Taxi 503 (German Edition)
mitkommen?“, fragte sie ihn noch einmal, als sie vor dem Restaurant standen.
„Natürlich, Darling. Anni würde sonst sehr enttäuscht sein“, versuchte er ihr die Nervosität zu nehmen.
Abby atmete tief durch und sie traten ein. Ingrid und Manfred Warnke waren noch nicht da, Abby gratulierte Marcs Oma ganz herzlich.
„Schön, dass Ihr da seid“, freute Anni sich. „Du bist dünner geworden, Abby“, sagte sie direkt.
„Kommt mir auch so vor“, Marc schaute Abby besorgt an. Die Unbeschwertheit des Wochenendes in dem Wellness-Hotel war schnell verflogen und dieses Gefühl, dass Abby etwas bedrückte, beschlich ihn von Tag zu Tag mehr.
Doch sie stritt immer alles ab und die Nächte mit ihr waren nach wie vor sehr leidenschaftlich. Marc konnte es also an nichts bestimmte m festmachen, er hatte auch schon vorsichtig bei Abbys Chef Herrn Winter mal angefragt, ob irgendetwas vorgefallen war, doch dieser hatte Marc auch nicht weiterhelfen können.
Sicherheitshalber hatte Marc ihm seine Telefonnummer dagelassen, mit der Bitte, ihn anzurufen, sollte ihm irgendetwas komisch vorkommen.
Er hatte deswegen ein sehr schlechtes Gewissen, aber die Winters waren nette Leute und ebenso an Abbys Wohl interessiert wie er selbst. Er konnte sicher sein, dass sie ihn nicht verrieten und sich Abby gegenüber auch nichts anmerken ließen.
„Na, dann wird es Zeit, dass du heute mal ordentlich zuschlägst“, lächelte Anni Abby freundlich an.
Abby versprach es, dachte mit Grauen aber schon an das Essen. Sie hatte einfach keinen Appetit, einmal wegen ihm und zum anderen auch wegen Marcs Eltern, die jetzt gerade das Restaurant betraten.
Die Begrüßung fiel freundlich, aber sehr reserviert aus, Abbys Unruhe stieg an.
Zunächst ging es nur um Marc und um die kommende Rolle in dem TV-Mehrteiler. Abby war froh, nicht in der Schusslinie zu stehen und hielt sich weitestgehend aus dem Gespräch heraus, dann wandte sich Manfred Warnke aber an sie.
„Man sieht Sie ja jetzt recht häufig im Fernsehen“, nickte er ihr zu.
„Äh ja“, pflichtete Abby ihm bei.
Der Krankenversicherungs-Spot lief immer noch weiter und auch die Werbung für die Kaufhauskette war sehr präsent im Fernsehen.
„Sie scheinen ja in der Branche Fuß zu fassen. Macht es Ihnen mehr Spaß als Taxifahren?“
Marc hielt für einen Augenblick die Luft an. Seine Eltern würden doch jetzt nicht etwa wieder die Snobs raushängen lassen?
„Man kann es kaum vergleichen“, antwortete Abby freundlich. „Aber es ist für mich sehr spannend und alles noch so neu.“
„Anni erzählte, dass Sie von Philippe Caline fotografiert worden sind“, hakte sich jetzt Ingrid Warnke in das Gespräch mit ein.
„Ja, das stimmt.“
„Wann kommt der Bildband? Er hat einen guten Ruf“, Marcs Mutter schien jetzt ehrlich interessiert zu sein.
„Das kann ich leider nicht sagen. Aber die Veröffentlichung steht wohl kurz bevor“, Abby wurde ein bisschen ruhiger, das lief doch gar nicht so schlecht.
„Und warum fahren Sie dann immer noch Taxi?“
Abbys Zuversicht sank wieder. Der Unterton in der Stimme von Marcs Mutter war nicht zu überhören.
„Na ja, das ist mein Job. Ich möchte den nicht so leicht aufgeben, das mit dem Modeln kann ja jederzeit wieder nachlassen.“
„Es ist doch schön, dass Abby sich ihre Selbstständigkeit bewahren möchte und sich nicht so an Marc hängt“, mischte Anni sich mit liebenswürdigem Lächeln ein. „Eine Frau sollte immer auf eigenen Füßen stehen.“
Marc musste sich ein fieses Grinsen verkneifen. Das ging eindeutig gegen seine Mutter, die zwar ein abgeschlossenes Studium hatte, danach aber sofort bei seinem Vater eingezogen war und keine Arbeit angenommen hatte.
Ingrid Warnke verstand auch sofort die Spitze und sagte dazu nichts mehr.
„Ja, aber Taxifahren…“, Manfred verzog etwas die Mundwinkel. „Das kann doch sicherlich auch sehr gefährlich sein.“
Da konnte Marc seinem Vater allerdings nicht widersprechen, denn diese Bedenken teilte er ja selbst nur zu gut.
„Das stimmt. Ich mache mir auch immer Sorgen, wenn sie unterwegs ist“, pflichtete er ihm bei.
Das Gespräch verlief dann doch besser, als Marc es befürchtet hatte. Man konnte das Verhältnis zwischen Abby und seinen Eltern nicht gerade als herzlich bezeichnen, aber zumindest ließen sie sie in Ruhe und stichelten nicht weiter. Das war schon ein Fortschritt.
Abby war dann aber doch erleichtert, als sie mit Marc nach Hause fahren
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