Taxi 503 (German Edition)
schön mit ihm. Er war so lieb und zärtlich zu ihr, wer wusste schon, ob sie so etwas je wieder erleben würde.
„Wenn du mich willst…“, stammelte sie und lächelte schüchtern.
Marc bekam ein ganz merkwürdiges Gefühl. „Natürlich will ich dich. Aber das war nicht meine Frage, Abby.“
Abby schluckte. Mit ihm würde es bestimmt nicht wehtun, das konnte sie sich nicht vorstellen. Und er war lieb und so behutsam zu ihr. Es würde bestimmt ganz anders sein. Aber es war schon so lange her, seit sie das letzte Mal… Vielleicht stellte sie sich blöd an und enttäuschte ihn.
„Abby“, Marc lächelte ihr zu und küsste sie sanft auf die Nasenspitze. „Ich glaube, wir warten noch ein bisschen. Wenn du so lange darüber nachdenken musst, dann wird es so das Beste sein.“
Abby riss erschrocken die Augen auf, bestimmt war er jetzt enttäuscht. „Doch… doch ich möchte auch“, sagte sie fast schon bettelnd. „Bitte sei nicht sauer…“
„Sauer?“, Marc schaute sie forschend an. „Nichts, was du tust, macht mich sauer.“
„Tut mir leid, wenn ich so unsicher bin“, flüsterte sie und senkte den Blick.
„Wir warten den richtigen Moment ab“, er zog sie noch einmal in seine Arme. „Hauptsache, du bist bei mir, okay?“, er hauchte einen Kuss auf ihre Haare.
„Okay“, Abby klammerte sich richtig an ihn, sie hatte Angst, dass er ihr ihre Reaktion übelnahm.
„Willst du mal was ganz furchtbar Peinliches sehen?“, versuchte er sie abzulenken. Er konnte spüren, dass ihr die Situation von eben immer noch unangenehm war, ein bisschen lachen war vielleicht nicht verkehrt.
„Was denn?“, fragte sie verdutzt.
„Warte“, Marc stand auf und legte eine DVD ein.
Abby starrte ratlos auf den großen Plasmafernseher. ‚So einen ähnlichen haben wir auch’, dachte sie bitter.
„Aber du darfst das niemandem verraten“, sagte Marc gespielt streng.
„Nein“, sich schüttelte den Kopf und sah dabei so unschuldig aus, dass Marc sie am liebsten wieder an sich gepresst hätte.
„Das sind Outtakes. Szenen aus Serien oder Filmen, die ich vermasselt habe oder bei denen etwas schiefgelaufen ist“, grinste er.
Er setzte sich wieder zu ihr aufs Sofa. Abby schmiegte sich eng an ihn und Marc legte einen Arm um sie herum.
Es dauerte nicht lange und Abby musste herzhaft lachen.
Er genoss es, sie einfach so bei sich zu haben, trotzdem ging ihm die Sache von eben nicht mehr aus dem Kopf. Worüber hatte sie nachgedacht?
Vielleicht ging es ihr auch einfach zu schnell, versuchte er es sich selbst zu erklären. Aber er hatte ein komisches Bauchgefühl bei der Sache.
Doch die angespannte Stimmung wich immer mehr, Abbys Kopf lag an seiner Brust und sie konnte sein Herz schlagen hören.
Stark und regelmäßig.
Sie spürte seinen Arm, der sie sanft festhielt.
Sie fühlte sich so geborgen und beschützt. Ein warmes Gefühl durchflutete sie. Abby versuchte sich diesen Moment einzuprägen, er war so perfekt. So etwas hatte sie noch nie vorher gespürt.
Ihr stiegen Tränen in die Augen. Vor Glück.
Wie albern, noch nie hatte sie vor Glück geweint.
Marc spürte, wie die Spannung aus Abbys Körper wich. Immer noch war sie eng an ihn geschmiegt, doch ihr Kopf sank langsam an seiner Brust hinunter.
Er fing ihren Kopf sanft ab und bettete ihn auf seinen Schoß.
Etwas ratlos sah er auf die schlafende junge Frau in seinen Armen.
War das eine Träne?
„Abby“, flüsterte Marc erschrocken.
Hatte sie geweint?
Er drehte behutsam ihr Gesicht etwas zu sich. Sie hatte einen sehr entspannten Gesichtsausdruck und schien tief zu schlafen. Was war denn bloß mit ihr?
Und sollte er sie wecken?
Marc war mit der Situation gerade irgendwie überfordert. Dass sie einschlafen würde, damit hatte er nun wirklich nicht gerechnet.
‚Du bist scheinbar doch nicht so unwiderstehlich’ , giftete es in ihm
Doch das schob er beiseite, viel mehr sorgte er sich um sie.
Da war irgendwas, was sie vor ihm verbarg, das wurde ihm nur noch deutlicher als bisher schon. Warum erzählte sie so wenig von sich?
Warum war sie anfangs so scheu und ernst gewesen?
Was war mit ihrer Familie? So ganz blickte er immer noch nicht durch. Sie lebte mit ihrer Mutter, hatte die denn einen neuen Mann an ihrer Seite? Wohl doch eher nicht, wenn Abby noch mit dort lebte, oder?
Marc seufzte auf. Er würde so gerne alles über sie wissen, sie besser verstehen lernen. Aber jetzt musste er sich erstmal überlegen, was er mit
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