Taxi 503 (German Edition)
Lebensgefährtin“, erklärte er mit charmantem Lächeln.
Er legte einen Arm um Abbys Taille und zog sie ein wenig an sich. Abby schenkte ihm einen dankbaren Blick.
Sie war ungeheuer aufgeregt, von allen Seiten wurden sie gerufen und gebeten, herüberzuschauen.
Sie lächelte in viele Kameras, dank des Jobs für die Krankenversicherung wusste sie aber wenigstens schon ein bisschen, wie sie am besten wirkte. Und dieses Wissen setzte sie jetzt auch ein.
Marc war überrascht, wie gut Abby sich nach dem ersten Schrecken hielt. Sie lächelte unbeirrt in die Kameras, und die Pressemeute stürzte sich auch wirklich auf sie.
„Sind Sie nicht die Frau aus dem Krankenversicherungs-Werbespot?“, hakte dann auch der erste Journalist nach.
„Ja“, nickte Abby ihm freundlich zu, was ihr prompt ein noch gewaltigeres Blitzlichtgewitter einbrachte.
„Sind Sie Schauspielerin?“.
„Nein, bin ich nicht“, Abby sah unsicher hinauf zu Marc. Und was jetzt?
„Du kannst ihnen ruhig deinen Job verraten. Früher oder später bekommen sie es eh heraus“, raunte er ihr zu.
„Was machen Sie denn beruflich?“
„Ich bin eigentlich Taxifahrerin“, lächelte Abby, dann ging sie mit Marc zusammen in den großen Kinokomplex.
„Das werden sie morgen ausschlachten“, erklärte Marc ihr.
„Was ist daran so besonders interessant?“, Abby runzelte die Stirn.
„Es liegt daran, dass ich vorher nur mit, äh, also sagen wir mal , mit Frauen aus anderen Kreisen bei solchen Events aufgetaucht bin. Da sorgt dein Beruf für ein bisschen Aufsehen.“
„Ich werde nie verstehen, was so spannend am Leben anderer Leute ist“, sagte Abby leise.
„Ich weiß aber, was an mir spannend ist“, flüsterte er in ihr Ohr.
„Und was?“
„Das zeige ich dir heute Abend…“
Bevor sie in den Kinosaal gingen, sprach eine Reporterin Abby und Marc noch einmal an.
„Stimmt es, dass Sie eigentlich Taxifahrerin sind?“
„Ja, das ist richtig“, antwortete Abby, etwas unsicher schaute sie zu Marc hinauf, der nickte ihr nur unmerklich zu.
„Und wie haben Sie sich kennengelernt?“
„In meinem Taxi.“
„Wirklich? Was für ein netter Zufall“, die Reporterin strahlte Abby und Marc abwechselnd an. „Darf ich fragen, aus was für Familienverhältnissen sie stammen?“
Abby zuckte unweigerlich zusammen, mit dieser direkten Frage hatte sie nicht gerechnet, auch Marc runzelte für einen Moment die Stirn.
„Aus… also… ich… ich stamme aus eher einfachen Verhältnissen“, räusperte Abby sich.
Marc streichelte ihr über den nackten Arm. Er war versucht gewesen, einzugreifen, doch Abby machte das ganz gut, und er konnte sich schon lebhaft ausmalen, auf was die Reporterin heraus wollte.
„Hört sich fast an wie ein Märchen…“
‚Bingo’ , dachte Marc amüsiert.
„Na ja“, stammelte Abby, sie fing einen belustigten Blick von Marc auf.
„Wir müssen jetzt rein“, lächelte er der Reporterin zu.
„Meinst du, sie schreibt das?“, fragte Abby ihn unsicher, als sie schließlich auf ihren Plätzen saßen.
„Machst du Witze? Na klar schreibt sie das. Aber das ist doch auch eine nette Geschichte, oder nicht?“, er hauchte ihr einen Kuss auf die Nasenspitze. „Abby - besser sie erfahren so was von uns selbst, als wenn sie anfangen zu wühlen.“
Abby schluckte heftig. Würden die Journalisten so was wirklich tun? Sie konnte immer noch nicht begreifen, wer sich für so was interessierte. Aber dann dachte sie an die Fahrgäste ihres Taxis, wie viel die schon allein über solche Klatschgeschichten redeten. Und Charlie erzählte ja auch immer wieder, was im Friseursalon so gesprochen wurde.
Sie seufzte auf. Die Menschen interessierten sich nun mal für Marc, damit musste sie sich einfach abfinden - und dadurch dann auch ein bisschen für sie.
Der Film riss Marc nicht wirklich vom Hocker, aber als die Vorstellung zu Ende war und er nach seiner Meinung gefragt wurde, bemühte er sich, möglichst unverbindlich freundliche Aussagen zu treffen.
Nach der Premiere gab es noch eine Feier, das hatte Marc Abby schon erzählt. Sie wurde immer unsicherer , als sie sah, wie viele prominente Leute hier anwesend waren und wen Marc alles so kannte.
Sie wurde etlichen bekannten Persönlichkeiten vorgestellt, manche kannten sie sogar aus dem Krankenversicherungs-Werbespot, das konnte Abby wirklich kaum fassen.
Ein paar Mal wurden sie und Marc auch noch fotografiert, die Geschichte um ihr Kennenlernen hatte
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