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Taylor Jackson 01 - Poesie des Todes

Taylor Jackson 01 - Poesie des Todes

Titel: Taylor Jackson 01 - Poesie des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.T. Ellison
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Ich werde für einen Moment auf die hintere Terrasse gehen, wenn Sie nichts dagegen haben.” Quinn trat durch die Schiebetür und wandte Taylor ihren Rücken zu. Auch gut, dachte sie. Sie würde nicht wollen, dass irgendein Fremder ihre Sachen durchwühlte, wenn sie mal das Zeitliche segnete.
    Taylor schaute sich die älteren, rot markierten E-Mails näher an und verglich sie mit den neueren, ungelesenen. Ein paar davon waren selbst erklärend, Eilmeldungen von Nachrichtenagenturen und Ähnliches. Aber es gab eine kryptische Adresse, die aus einem Kürzel und einer Zahlenreihe bestand, und bei deren Nachrichten die Betreffzeile immer lautete: “Ein Gedicht für S. W.” Auf gut Glück öffnete sie die neueste E-Mail von dieser Adresse.
    Halb umschloss sie mich mit ihren Armen
,
    drückte mich bescheiden an sich;
    und den Kopf zurücklegend schaute sie auf
    und sah mir direkt ins Gesicht.
    Es war teils Liebe und teils Angst
    und teils eine schamhafte Geste
,
    damit ich eher fühlte, als sah
,
    wie ihr Herz sich mir öffnete.
    Sie schloss die E-Mail wieder und fühlte sich wie ein Spion. Und Quinn dachte, ihre Schwester hätte keinen Freund. Sie scrollte durch die Liste und sah, dass es fünf weitere E-Mails von diesem mysteriösen Mann gab – [email protected] . Sie öffnete sie alle und überflog sie schnell. Jede enthielt ein Fragment eines Gedichts. Sie wünschte, Baldwin würde ihr anonyme Liebesgedichte schicken.
    Sie ging den Rest der E-Mails durch, entdeckte aber nichts, was ihr ins Auge sprang. Es war an der Zeit, Whitneys Schwester einen Blick darauf werfen zu lassen.
    “Quinn?”, rief Taylor über ihre Schulter, und Quinn kam von der Terrasse ins Zimmer.
    Taylor zeigte auf die E-Mails. “Ich hab die durchgesehen, aber mir ist nichts Ungewöhnliches aufgefallen. Sie scheint eine ganze Menge E-Mails von den immer gleichen Leuten zu bekommen. Können Sie vielleicht auch noch mal draufschauen, ob Ihnen etwas auffällt?”
    “Ich glaube nicht, dass das notwendig ist, Lieutenant. Ich bin an den E-Mails meiner Schwester nicht sonderlich interessiert. Und ich kann mir nicht vorstellen, dass sie irgendetwas mit mir zu tun haben sollten.”
    “Schauen Sie trotzdem bitte kurz mal drauf. Ich habe ein paar Liebesgedichte gefunden, die ihr jemand geschickt hat. Ich dachte, Sie hätten gesagt, dass Whitney keinen Freund hatte?” In Taylors Stimme schwang nur ein ganz sanft anklagender Unterton mit. Sie fragte sich, ob auch nur die geringste Hoffnung bestand, dass Quinn etwas Wichtiges über das Leben ihrer Schwester wusste.
    “Liebesgedichte? Lassen Sie mich mal sehen.” Quinn beugte sich über den Tisch, und Taylor öffnete die letzte Nachricht. Quinn las die Zeilen, und ein merkwürdiger Ausdruck huschte wie ein Schatten über ihr Gesicht. Taylor bemerkte es.
    “Kommt Ihnen irgendetwas daran komisch vor?”
    Quinns Gesicht wurde wieder etwas weicher, und ihre Augen wurden feucht. “Es ist nichts, wirklich.”
    Taylor konnte das nicht einfach so stehen lassen. Der Ausdruck auf Quinns Gesicht sagte ihr, dass es mit diesem Gedicht irgendetwas auf sich hatte. “Ich glaube, dass wir hier vielleicht etwas gefunden haben. Es gibt noch mehr davon. Sind Sie sicher, dass sie Ihnen nichts sagen?”
    Taylor schaute Quinn an, die versuchte, wegzusehen. Taylor bemerkte das Zittern ihrer Schultern, und sie war erstaunt, eine Träne über Quinns hübsches Gesicht laufen zu sehen.
    “Was ist?”, fragte sie sanft. “Geht es Ihnen nahe?”
    Quinn stieß einen Schluchzer hervor. “Nein, das ist es nicht. Ich habe meine Schwester geliebt, und es schmerzt mich sehr, dass sie tot ist. Aber die Gedichte haben damit nichts zu tun. Mein Mann hat mir immer Gedichte geschickt. Damals. Heute tut er es nicht mehr.” Sie drehte sich weg und gewann ihre Fassung zurück, indem sie in die Küche ging, sich ein Papierhandtuch nahm, es unter den Wasserhahn hielt und sich dann aufs Gesicht legte. Als sie sich wieder an Taylor wandte, schimmerten immer noch Tränen in ihren Augen, aber sie hatte sich wieder unter Kontrolle.
    “Wie dumm von mir, mitten in alldem hier an Jake zu denken. Ich schätze mal, zu sehen, dass Whitney einen Verehrer hatte, weckt in mir den Wunsch, dass Jake immer noch so für mich empfinden würde.” Damit verließ sie den Raum. Taylor konnte sie herumstöbern hören, aber entschied sich, sie eine Weile in Ruhe zu lassen.
    Taylor schlenderte durch den Rest des Hauses, hielt die Augen nach allem offen, das ihr

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