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Taylor Jackson 01 - Poesie des Todes

Taylor Jackson 01 - Poesie des Todes

Titel: Taylor Jackson 01 - Poesie des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.T. Ellison
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tippte. Es war eigentlich mehr ein Schlag, und er drehte sich um und sah den rothaarigen Sergeant mit streitlustigem Gesichtsausdruck neben sich stehen. Seine Hände befanden sich nun in der korrekten Haltung, er hatte sie in die Seiten gestemmt.
    Baldwin trat einen Schritt zur Seite und fuhr sich mit der Hand durch sein dichtes Haar, sodass es nach allen Seiten abstand. Er fühlte, wie Frustration in ihm aufstieg. Das Verhalten des jungen Polizisten verursachte ihm Kopfschmerzen. Er konnte das Dröhnen der Nachrichtenhubschrauber über sich hören, die versuchten, mit ihren Teleobjektiven einen guten Schuss zu erwischen, während sie Livekommentare an ihre Nachrichtensprecher übermittelten.
    “Ich hatte Sie gefragt, ob wir sie wegbringen können.” Es war keine Aussage, sondern eine Herausforderung.
    “Sagen Sie mir eines, Sergeant”, begann Baldwin ruhig. Der Mann schaute ihn an, als wenn Baldwin das Mädchen zu ihren Füßen ermordet hätte. “Wurde sie extra so positioniert oder einfach hingeworfen?”
    Der Mann kratzte sich am Kopf. “Puh, ist ziemlich offensichtlich, dass sie so positioniert worden ist. Hat man Ihnen das nicht an Ihrer tollen Akademie beigebracht, Mr. Efff Biii Eiii Agent?”
    Baldwin schenkte dem Jungen ein verzagtes Lächeln. “Haben Sie je eine Leiche gesehen, die aus einem Auto geworfen worden ist, Sergeant?”
    “Natürlich, mehr als genug. Sie fallen raus und landen auf dem Rücken, die Arme in einer kreuzartigen Position ausgebreitet, und die Beine … Oh.”
    “Oh ist richtig. Schauen Sie noch mal genauer hin.”
    Der Sergeant ließ sich Zeit, ging gegen den Uhrzeigersinn um die Leiche herum, saugte emsig an einem Zahnstocher, der wie aus dem Nichts in seinem Mundwinkel erschienen war. Er ging noch eine Runde, dann spuckte er den Zahnstocher aus, wobei er darauf achtete, sich von dem Mädchen wegzudrehen.
    “Puh, ich würde sagen, die Chancen stehen gut, dass sie aus einem fahrenden Auto geworfen wurde.”
    “Und haben Sie irgendwelche Reifenspuren gefunden, die diese Theorie unterstützen?” Baldwin sah den jungen Mann erwartungsvoll an.
    “Als wir hier angekommen sind, waren keine Reifenspuren zu sehen, Sir.”
    Baldwin bemerkte das nun ernst gemeinte “Sir” und beschloss, den Jungen nicht weiter zu quälen. “Also kann es auch gut sein, dass der Mörder an der Straße geparkt, sie hierher getragen und extra so hingelegt hat, anstatt sie an dieser Stelle aus dem Auto zu werfen und abzuhauen?”
    Der Sergeant sah ihn aus zusammengekniffenen Augen an. “Sie haben nur mit mir gespielt, oder?”
    “Nein, mein Junge, ich spiele niemals, wenn es um einen Mord geht. Ich wollte Sie nur dazu bringen, auch über andere Möglichkeiten nachzudenken. An einem Mordschauplatz ist nichts jemals offensichtlich.” Er sah, dass Grimes ihm winkte. Es war an der Zeit, zum Leichenschauhaus zu fahren.
    “Rufen Sie Ihre Männer zusammen. Sie können sie jetzt wegbringen. Außerdem wird es gleich anfangen zu regnen.”
    Er drehte sich um und entfernte sich von dem toten Mädchen. Vielleicht hatte er dem jungen Sergeant eine Lektion erteilt. Vor allem in einer so brisanten Situation, wie diese sich darstellte, sollte man niemals voreilige Schlüsse ziehen. Er nahm sein Handy zur Hand und wählte eine Nummer. Am anderen Ende bellte eine Stimme: “Was?”
    “Garrett, Baldwin hier. Ich bin in Roanoke.”
    “Derselbe Kerl?”
    “Sieht so aus.”
    Baldwin fühlte den Seufzer mehr, als dass er ihn hörte. Er konnte es nachfühlen. Beim ersten Blick auf das tote Mädchen hatte er sich auch gefühlt, als ob ihm jemand in den Magen geschlagen hätte.
    “Hast du schon Neuigkeiten wegen des geografischen Profils?”
    “Nein, das Programm läuft noch. Ich habe mir die Landkarte selber angeschaut. Ich denke, du bist da auf der richtigen Spur. Das Problem ist, dass die Software mindestens acht Punkte braucht, um korrekte Ergebnisse zu liefern. Also, was auch immer sie ausspucken wird, es ist im besten Fall nicht ganz vollständig. Ich plane im Moment, ohne das Programm zu arbeiten.”
    “Okay. Aber wenn es zu einem Ergebnis kommt, lass es mich wissen. Es ist besser als nichts, was genau das ist, was wir im Moment haben. Er eskaliert definitiv, Garrett. Wie bei den anderen hat er ihre Hände genommen, aber er hat auch ihr Gesicht übel zerschnitten. Wenn es sich um einen durchschnittlichen Mörder handelte, würde ich sagen, er versucht sich Zeit zu verschaffen, damit wir sie nicht so schnell

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