Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Taylor Jackson 01 - Poesie des Todes

Taylor Jackson 01 - Poesie des Todes

Titel: Taylor Jackson 01 - Poesie des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.T. Ellison
Vom Netzwerk:
dich mit dem Fall beschäftigst, und dachte, dass du hier sein solltest.”
    “Geht es dem Kind gut?”
    “Ja, alles okay mit ihm. Er ist ein bisschen durcheinander, aber immerhin hat er seiner Mutter vielleicht das Leben gerettet.”
    “Okay, danke für die Informationen. Ich weiß nicht, wie viel ich tun kann, aber ich bin froh, dass du angerufen hast. Lincoln und Marcus sollten auch bald hier sein. Wir werden mit dem Opfer reden, sehen, ob es sich an irgendetwas erinnert, das uns weiterhelfen kann. Wir müssen die Frau ins Krankenhaus bringen, damit alle nötigen Untersuchungen vorgenommen werden können. Habt ihr ein paar Jungs hier auf die Suche geschickt?”
    “Ja, haben wir. Auch welche mit Hunden. Das Opfer sagte, der Kerl wäre direkt, nachdem er fertig war, durch die Hintertür raus. Genau in dem Moment, als die Sirenen in Hörweite kamen. Das ist ein ziemlich dichter Wald dahinten. Er erstreckt sich bis zu dem Parkplatz der Christ-Presbyterian-Kirche.”
    Taylor schaute nach Norden. “Habt ihr Streifenwagen auf dem Parkplatz? Er hat vielleicht dort geparkt und ist dann zu Fuß hierhergekommen.”
    “Ja, wir haben dort Beamte positioniert. Aber noch haben wir nichts gefunden. Wie ich gesagt hab, ich dachte einfach, dass du bestimmt wissen wolltest, was hier los ist.”
    Taylor berührte seinen Arm. “Das weiß ich zu schätzen, Bob. Es war richtig, dass du mich angerufen hast. Geh du ruhig und tu, was du tun musst. Ich werde auf Lincoln und Marcus warten und dann auch ins Haus kommen.”
    Mit einem Nicken verabschiedete sich Parks und ging in Richtung Haus. Taylor betrachtete die Szene. Es hatte sich eine Menschenmenge versammelt, um das sich vor ihren Augen abspielende Drama zu beobachten. Frauen in Bademänteln und Männer in Jogginghosen standen in Grüppchen zusammen, reckten die Hälse, um möglichst viel mitzubekommen. Es erinnerte Taylor an einen Abend, als sie noch ein Teenager gewesen war und das Haus der Nachbarn gebrannt hatte. Es schien damals, als hätte sich die gesamte Nachbarschaft auf der Straße versammelt, um zuzuschauen, wie die Feuersbrunst sich das Gebäude einverleibte. Menschen wurden von Tragödien angezogen wie Motten vom Licht.
    Ihr jahrelanges Training setzte unbewusst ein, und Taylor schaute sich jedes Gesicht genau an. Niemand schien nicht hierher zu passen. Müde Mienen, ängstlich blickend. Aber alle sahen angemessen zerzaust aus, wie es sich gehörte, wenn man mitten in der Nacht von Sirenen geweckt wurde. Sie schüttelte den Kopf und wandte sich dem Geräusch eines herannahenden Fahrzeugs zu.
    Lincoln Ross fuhr in seinem ihm zugewiesenen Auto vor. Sie durften nicht mit ihren Privatwagen zu Tatorten fahren, und so hatte er sich ein Dienstfahrzeug genommen und sich auf den Weg in den westlichen Teil der Stadt gemacht. Marcus saß auf dem Beifahrersitz. Gute Jungs, dachte sie. Als sie auf die beiden zuging, nahm sie aus dem Augenwinkel eine Bewegung wahr. Sie schaute nach rechts und hätte schwören können, dort einen Schatten gesehen zu haben. Lincoln stieg aus, und sie weckte leise seine Aufmerksamkeit. Dann deutete sie mit dem Kopf in Richtung des Nachbarhauses. Sie ging langsam in die Richtung, wollte nicht den Eindruck erwecken, als ob sie etwas in der Dunkelheit suchte, war aber dennoch entschlossen, herauszufinden, was sie dort gesehen hatte.
    Lincoln und Marcus folgten ihr, und ein V bildend gingen sie langsam und vorsichtig zu der im Dunkeln liegenden Ecke des Hauses. Lincoln flüsterte ihr ins Ohr: “Was hast du gesehen?”
    “Ich weiß es nicht”, flüsterte sie zurück. “Sah aus wie eine Person, die an der Hauswand steht. Ich sah nur einen schnellen Schatten. Kann auch meine Einbildung gewesen sein.”
    “Vielleicht auch nicht”, brummte Marcus. Er öffnete sein Holster, und Taylor und Lincoln taten es ihm gleich.
    Sie waren nur noch knapp drei Meter vom Haus entfernt. Taylor meinte, durch den kräftigen Geruch von nassem Gras hindurch einen Hauch Benzin zu riechen. Sie hielt mitten im Gehen inne und wandte sich an Lincoln. “Riechst du das?”
    “Nein. Ich rieche gar nichts.”
    “Öl”, sagte Marcus. “Riecht wie in einer Garage.”
    Sie schauten sich entsetzt an. Alle hatten den gleichen Gedanken. Versuchte etwa jemand, das Haus in Brand zu setzen? Alle Vorsicht in den Wind schießend, rannte Taylor los. Als sie um die Ecke kam, sah sie gerade noch einen Schuh über einer Böschungsmauer hängen.
    “Das ist er!”, rief sie und lief auf die

Weitere Kostenlose Bücher