Taxi 503 (German Edition)
strengen Blick. „Wenn du vorhast, dich hier noch mehr einzumischen, dann würde ich dich bitten, draußen zu warten.“
„Schon gut, ich bin still“, Marc hob abwehrend die Hände. Er musste sich mäßigen, das wusste er nur zu gut, aber er wollte Abby ja nur helfen.
„Ich habe hier eine Anfrage von einer Kaufhauskette. Sie würden gerne Probeaufnahmen mit Ihnen machen. Eventuell kämen auch noch Fernsehspots in Frage. Und sie bezahlen auch wirklich gut.“
Abby schaute die Agentin ungläubig an. „Und sie wollen wirklich mich? Aber Pete hat gesagt, ich wäre zu klein für ein Model, also ein Laufstegmodel“, stammelte sie.
„Sie haben angefragt, ich habe ihnen bereits Ihre Maße geschickt“, Cynthia zuckte mit den Schultern. „Es geht ja auch um keine Modenschau, sondern um die Ware, die auch in den Kaufhäusern angeboten wird. Die gibt es ja in verschiedenen Größen. Auch hier würde ich gerne sofort einen Termin absprechen.“
Cynthia ließ sich Abbys Schichtplan zeigen und rief dann im Büro des Fotografen und bei der Agentur der Kaufhauskette an. Die beiden Termine lagen an zwei aufeinander folgenden Tagen, Marc stellte zerknirscht fest, dass er da noch drehen musste und Abby somit nicht begleiten konnte.
Abby war ganz aufgeregt, sie hatte tatsächlich zwei Anfragen bekommen. Selbst wenn nichts daraus werden würde, sie hatten tatsächlich Interesse an ihr. Das freute sie ungemein.
„Und da ihr beide hier seid, es gibt einen wichtigen Termin, zu dem du Abby mitnehmen könntest“, schlug Cynthia Marc vor.
Es war eine Filmpremiere, Marc schaute Abby skeptisch an. Sie wirkte etwas nervös, seitdem sie im Club zusammen fotografiert worden waren, waren sie nicht mehr zusammen von der Öffentlichkeit bemerkt worden. In Insiderkreisen war natürlich bekannt, dass Marc eine feste Freundin hatte, aber sonst hatte man noch nicht viel Kenntnis von Abby genommen.
„Soll ich da wirklich mitkommen?“, fragte Abby unsicher.
„Das wäre auch für Sie eine gute Werbung in eigener Sache“, ermunterte Cynthia sie. „Marc ist ja bekannt wie ein bunter Hund. Die Frauen an seiner Seite ziehen viel Interesse auf sich.“
„Und ich erst…“
„Natürlich, du auch, Darling“, lächelte Cynthia ihm milde zu.
„Was ist mit dir?“, fragte Abby ihn. „Ist dir das recht?“
„Natürlich ist es das.“
Abby war zwar immer noch nicht ganz überzeugt, aber Cynthia redete so lange auf sie ein, bis sie schließlich zustimmte.
„Was zieht man denn bei so was an?“, Abby schaute Marc fragend an, als sie anschließend nach Hause fuhren.
„Wir werden schon was finden“, Marc hielt prompt vor einer noblen Boutique.
Abby starb fast vor Aufregung. Jetzt war also besagter Abend gekommen , und sie würde ganz offiziell an Marcs Seite über so einen roten Teppich laufen. Irgendwie war das alles sehr unwirklich. Sie kannte Fotos von Filmpremieren aus Zeitschriften, hatte ihnen aber nie besonders viel Interesse gewidmet.
Sie wurden sogar mit einer Limousine abgeholt, Abby verschlug es die Sprache. Als sie jetzt neben Marc im Fond des Wagens saß, rutschte sie nervös auf den edlen Lederpolstern herum.
„Entspann dich, mein Engel“, Marc nahm Abbys Hand und hauchte einen Kuss darauf.
Sie sah einfach atemberaubend aus. Das cremefarbene, schulterfreie Kleid saß wie angegossen und unterstrich ihren wunderschönen Teint. Charlie hatte ihre Haare hochgesteckt , und Marc hatte es sich nicht nehmen lassen und Abby eine Kette und dazu passende Ohrringe geschenkt, Abby hatte darüber ein paar Tränchen verdrückt.
Marc berührte es immer wieder, wenn sie wegen solcher Aufmerksamkeiten so völlig fassungslos war , und das rief ihm stets ins Gedächtnis, was sie in ihrem Leben schon alles hatte durchmachen müssen.
Es würde wohl lange dauern, bis so etwas für Abby eine Selbstverständlichkeit werden würde – vielleicht würde sie es auch nie richtig annehmen können.
„Da sind wir“, der Fahrer drehte sich lächelnd zu ihnen um und schmachtete Abby förmlich an.
Marc war sich sicher, dass sie es gar nicht registrierte, denn ihre Augen huschten unruhig über die Fotografen- und Journalistenmeute, die bereits links und rechts am roten Teppich stand.
Marc öffnete ihr galant die Türe .Als Abby ausstieg, war sie erst einmal geblendet vom Aufblitzen der Fotoapparate.
„Marc, wer ist die Frau an ihrer Seite?“, wurde dann auch sofort gefragt.
„Das ist Abigail Bartholdy, meine
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