whiskey aus dem Schrank und goss sich erst mal ein großes Glas ein.
     
     
     
    „Abigail? Können Sie mich verstehen?“
    Von irgendwoher kam eine Stimme. Sie hörte es ganz genau. Sie sprach immer wieder zu ihr, nannte ihren Namen, erst ganz leise, dann drang sie immer lauter in ihr Bewusstsein.
    Abby versuchte die Augen zu öffnen, ein Fehler, wie sich sofort herausstellte.
     
    Ein stechender Schmerz durchfuhr ihren Kopf, schoss dann plötzlich durch ihren gesamten Körper.
    Abby stöhnte auf, konnte gar nicht genau lokalisieren, wo es ihr genau wehtat, irgendwie waren die Schmerzen überall, sie drangen in sie wie kleine spitze Messer.
    Abby versuchte zu erkennen, wo sie war, doch ihr Blick war völlig verschwommen, alles, was sie sah, war eine weiße Decke und eine ihr fremde Beleuchtung.
    Sie holte tief Luft, selbst das tat unglaublich weh, der Schmerz nahm ihr den Atem.
     
    „Abigail?“
    Wieder diese Stimme. Sie kam von der Seite. Abby versuchte ihren Kopf zu drehen, doch sie hatte etwas um ihren Hals, deshalb musste sie ihren Oberkörper ein bisschen mitbewegen.
    „Nicht bewegen“, sagte jemand. Es war ein Mann. Ganz eindeutig, die Stimme gehörte zu einem Mann.
    Abby konnte schemenhaft erkennen, dass er sich über sie beugte.
    Wer war das?
    Ihr Herzschlag beschleunigte sich

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