Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Taxi 503 (German Edition)

Taxi 503 (German Edition)

Titel: Taxi 503 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ki-Ela Stories
Vom Netzwerk:
war es gemein, dass sie sich darüber freute, wenn ihre Mutter ganz offensichtlich darunter litt, aber sie konnte da nicht aus ihrer Haut.
    „Wegen dir“, Eva schickte ihr einen strafenden Blick.
    „Natürlich wegen mir. Was habe ich denn so Schlimmes angestellt?“, fragte Abby zynisch.
    „Markus“, nuschelte ihre Mutter. „Deine Drohung, ihn anzuzeigen.“
    „Das ist aber auch schrecklich, wenn man sich mit den Konsequenzen seines Handelns konfrontiert sehen würde… Er hat mich bedroht.“
    „Er meinte es doch nicht so“, winkte Eva ab. „Du musst immer alles so dramatisieren.“
    „Na klar“, Abby fühlte sich, als hätte ihre Mutter ihr mit aller Wucht in den Magen getreten. „Dafür bin ich ja bekannt.“
    „Jetzt wärm nicht wieder die alten Kamellen auf“, Eva wurde lauter. „Das ist schon so lange her.“
    „Für dich vielleicht, Mama. Ich werde das aber mein Leben lang nicht vergessen“, flüsterte Abby und kämpfte gegen die Tränen an.
    „Man muss auch verzeihen können“, ihre Mutter stand auf und ging auf sie zu.
    „Muss man das wirklich?“, Abby wich vor ihr zurück und machte, dass sie zur Arbeit kam.
     
     
    ’Wie war dein Tag gestern?’
    Die SMS von Marc entlockte Abby ein Lächeln. Sie hatte gerade einen Fahrgast abgesetzt und war zum Bahnhof zurückgefahren.
    ’Wie immer halt. Und bei dir? Wie war das Essen bei deinen Eltern?’
    ’Langweiliger Familiensmalltalk. Wie das halt so ist mit der Familie .‘
     
    Abby ließ das Handy sinken. Wie war es denn mit einer Familie? Mit einer richtigen Familie. Wenn sich alle untereinander mochten - sie wusste es nicht.
     
    ’Die Einladung zum Essen war doch nett‘ , tippte sie ein.
    ’Ich bin sicher, dass es morgen netter wird. *zwinker* Ich freue mich schon auf dich…’
     
    Abby lächelte, als sie die Worte von ihm las.
    ’Ich mich auch…’ , antwortete sie.
    ’Ich gebe dir einen langen zärtlich Kuss. Bis morgen, ich kann es kaum erwarten…’
     
    Marc war sich nicht sicher, ob das nicht zu direkt war, viel lieber hätte er sie angerufen, aber wenn sie arbeiten musste, wäre das ja nicht so passend gewesen. Er musste sich eingestehen, sie schon zu vermissen, und die Zeit wollte einfach nicht verrinnen.
    Seufzend schnappte er sich das Drehbuch fürs nächste Projekt. Er war schon ganz gut vorangekommen mit dem Textlernen, das war auch etwas, was ihm leicht fiel, obwohl er vieles ganz anders gemacht hätte. Doch er machte sich Notizen zu den einzelnen Passagen, manchmal ließen die Regisseure mit sich verhandeln, und vielleicht hatte er ja Glück und konnte seine Vorstellungen von der Rolle durchdrücken.
    In dreieinhalb Monaten würden die Dreharbeiten anfangen, zum Glück würden sie in den hiesigen Studios stattfinden und er musste nicht weg.
    Zurzeit hielt es ihn nämlich hier.
     
     
    Abby las sich die SMS immer wieder durch, jedes Mal aufs Neue freute sie sich darüber. Er hatte an sie gedacht, das bescherte ihr ein warmes Gefühl im Bauch.
    Als sie nach Hause kam, war es ganz still, Abby konnte ihr Glück kaum fassen, offenbar waren er und ihre Mutter schon im Bett.
    Sie sah zu, dass sie so leise wie möglich ins Bad und dann in ihr Bett huschte, damit sie niemanden weckte. Und morgen – morgen würde sie Marc sehen.
     
     
    „Für wen hast du dich denn so hübsch gemacht?“, fragte ihre Mutter sie am nächsten Tag.
    „Hab‘ ich doch gar nicht“, widersprach Abby, doch das war natürlich geflunkert. Sie war geschminkt und trug das Shirt von Charlie, das sie noch behalten durfte. Auch wenn Marc das schon kannte, sie hatte halt nicht die große Auswahl.
    „Du hast neue Sachen“, stellte Eva fest.
    „Sind von Charlie“, lächelte Abby ihr zu und gab ihr einen Kuss.
    „Triffst du dich heute mit ihr?“, fragte ihre Mutter weiter, an dem gelangweilten Tonfall konnte Abby aber schon raushören, dass es sie nicht wirklich interessierte.
    „Mal sehen“, antwortete sie deshalb ausweichend und schlüpfte aus der Haustür.
     
    Sie ging zu einem türkischen Lebensmittelgeschäft, das nicht weit von ihrem Zuhause entfernt war.
    Heute war wieder so ein schöner warmer Frühlingstag, was Abbys Laune noch zusätzlich anhob.
    Sie kannte die Besitzer gut, es war eine nette Familie und Abby liebte es, hier einzukaufen. Es war nicht teuer und die Ware war stets besser als in den Discountern.
    Doch etwas unsicher war sie dann doch. Sie konnte sich keine teuren Sachen leisten, was, wenn er erwartete, dass sie mit

Weitere Kostenlose Bücher