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Taylor Jackson 01 - Poesie des Todes

Taylor Jackson 01 - Poesie des Todes

Titel: Taylor Jackson 01 - Poesie des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.T. Ellison
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sie verstehen würde. Taylor war noch nicht bereit für ein Kind. Sie und Sam hatten darüber schon oft gesprochen, vor allem, nachdem Sam schwanger geworden war. Aber die Unmittelbarkeit, diese Neuigkeiten teilen zu müssen, drückte auf ihre Brust wie ein Amboss. Sie entschied, dass es das Beste wäre, es einfach auszusprechen, bevor sie der Mut verließ.
    “Ich bin schwanger”, flüsterte sie.
    Sam stutzte keine Sekunde. “Und darum sitzt du hier und versuchst dir einen anzutrinken. Exzellenter Weg, mit Stress umzugehen, Taylor.”
    Taylor begann den Kopf zu schütteln, ein kleines Häufchen Elend. “Nein, so ist das nicht. Ich bin …”
    “Du bist total verzweifelt. Du bist noch nicht bereit für ein Baby. Du hast Baldwin noch nichts erzählt, weil du nicht weißt, wie er darauf reagieren wird. Du weißt nicht, was du denken, was du tun sollst. Fasst es das so ungefähr zusammen?”
    Taylor warf ihr einen finsteren Blick zu. “Solltest du mich nicht eigentlich aufmuntern und nicht …”
    “Nicht was? Was soll ich tun? Du bist ein großes Mädchen. Du kannst alleine Entscheidungen treffen. Wolltest du, dass ich das Bier vom Tresen fege und dir eine Standpauke halte? Das mach ich, wenn du willst. Aber ich glaube nicht, dass das der Grund war, warum du mit mir sprechen wolltest. Also betrink dich und sprich.”
    Taylor lehnte sich auf ihrem Stuhl zurück. Mist. Das war das Problem mit guten Freunden. Sie verurteilten einen nicht, machten einem keine Szene. Sie merkte, dass sie auf einen Streit aus war. So wie Julia Page vorhin in ihrem Büro. Als sie eine bissige Bemerkung hinunterschluckte, sah sie Sam Kat heranwinken. Eine frische Packung Camel Lights tauchte neben ihrem Ellenbogen auf. Sam öffnete sie, zog eine Zigarette heraus, hielt sie Taylor hin und zündete ein Streichholz an.
    “Hier, warum rauchst du nicht eine, wo wir gerade dabei sind. Lass heute noch mal alles raus, Mädchen, denn ab morgen wird sich alles ändern. Aber für den Moment … Mist.” Das Streichholz war heruntergebrannt und hatte Sams Finger verbrannt. Sie warf die Streichholzpackung auf den Tresen und steckte sich den Finger in den Mund.
    Freikarte. Genau dafür hatte Taylor gebetet. Dass Sam ihr eine Freikarte für den heutigen Abend geben würde. Sam war Ärztin, sie kannte die Risiken. Wenn sie sagte, dass es okay wäre, dann war es okay. Taylor zündete die Zigarette an, nahm einen tiefen Zug und blies den blauen Rauch in die Luft, wobei sie darauf achtete, nicht in Sams Richtung zu pusten.
    Sam sprach jetzt etwas sanfter. “Süße, ich weiß, dass du im Moment so panisch bist, dass du nicht geradeaus sehen kannst. Aber keine Angst, wir sitzen das aus. Alles wird wieder gut.”
    Taylor ließ die Tränen einfach laufen.

20. KAPITEL
    W hitney war in Panik. Sie hatte den ganzen gestrigen Tag und heutigen Morgen versucht, Quinn zu Hause, auf dem Handy und im Country Club zu erreichen. Aber weder zu Hause noch auf dem Handy ging jemand ran, und im Country Club sagte man ihr, dass man sie seit Beendigung ihres morgendlichen Work-outs am Montag nicht mehr gesehen hatte. Den ganzen Abend über hatte Whitney die Wahlwiederholung gedrückt, und als sie heute Morgen das achte Mal den Anrufbeantworter dran hatte, wurde sie von Verzweiflung übermannt. Sie hinterließ ihrer Schwester eine Nachricht, dass sie auf dem Weg zu ihr wäre und sie auf sie warten solle, falls sie in der Zwischenzeit nach Hause käme. Außerdem solle sie sich sofort melden, wenn sie diese Nachricht hörte. Die gleiche Mitteilung hinterließ sie auf Quinns Handy-Mailbox. Sie merkte, dass sie inzwischen leicht hysterisch klang. Sie musste sich wieder in den Griff kriegen. Es konnte alles ein Zufall sein. Aber sie musste es ihrer Schwester von Angesicht zu Angesicht erzählen, damit sie gemeinsam überlegen konnten, was zu tun war. Sie standen sich vielleicht nicht besonders nahe, aber Whitney liebte ihre Schwester und würde alles tun, um Quinn zu beschützen.
    Der Sender hatte auch angerufen und sie gebeten, hereinzukommen, um die neuesten Entwicklungen im Fall eines Serienvergewaltigers zu recherchieren. Aber auch das musste warten. Man stelle sich vor, sie schob ihre Karriere an die zweite Stelle. Damit konnte sie sich später beschäftigen. Als Erstes
musste
sie mit Quinn sprechen.
    Sie steuerte ihren nagelneuen BMW X5 durch den Verkehr auf dem Highway 70. Auf diesem Teil der Strecke, aus Bellevue über Nine Mile Hill nach West Meade, ging es nur schleppend

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