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Taxi 503 (German Edition)

Taxi 503 (German Edition)

Titel: Taxi 503 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ki-Ela Stories
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du denn über sie?“, fragte sie ihn dann schließlich.
    „Ich weiß, dass ihr Vater die Familie verlassen hat, als sie acht Jahre alt war. Abby erzählte, dass er jetzt eine Familie in den USA habe.“
    Charlie nickte. „Ja. Er ging zurück in die Staaten. Anfangs hat er wohl noch angerufen, aber das hat sehr schnell aufgehört. Abby meinte mal, dass nach einem Jahr keine Reaktion mehr von ihm kam. Ihre Mutter hat ihr erzählt, dass er eine andere Frau kennengelernt habe und dass sie ihn am besten vergessen sollte. Doch Abby hat die Hoffnung zuerst nicht aufgegeben. Bis sie dreizehn oder so war, hat sie immer noch fest daran geglaubt, dass er sie doch noch nachholen wollte. Sie hat sich auch in der Schule enorm angestrengt, sie wollte, dass er stolz auf sie ist…“, sie schüttelte traurig den Kopf.
    „Aber ist das auch die Wahrheit? Dass er keinen Kontakt mehr will?“, Marc runzelte die Stirn. Er konnte sich nicht vorstellen, wie man sein Kind einfach so vergessen konnte.
    „Ja, das stimmt. Eva hat Abby erlaubt, ihn anzurufen. Weil Abby partout nicht von diesem Wahn, er würde sie nach Amerika nachholen, runter wollte. Abby hat mir erzählt, dass er sehr kurz angebunden gewesen war. Er habe sich entschuldigt und ihr erklärt, dass er jetzt ein anderes Leben führen würde und sie würde da nicht hineinpassen“, sagte Charlie mit rauer Stimme.
    Marc schaute sie schockiert an. „Das kann doch nicht sein…“
    „Warum sollte Abby sich so etwas ausdenken?“
    „Was ist jetzt mit diesem Klaus? Was hat der mit Abby zu tun?“, hakte Marc weiter nach.
    „Klaus ist der Lebensgefährte von Eva. Sie hat ihn kennengelernt, als Abby neun war, also unmittelbar, nachdem mit Antonio offiziell Schluss war“, Charlie zündete sich hastig die nächste Zigarette an.
    „Sie hat sich sofort in ihn verliebt. Anfangs war es wohl noch ganz gut mit ihm, er hatte einen Job und hat auch noch nicht soviel getrunken. Als Abby zehn Jahre alt wurde… da… da begann er sich auf eine Weise für sie zu interessieren, wie es nicht sein sollte“, Charlotte sprach jetzt ganz leise, doch Marc hatte ihre Worte verstanden.
    Leider.
    „Wie… wie bitte?“, er kam sich vor, als hätte jemand einen Dolch in sein Herz gerammt. „Wie… wie meinst du das?“, das konnte jetzt nicht so sein, wie er das verstanden hatte, oder? Ihm wurde plötzlich ganz kalt vor Entsetzen.
    „Muss ich wirklich deutlicher werden, Marc?“, Charlie hatte Tränen in den Augen und schaute ihn flehend an.
    „Ich… ich glaub’ das nicht… doch nicht Abby“, stammelte er nur.
    ‚Nicht Abby’ , flehte er innerlich.
    „Er ist nachts zu ihr ins Kinderzimmer gekommen. Abby wusste natürlich erst mal gar nicht, was er von ihr wollte. Hinterher hat er ihr erklärt, dass sie jetzt ein Geheimnis hätten, dass sie niemandem verraten dürfte. Wenn das nämlich herauskäme, müsste sie weg von ihrer Mutter in ein Kinderheim“, weinte Charlie leise.
    „Nein“, Marc hatte einen dicken Kloß im Hals, jetzt wünschte er sich, er hätte Charlie niemals gefragt.
    Aber sie redete weiter, schaute auf einen imaginären Punkt am Horizont.
    „Abby hat mir erzählt, dass sie in dieser Zeit jeden Abend gebetet habe, dass ihr Vater sie holt. Auch wenn ihre Mutter ihr immer gesagt habe, dass sie ihn endlich vergessen sollte. Abby meinte, dass ihr die Vorstellung, dass sie bald da raus könnte, Hoffnung gegeben habe. Als sie dann mit Antonio telefoniert hatte und begriff, dass er die Wahrheit sagte, ist für sie wohl eine Welt zusammengebrochen.“
    „Woher weißt du davon? Wann hat es dir Abby erzählt?“, Marc hatte sich soweit wieder unter Kontrolle, dass er jetzt alles hören wollte.
    „Das war auf einer Fete bei einem Klassenkameraden. Ein Mädchen hat ganz stolz erzählt, dass sie jetzt die Pille n ähme, da war sie gerade mal vierzehn. Abby hat mir dann gesagt, dass sie die schon seit drei Jahren nähme. So als ob das etwas total Selbstverständliches sei. Klaus hat sie ihr wohl gegeben und darauf geachtet, dass sie sie auch jeden Morgen schluckte. Ich war geschockt und habe nachgefragt. Plötzlich ist es aus Abby herausgesprudelt, sie hat mir alles erzählt. Das war das einzige Mal, dass ich sie wirklich heftig weinen gesehen habe“, sagte Charlie nachdenklich.
    „Wie kommt denn Klaus an die Pille?“, Marc versuchte, das Ganze irgendwie so von sich zu schieben, dass ein normales Gespräch möglich war, aber in ihm hatte sich ein Grauen ausgebreitet, dass er noch

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