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Taxi 503 (German Edition)

Taxi 503 (German Edition)

Titel: Taxi 503 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ki-Ela Stories
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Gebrauch gewesen, oder?“
    „Erwischt“, grinste Marc. „Also ich mache mir schon einen Kaffee, und Rühreier kann ich auch. Aber kochen…“, er setzte einen Bettelblick auf.
    „Na ja, wenigstens bist du ehrlich“, lachte sie.
     
    Marc musste sich zwingen, ihr wirklich zu helfen und sie nicht nur die ganze Zeit anzuschauen. Sie wirkte heute richtig gelöst und lachte viel über seine Scherze. Im Moment war sie eine ganz andere Abby als die, die er vom Anfang her kannte. Und diese hier gefiel ihm um Längen besser.
     
    Er deckte den Tisch auf der Dachterrasse, hier war es windgeschützt und angenehm warm.
    Abby schloss genießerisch die Augen, als sie in die Sonne trat. „Es ist so schön heute“, sagte sie vergnügt.
    „Hm, ist es“, pflichtete Marc ihr bei, er meinte allerdings nicht den Frühlingstag.
     
    „Schmeckt gut“, anerkennend nickte er ihr zu, als sie den Salat aßen. Sie hatte Fladenbrot dazu mitgebracht und er langte mächtig zu.
    „Danke“, Abby freute sich über das Kompliment.
    „Wenn du auch so gut kochen kannst, dann darfst du das gerne öfter machen“, zwinkerte er ihr zu.
    Sie wusste darauf keine Antwort. Das würde sie natürlich sehr gerne tun, aber ob er das auch wollte, das war wohl hier die große Frage. Wenn er wirklich einmal herausbekommen sollte, wer sie war, dann würde wohl alles wie eine riesengroße rosarote Seifenblase zerplatzen.
    „Warte einfach mal ab“, sagte sie deshalb nur leise.
     
    „Ich weiß gar nicht, wie du mit Nachnamen heißt“, lächelte er ihr dann zu. „Das ist ein bisschen ungerecht, findest du nicht?“
    Abby stockte der Atem. Schnell ging sie im Geist alle Möglichkeiten durch, die er mit dieser Information anfangen konnte. Sie stand nicht im Telefonbuch und wo sie genau wohnte, wusste er nicht. Und er würde wohl kaum auf die Idee kommen, die Hausschilder abzusuchen, oder?
    „Bartholdy“, antwortete sie dann.
    „Abigail Bartholdy – hört sich an wie ein Künstlername“, stellte Marc fest. „Schön…“
    „Na ja“, sie schaute ihn unsicher an. „Ein Name halt.“
    „Und darf ich fragen, von wem du diesen schönen Teint geerbt hast? Oder gehst du täglich auf die Sonnenbank?“, hakte er vorsichtig nach.
    Abby schluckte, doch ein paar Auskünfte schuldete sie ihm wohl. „Die Familie meines Vaters stammt ursprünglich aus Brasilien“, antwortete sie ausweichend.
    ‚Also doch Latino-Einschlag’ , Marc fühlte sich bestätigt.
    „Du bist sehr schön, Abby“, er streichelte ihr zärtlich über die Wange.
    Abby sah schnell auf ihren Salat. „Und du ein guter Schauspieler…“
    „Oh, das muss ich nicht schauspielern… Ich nehme mal an, deine Eltern waren nicht verheiratet? Jedenfalls klingt Bartholdy nicht brasilianisch“, fragte er behutsam weiter.
    „Nein, waren sie nicht. Mein Vater war bei der Army. Wenn er am Wochenende Zeit hatte, ist er immer in die Stadt gekommen mit seinen Freunden. Dort haben sich meine Eltern kennengelernt“, erklärte Abby ihm. Sie wurde zusehends unruhiger. Viel mehr mochte sie nicht von ihm preisgeben, und obwohl sie dachte, sie hätte das alles schon hinter sich gelassen, gab es ihr doch hin und wieder einen kleinen Stich, wenn sie an ihren Vater dachte.
    Marc sah ihr an, dass sie das Thema nicht besonders mochte. Aber seine Neugier war ebenfalls sehr groß. Ihr Vater war also ein Soldat.
    „Und er lebt jetzt wieder in Amerika, ja?“, wagte er sich weiter vor.
    „Ja.“
    „Hast du noch Kontakt zu ihm?“, Marc legte eine Hand auf ihre und streichelte zärtlich darüber. Er wollte sie nicht unnötig quälen, doch andererseits würde er so gerne mehr über sie erfahren.
    „Nein. Er hat dort eine Familie gegründet“, Abby hatte auf einmal einen Stein in ihrem Magen und die Luft wurde ihr abgeschnürt.
    Sie fühlte sich wie damals, als ihre Mutter sie angeschrieen hatte, sie solle endlich aufhören, von ihm zu sprechen, er hätte sie längst vergessen und eine andere Familie.
    Abby sah alles wie in einem Film vor sich. Wie sie selbst in ihrem Zimmer gehockt hatte, weinend, schreiend.
    ’Daddy hat gesagt, er holt uns!’ , immer wieder hatte sie diese Worte ihrer Mutter entgegen geschrieen.
    ’Er wird es aber nicht tun, Abby. Finde dich damit ab!’ , ihre Mutter hatte versucht, sie zu trösten, aber in diesem Moment war für Abby eine Welt zusammengestürzt.
    Das erste Mal in ihrem Leben.
     
    „Abby?“, Marc schaute sie erschrocken an.
    Sie wirkte ganz weit weg, und ein ungeheurer

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