Taxi 503 (German Edition)
Schmerz lag in ihren Augen. „Abby?“, er stand auf und hockte sich vor sie hin.
„Tut mir leid, ich wollte keine schlimmen Erinnerungen wecken“, er nahm ihre Hände in seine und hauchte kleine Küsse darauf.
Abby wurde plötzlich wieder klar, sie sah in die sanften Augen von Marc. „Entschuldige“, stammelte sie heiser. „Ich war in Gedanken“, über ihr Gesicht huschte ein trauriges Lächeln.
„Hast du Lust, ein paar Schritte spazieren zu gehen?“, versuchte er sie abzulenken.
„Ja, gerne“, sie nickte erleichtert.
Abby stand auf und räumte zusammen mit ihm den Tisch ab. Sie hatte sich wieder gefangen, ihr war es selbst unerklärlich, wieso sie jetzt auf einmal so stark auf diese Erinnerungen reagiert hatte. Sie hatte die ganze Sache doch schon so lange hinter sich gelassen.
Marc zog sich eine Mütze und eine Sonnenbrille an, er hasste diese Tarnung, aber um nichts in der Welt wollte er erkannt werden. Die Zeit mit Abby war viel zu kostbar, als dass er sie mit anderen Leuten teilen wollte.
Sie bummelten ein wenig durch sein Viertel, Marc alberte etwas herum und zu seinem Glück lachte Abby auch wieder befreiter auf.
Sie kamen an ein paar Boutiquen vorbei, verstohlen lugte Abby in die Auslagen. Natürlich gab es in so einem vornehmen Viertel keine Billigläden, die Preise hier lagen weit über dem, was Abby jemals für Kleidung würde ausgeben können, aber schön waren die Sachen halt schon.
„Das würde bestimmt sehr gut an dir aussehen“, sie blieben vor einem aufregend geschnittenen Kleid stehen, Marc grinste breit. Der Fummel war verdammt sexy.
Abby schaute ihn verdutzt an. Durch die Sonnenbrille konnte sie seine Augen nicht erkennen, vorsichtig nahm sie sie ihm ab.
„Na klar“, sie kniff ihm in die Nase. „Das macht sich bestimmt auch hervorragend zum Taxifahren.“
„Du könntest ja mit mir ausgehen und es dann anziehen“, er hauchte ihr einen Kuss auf die Stirn. „Willst du es mal anprobieren?“
„Nein“, Abby schüttelte erschrocken den Kopf. „Das würde mir nicht passen.“
„Wetten?“
„Nein“, sie nahm seine Hand und zog ihn entschieden weiter.
„Schade“, maulte er, aber sie wirkte so entschlossen, dass er nicht weiter darauf drängte. Vielleicht wäre das auch ein zu großer Schritt gewesen, ihr das Kleid zu schenken. Marc musste sich auch eingestehen, gar nicht groß darüber nachgedacht zu haben. Er fand es schön und bei seiner Ex-Freundin hätte es keine langen Debatten gegeben, und wenn, dann eher deswegen, weil sie zu viele Kleider schön fand.
Wieder ermahnte er sich, vorsichtiger zu sein.
Gott sei Dank beließ es Marc dabei, sie auf weitere Boutiquen aufmerksam zu machen und Abby entspannte sich wieder. Natürlich war das Kleid schön gewesen, aber wie hätte sie das denn bezahlen sollen? Dafür hätte sie erneut an ihre Reserve gehen müssen, und das wollte sie auf gar keinen Fall. Nicht für so etwas wie ein Kleid, so schön es auch war.
Sie schlenderten weiter, Marc wurde mutiger und legte einen Arm um ihre Schultern und zu seiner großen Erleichterung ließ sie es zu. Sie schmiegte sich sogar an ihn, und engumschlungen liefen sie weiter.
Hin und wieder hauchte Marc ihr einen Kuss auf die Schläfe, auch das rief keine negative Reaktion von ihr hervor. Und das machte ihn glücklich.
Sie machten Pause in einem der vielen Parks der Stadt, Marc legte sich auf den Rasen und zog Abby sofort in seine Arme.
„Es ist so ein schöner Tag“, seufzte er zufrieden.
„Ja“, sie schenkte ihm eines dieser umwerfenden Lächeln und küsste ihn dann auf den Mund.
Abby war über sich selbst erschrocken, aber das war mehr unterbewusst passiert. Sie musste sich ins Gedächtnis rufen, dass sie kein Liebespaar waren und es wohl auch nie werden würden. Aber die Vorstellung davon war schon sehr reizvoll.
Marc fasste sie zärtlich in den Nacken und zog sie noch einmal zu sich hinunter. Jetzt intensivierte er den Kuss, und sie ging erst ganz schüchtern, dann aber immer leidenschaftlicher darauf ein.
Er schlang seine Arme um sie herum, spürte, wie ihr Oberkörper sich immer mehr auf seinen hinabsenkte. Deutlich konnte er jetzt ihre Brüste spüren – sein Blut kam langsam aber sicher immer mehr in Wallung. Er musste das jetzt stoppen – sofort!
Schweren Herzens schob er sie von sich und setzte sich auf.
Er sah die Verwirrtheit in ihren Augen, es tat ihm so unendlich leid. „Abby“, seufzte er dann. „Wir sind in
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