Taxi 503 (German Edition)
mittlerweile die Runde gemacht und sie wurden noch oft darauf angesprochen.
Nach einem Buffet spielte eine Band auf, Abby hätte Marc am liebsten gebeten zu gehen, ihr wurde das alles ein bisschen zu viel, diese Art von Aufmerksamkeit war ihr unangenehm, doch er hatte ihr auch erklärt, dass es wichtig für ihn war, hier weitere Kontakte zu knüpfen und sich bei den Produzenten in Erinnerung zu rufen.
„Darf ich deine entzückende Partnerin für einen Tanz entführen?“, Stefan Schwarz, ein bekannter Produzent in der deutschen Filmszene, stand lächelnd vor Abby und Marc.
Abby schickte Marc einen hilfesuchenden Blick. Auf die Art von Musik, die hier gespielt wurde, konnte sie nicht tanzen. Charlie hatte ihr zwar mal ein paar Tanzschritte beigebracht, aber wirklich parketttauglich war das nicht.
„Ähm, ich… ich kann nicht tanzen“, stammelte Abby peinlich berührt hervor.
„Das kann ich nicht so ganz glauben“, grinste dieser Herr Schwarz sie an. „Jeder kann tanzen.“
Marc wusste nicht so recht, wie er Abby aus dieser Situation retten sollte. Mal abgesehen davon, dass Stefan Schwarz wirklich ein sehr angenehmer Mann war, war er zudem auch noch sehr einflussreich, und es behagte Marc nicht, ihn vor den Kopf zu stoßen, aber er kannte auch Abbys Nöte.
„Bitte“, nickte er Abby zu. „Ich bringe Sie auch wohlbehalten zurück“, blieb Stefan Schwarz hartnäckig.
Abby war das mehr als unangenehm, gleich würde sie sich furchtbar blamieren, doch der Mann war wirklich sympathisch , und so ergab sie sich in ihr Schicksal.
Zu allem Überfluss spielten sie ein Lied mit lateinamerikanischem Rhythmus, entsetzt starrte Abby ihren Tanzpartner an.
„Sie werden das bereuen“, flüsterte sie erschrocken.
„Das glaube ich nicht“, lachte Stefan Schwarz sie an. „Außerdem müsste das Ihnen doch im Blut liegen, oder? Sie sehen etwas südländisch aus. Lassen Sie sich einfach führen.“
‚Einfach führen lassen. Das sagst du so leicht’ , dachte Abby panisch.
Doch zu ihrer großen Überraschung ging es besser, als sie erwartet hatte. Er war in keinster Weise aufdringlich , und nach leichten Startschwierigkeiten hatte sie die Schritte drin und sie begann, das Tanzen zu genießen.
Ihr Partner war auch sehr geduldig mit ihr und lobte sie schließlich. „Ich wusste, dass Sie das können.“
Marc betrachtete die beiden sehr überrascht von der Bar aus. Abby machte das wirklich gut, sie spielten gerade ‚Sway’ und scheinbar kamen da die südamerikanischen Gene ihres Vaters durch, denn sie bewegte sich wirklich sehr graziös.
Als Stefan Schwarz mit ihr zurückkam, lachte Abby ihn sogar fröhlich an und bedankte sich für die Tänze.
„Das Vergnügen war ganz auf meiner Seite. Sie haben sich da eine sehr hübsche Frau geangelt. Wäre ich zwanzig Jahre jünger, hätten Sie jetzt einen ernsthaften Konkurrenten.“
„Konkurrenten vielleicht – aber ernsthaft wohl kaum“, gab Marc schlagfertig zurück und zog Abby an sich.
„Wir telefonieren mal, ich hab’ da ein neues Projekt im Kopf, das wäre vielleicht etwas für Sie“, verabschiedete sich Stefan Schwarz schließlich von Marc.
„Gerne“, freute Marc sich, dann widmete er sich Abby. „Ich wusste gar nicht, dass du so wunderbar tanzen kannst.“
„Kann ich auch gar nicht. Das ging irgendwie von alleine. Stefan ist ein ganz toller Tänzer“, antwortete Abby ihm eifrig.
„Stefan?“, Marc runzelte die Stirn. „Ihr seid schon beim ‚Du’?“
„Ja, er hat es mir angeboten. Er ist sehr nett. Er meinte, er hätte vielleicht eine ganz kleine Minirolle für mich. Aber das kann ich gar nicht glauben.“
„Wieso nicht? Probier es einfach aus“, lächelte Marc ihr zu.
‚Donnerwetter’ , staunte er. Seine Süße hatte ja wohl mächtig Eindruck bei Stefan Schwarz hinterlassen. Dann schaute er Abby verliebt an. Sie war auch einfach umwerfend – und vor allem war sie wunderschön.
Die Musik wurde ruhiger, Marc nahm ihre Hand. „Jetzt bin ich mal dran“, grinste er.
Abby ließ sich von ihm in die Arme ziehen und schmiegte sich dicht an ihn. Es war so schön, so vertraut, sie entspannte sich, als sie seinen vertrauten Geruch wahrnahm , und für die Dauer des Tanzes gab es nur sie beide.
32
Marc stand am nächsten Morgen früh auf. Er war zu gespannt, was die Zeitungen schreiben würden, denn das s Abby und er heute das Hauptthema der Boulevardpresse waren, daran hatte er keinen Zweifel.
Die
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