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Taylor Jackson 02 - Der Schneewittchenmörder

Taylor Jackson 02 - Der Schneewittchenmörder

Titel: Taylor Jackson 02 - Der Schneewittchenmörder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.T. Ellison
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im Medienzirkus vertreten wäre. Filme würden gedreht, Geschichten erzählt. So wie es aussah, hatte die Presse bereits damit angefangen.
    All das ging Taylor durch den Kopf, während sie zusah, wie Remy das FBI und die Polizei von Nashville aufrief, den Mord aufzuklären. Sie bot eine Belohnung an, was eine Garantie dafür war, dass die Mordkommission ab jetzt mit Tonnen von falschen Spuren und hysterischen Telefonanrufen bombardiert würde. Großartig.
    Taylor riss ihren Blick vom Fernseher los und ging in ihr Büro. Der Zirkus war hiermit offiziell eröffnet.
    Als ihr Telefon klingelte, nahm sie den Hörer ab und meldete sich, ohne vorher die angezeigte Nummer zu überprüfen.
    „Sieh einer an, Taylor Jackson. Wer hätte das gedacht.“ Mist. Das war Remy.
    Der Akzent war so übertrieben, dass er beinahe unerträglich war. Irgendjemand hatte Remy wohl erzählt, wenn sie in ihren Heimatstaat zurückkehrte, würde es gut ankommen, wenn sie ihren Südstaatenakzent wieder herausholte, solange sie es mit Einheimischen zu tun hatte. Weniger nachsichtige Menschen hätten ihr wohl gesagt, was sie von dieser Show hielten, aber in Nashville lächelte man nur und nickte und gab vor, es nicht zu bemerken. Wenn es eine Sache gab, die ein echter Einwohner Nashvilles nicht leiden konnte, dann war es Heuchelei und Getue. Die Gehässigkeiten konnten jedoch warten, bis die Missetäterin verschwunden war. Es würde heute Abend auf jeden Fall viel Gerede geben, sobald Remy die Stadt verlassen hatte.
    „Remy, mein herzlichstes Beileid.“
    „Ich kann es einfach nicht glauben. Gerade habe ich den Leichnam meiner Tochter identifiziert. Was ist denn nur passiert, Taylor? Wieso ist mein Baby umgebracht worden?“
    Remys Stimme zitterte. Taylor stellte sich vor, wie die porzellanblauen Augen sich mit Tränen füllten, ein weißes Taschentuch in der geballten Faust an den Hals gedrückt wurde.
    „Wir tun alles, was wir können, um die Antwort darauf zu finden, Remy.“
    „Gibt es irgendetwas, das ich tun kann?“ Der Akzent war verschwunden und ließ Remys Stimme ausgehöhlt und völlig emotionslos klingen. Einen Moment erinnerte sie Taylor an Kitty, doch sie schob den Gedanken schnell beiseite.
    „Nun, du könntest uns sagen, wann du das letzte Mal mit Giselle gesprochen hast.“
    „Oh, ich denke, das war irgendwann letzte Woche. Sie lebt bei ihren Großeltern. Du erinnerst dich doch an meine Eltern, oder?“
    „Natürlich.“ Die St. Claires waren warme, liebevolle Menschen gewesen, und Taylor hatte sich immer gewundert, wie sie ein so egoistisches, forderndes Kind hervorgebracht hatten.
    „Sie sollten auf sie aufpassen. Das Letzte, was ich gehört habe, war, dass sie einen Ausflug zum Skifahren im gottverdammten Gatlinburg geplant hatten. Ich nehme an, dass Giselle danach zu Tode gelangweilt war und einfach noch etwas Spaß haben wollte. Vermutlich hat sie sich aus dem Haus gestohlen und in der Stadt mit Freunden getroffen. Du weißt doch, wie Teenager sind, Taylor. Sie handeln sich gerne mal Schwierigkeiten ein.“
    Das weckte Taylors Aufmerksamkeit. Sie machte sich eine mentale Notiz, mit Baldwin zu sprechen. Bisher hatten sie noch nicht herausfinden können, wo der Mörder sich seine Opfer holte. Der erhöhte Blutalkoholspiegel in Verbindung mit dem Rohypnol ließ auf eine Bar schließen. Aber in einer Stadt von der Größe Nashvilles mit Bars und Kneipen in jedem dritten Gebäude war es beinahe unmöglich, die infrage kommenden Lokalitäten einzugrenzen. Bis zu diesem Zeitpunkt hatten sie keinen definitiven Ort für die Entführung bestimmen können. Doch sollte Giselle von einem Freund oder einer Freundin abgeholt und zu einer bestimmten Bar mitgenommen worden sein, wäre das vielleicht ein Ansatzpunkt. Der Gedanke war beinahe zu gut, um darauf zu hoffen.
    „Hey, Remy, fang nicht an zu spekulieren. Wir haben ausführlich mit deinen Eltern gesprochen, und es gab danach keinerlei Anlass zur Vermutung, dass Giselle sich nachts rausgeschlichen hat.“
    Allerdings gab es da ja noch den kleinen goldenen Ring in Giselles Klitoris, der eine andere Sprache sprach. Und mit Remy als Mutter standen die Chancen, dass Giselle ein braves kleines Mädchen war, nahezu bei null.
    „Auch wenn du es nicht glaubst, Taylor, aber ich kenne mein Mädchen. Sie war ein wildes Kind, hat sich immer Ärger eingefangen. Seitdem sie zwölf war, hat sie geraucht, getrunken, Drogen genommen und Gott weiß was sonst noch alles. Sie war komplett und

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