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Taylor Jackson 01 - Poesie des Todes

Taylor Jackson 01 - Poesie des Todes

Titel: Taylor Jackson 01 - Poesie des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.T. Ellison
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Schläge von Männern. Und doch lauerte ein kleines bisschen Gewalttätigkeit in der hintersten Ecke ihres Kopfes, wartete darauf, hervorbrechen zu können. Welche Frau im Polizeidienst hatte nicht einen klitzekleinen Anteil Brutalität in sich? Sie massierte ihren Nacken und sagte leise: “Julia, setzt dich hin. Lass uns reden.”
    Der Kampfeswille verließ Page, und sie setzte sich wieder hin. Mit einem Mal sah sie wie eine verletzliche Jurastudentin aus, die ihre Strafe für eine vermeintliche Verfehlung erwartete. Sie zupfte an einer lockigen Strähne über ihrem Ohr, und Taylor fiel auf, wie jung sie wirklich war. Es war einfach, zu vergessen, wie jung sie beide noch waren. Jeden Tag Tod und Zerstörung zu sehen, in einer Welt des Verbrechens zu leben machte sie über ihr Alter hinaus viel reifer.
    “Ich denke wir tun gut daran, uns die Jury und die Zeugen genauer anzuschauen anstatt Richter Hamilton. Terrence hat weitaus größere Chancen, die Leute aus seiner Gemeinde einzuschüchtern, die mit ihm oder seinen Gangsterkumpanen in Kontakt kommen, als einen Richter.” Page setzte an, etwas zu sagen, aber Taylor unterbrach sie mit erhobener Hand. “Das soll nicht heißen, dass ich Hamilton ganz außen vor lassen will. Ich denke nur, es ist wesentlich plausibler, dass Terrence sich an die Leute hält, zu denen er bereits Zugang hat, das ist alles.”
    Besänftigt nickte Page.
    Taylor fuhr fort: “Okay, ich werde Folgendes tun. Du vertraust doch Pete Fitzgerald, meinem Sergeant, oder?”
    “Natürlich vertraue ich ihm. Fitz hat mir geholfen, diesen Fall gegen Terrence aufzubauen. Nach dem, was ich gehört habe, hat er eine gewisse Einstellung gegenüber Terrence. Ein gegenseitiges gesundes Misstrauen, nehme ich an. Was ihn betrifft, habe ich keine Bedenken.”
    “Dann werde ich dir Fitz zur Seite stellen. Ich informiere ihn über alles, was passiert ist, und schicke ihn dann heute Nachmittag zu dir rüber. Zusammen entwickelt ihr einen Plan, wie die Untersuchungen hierzu verlaufen sollen. Und das ist alles, Page. Ich will von dir nichts mehr über Hamilton hören. Um den Teil kümmere ich mich selbst. Wir können doch nicht riskieren, dass du gefeuert wirst, oder?”
    Taylor stand auf und deutete damit an, dass die Unterhaltung beendet war. Page erhob sich ebenfalls, schaute zu Taylor auf und hob eine Augenbraue. “Ich stehe in dieser Sache auf einem Bein, Taylor. Lass mich nicht stürzen.” Sie griff nach der Klinke und stieß die Tür auf. Ein Schwall frische Luft strömte ins Büro. Als Taylor der sich entfernenden stellvertretenden Bezirksstaatsanwältin hinterherschaute, atmete sie tief ein und versuchte, den Kopf wieder klar zu bekommen. Ein Baby und ein korruptes Justizsystem. Was konnte man vom Leben mehr verlangen?
    Sie konnte nur eines tun: Sie rief Sam an und bat um ein gemeinsames Abendessen. Taylor brauchte jetzt eine Freundin.
    In Gedanken versunken trat Taylor aus dem Gebäude. Wenn sie sich nur die Zeit genommen hätte, einen kurzen Blick nach draußen zu werfen, bevor sie durch die Tür gegangen war, wäre ihr Leben vielleicht ein bisschen einfacher verlaufen. Stattdessen traf es sie mit voller Wucht.
    “Lieutenant Jackson”, rief eine schrille Stimme. Taylors Kopf schoss nach oben. Ein Nachrichtenteam von der lokalen CBS-Tochter hatte sich auf dem Parkplatz eingerichtet und nur darauf gewartet, über sie herzufallen, sobald sie das Gebäude verlassen würde. Es hatte Erfolg.
    “Lieutenant, wir hätten gerne einen Kommentar von Ihnen zum Rainman-Fall. Stimmt es, dass der Täter Detective Betsy Garrison von der Abteilung für Sexualverbrechen vergewaltigt und zusammengeschlagen hat?”
    Diese Fragen trafen Taylor vollkommen unvorbereitet. Sie hielt inne, ihr Gehirn raste. Verdammter Mist aber auch. Wir hatten sie es rausgefunden? Sie sammelte sich und streckte den Rücken durch.
    “Und, stimmt es, Lieutenant?”
    Taylor betrachtete das Gesicht des jungen Mädchens, versuchte sie einzuordnen.
    “Ich glaube nicht, dass wir uns schon vorgestellt worden sind?”
    “Edith Conrad, Channel Five News. Heute ist mein erster Tag”, fügte sie stolz hinzu. “Stimmt es also? Detective Garrison ist das letzte Opfer des notorischen Vergewaltigers, bekannt als Rainman? Der gleiche Serienvergewaltiger, der Nashvilles Frauen seit so langer Zeit terrorisiert, ist so weit gegangen, ein Mitglied der Polizei von Nashville zu überfallen?”
    “Sie können aufhören zu missionieren, Edith. Ich habe

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