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Taylor Jackson 01 - Poesie des Todes

Taylor Jackson 01 - Poesie des Todes

Titel: Taylor Jackson 01 - Poesie des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.T. Ellison
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und warfen Münzen in die Spielautomaten, als ob sie ernsthaft glaubten, von ihnen Geld zurückzubekommen. Einige Collegestudenten kicherten an einem Tisch und warfen Blicke über ihre Schultern, um zu sehen, wer sie beobachtete. Werbung für die neueste Biersorte hing auf hinterleuchteten Neonschildern von der Decke. Es war ein fröhlicher Ort.
    Bevor Taylor sich auf ihren Lieblingshocker gesetzt hatte, stand schon ein geeistes Glas mit Guinness vor ihr. Sie hatte Geschmack an Baldwins Lieblingsgetränk gefunden und es inzwischen so oft bestellt, dass die Barkeeper schon gar nicht mehr fragten, was sie wünschte. Sehnsüchtig starrte sie auf das Glas. Sie wusste wohl, dass sie es eigentlich nicht trinken sollte, aber die Erlösung, die sich hoffentlich einstellen würde, wenn sie sich ein wenig betäubte, flehte sie an, ein Glas zu trinken. Sie fing an, es sich schönzureden: Gestern Abend hatte sie mindestens drei Biere gehabt. Wenn sie heute nicht mit ihrem Arzt gesprochen und die Neuigkeiten erfahren hätte, würde sie heute Abend mindestens drei weitere trinken. Vielleicht konnte sie einfach so tun, als ob das alles nicht passierte, und sich das Bier trotzdem gönnen? Das klang nach einer guten Idee. Wie von Zauberhand geführt berührte das Glas auf einmal ihre Lippen, und sie trank gierig, als wenn sie seit Wochen keine Flüssigkeit zu sich genommen hätte. Beim zweiten Glas ließ sie sich etwas mehr Zeit.
    Sam stürmte in die Bar wie eine Gewitterfront. Alle Köpfe drehten sich, als sie sich einen Weg durch den Raum bahnte. Taylor musste lachen. Sam war schön. Sie hatte die dunklen Haare in einem Pferdeschwanz zusammengefasst, und vereinzelte Strähnen umrahmten ihr Gesicht wie von einem Meisterstylisten arrangiert. Sogar nach einem langen Tag, an dem sie Nashvilles Leichen aufgeschnitten hatte, sah sie so frisch aus, als wäre sie gerade erst aus der Dusche gestiegen. Als sie ihre beste Freundin umarmte, nahm Taylor den unverwechselbaren Geruch von Babypuder wahr. Heute erstickte sie beinahe daran.
    Sam betrachtete sie eingehend von oben bis unten, und Taylor sah, wie Erkenntnis in ihren Augen aufblitzte. Taylor war in der Vergangenheit ein- oder zweimal betrunken gewesen, und sie wusste, dass Sam die Anzeichen dafür so deutlich lesen konnte, als stünden sie in Neonschrift auf ihrer Stirn. Aber gute Freundin, die sie war, lächelte sie nur.
    “Was haben wir denn für einen Notfall, Sonnenschein? Hi, Kat.” Sie lächelte der Barkeeperin zu, einer dunkelhäutigen Halbkoreanerin, die beinahe hawaiianisch aussah. “Kann ich ein Wasser haben? Und noch was für unsere Freundin hier.” Sie wandte sich an Taylor. “Was ist los?”, fragte sie geradeheraus. Das Lächeln war verschwunden.
    Taylor atmete tief ein, wusste nicht, was sie sagen sollte. Ihr war Sams Bauch aufgefallen. Sie war kaum drei Monate schwanger, und schon begann es sich abzuzeichnen. Wie sie es geschafft hatte, in ihren Flitterwochen schwanger zu werden, war normalerweise ein steter Quell der Heiterkeit für Taylor. Aber heute fand sie es einfach nur deprimierend.
    “Ich weiß wirklich nicht, wo ich anfangen soll. Bist du vertraut mit dem Rainman-Fall?”
    “Ja. Warum machst du dir darum Sorgen? Das ist doch ein Fall für die Jungs von Sexualverbrechen, oder?”
    “Ich habe ausgeholfen. Und heute Abend wird er in den Nachrichten gebracht. Ein weiteres Opfer, und ich fürchte, sie werden Namen nennen. Mehr kann ich darüber nicht sagen, okay?”
    Sam nickte. Sie kannte die internen Vorgänge bei Ermittlungen.
    “Dann ist da Julia Page, ganz aufgeregt wegen eines Prozesses, den sie heute verloren hat. Sie glaubt, dass die Jury beeinflusst worden ist, und hat mir die Geschichte heute Mittag in den Schoss fallen lassen. Nicht zu vergessen der ganze Kram, den Baldwin mit dem Southern Strangler durchmachen muss. Reicht das, um ein bisschen mitgenommen zu sein?”
    “Puh, halt mal die Luft an, Taylor. Das ist dein normales Tagesgeschäft. Was ist wirklich los?”
    Taylor warf ihr einen scharfen Blick zu. Typisch, Sam konnte sie nichts vormachen. Also musste sie wohl mit der Sprache rausrücken. Sie atmete tief durch. “Ich habe heute mit dem Arzt gesprochen.”
    “Oh nein, Liebes, hast du schlechte Leberwerte?”
    Taylor lachte kehlig auf und nahm einen großen Schluck Bier. “Nein, die Leber ist in Ordnung. Es gibt ein ganz neues Problem.” Sie versuchte, Sam in die Augen zu schauen, aber sie scheiterte kläglich. Sie wusste, dass Sam

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