Taylor Jackson 02 - Der Schneewittchenmörder
gerauscht und ward nicht mehr gesehen. Haben Sie heute noch irgendetwas vom FBI gehört?“
„Nein, soweit ich weiß, hat Charlotte Douglas sich nicht bei uns gemeldet. Baldwin sagt, sie steckt bis über beide Ohren in der Untersuchung der vorherigen Morde. Ich frag aber gleich mal bei den Jungs nach. Gibt es sonst noch etwas, das ich wissen müsste?“
„Nein. Das sollte alles sein. Halten Sie mich auf dem Laufenden, okay?“
„Okay. Kommen Sie heute Abend?“
„Ihre Junggesellenparty verpassen? Auf gar keinen Fall.“
„Ich denke, das Essen wird ausfallen.“
Price seufzte laut. „Okay. Wir sehen uns dann.“
Sie legten auf, und Taylor ging in das Büro ihres Teams zurück. Baldwin war gerade mit seiner Zusammenfassung des letzten Tatorts fertig. Taylor zog sich einen Stuhl heran und setzte sich rücklings darauf, sodass sie die Arme auf die Rückenlehne stützen konnte.
„Das ist alles von mir. Ich geh mal in mein Büro und gucke, was bei Charlotte los ist, okay? Wir sehen uns später.“ Baldwin nickte den Männern zu und gab Taylor einen schnellen Kuss. Sie lächelte ihn an.
„Lass dich nicht zu sehr ärgern. Du musst heute Abend noch nackten Frauen beim Tanzen zusehen.“
Er verdrehte die Augen und winkte, als er in den Flur hinaustrat. Taylor drehte sich wieder zu Lincoln und Marcus um und legte ihr Kinn auf die Hände.
„Und, wie geht es euch so an diesem lieblichen Nachmittag?“
„Gut. Hast du im Reinkommen noch Frank Richardson getroffen?“ Lincoln zeigte in Richtung Tür. „Er ist gegangen, kurz bevor du gekommen bist.“
„Nein. Was wollte er?“
„Er sagte, dass er einige Informationen hätte, die dich interessieren könnten. Bei der Durchsicht seiner alten Artikel ist er wohl auf irgendwas gestoßen. Zu dumm, dass du ihn verpasst hast.“
„Ich rufe ihn später an. Wo stehen wir mit der Krankenhaus-Schießerei?“
Marcus stand auf und fing an, im Raum auf und ab zu gehen. „Nirgendwo. Der Typ hat sich in Luft aufgelöst.“
Lincoln kratzte sich am Kopf. „Warum schießt er um sich und rennt mit dem Mädchen weg, um es dann schlussendlich doch zu erschießen? Warum hat er die Kleine nicht einfach im Krankenzimmer umgebracht?“
„Darüber haben Baldwin und ich auch nachgedacht. Sie hat mir eine wirklich heftige Geschichte erzählt – für die Männer war sie ein ausgebildeter Aktivposten. Ich muss annehmen, dass der Schütze die Order hatte, sie lebendig da herauszuholen. Wir sind im genau falschen Augenblick dazugekommen, sodass er keine Alternative gesehen hat, als sie zu töten. Worüber ich überhaupt nicht glücklich bin.“
„Kann ich dir nicht verdenken. Wir haben übrigens noch mal mit Remys Großeltern gesprochen. Sie hatten keine Ahnung, dass sie sich vielleicht nachts rausgeschlichen haben könnte, noch wussten sie, mit wem sie sich traf. Nach ihrer Aussage war sie ein süßes, gehorsames kleines Mädchen. Wir warten noch auf einen Rückruf von der Schule, mit wem sie da befreundet war. Das Abklappern der Bars bringt uns nirgendwohin. Wir haben ein paar Streifenbeamte, die Bilder aller vier Mädchen verteilen, aber niemand erinnert sich daran, sie gesehen zu haben. Ich denke, es wäre klug, die Medien einzuschalten.“
„Verdammt. Ich glaube, du hast recht. Ohne Hilfe ist es wie die Suche nach der Nadel im Heuhaufen. Danke, dass ihr euch darum gekümmert habt. Und lasst mich wissen, was die Schule sagt. Wenn sie euch irgendwelche Schwierigkeiten machen, sagt Bescheid. Ich habe immer noch Freunde in der Verwaltung, die reden werden, wenn es sein muss. Was gibt es zu Jane Macias? Irgendwelche Neuigkeiten?“
Lincoln griff hinter sich und nahm einen Laptop von seinem Schreibtisch. „Ich habe ihren Computer, aber bis jetzt noch nichts gefunden. Die meisten ihrer Dateien sind passwortgeschützt, und sie benutzt rotierende Binärgeneratoren, um wahllose Passwörter zu erstellen. Sie basieren auf der Bernoulli-Gleichung.“
Taylor schüttelte den Kopf. „Wie bitte?“
„Das Bernoulli-Prinzip? Steigerungen in der Geschwindigkeit und Verminderungen im Druck erzeugen Auftrieb. Die übliche Erklärung dafür, wieso Flugzeuge fliegen, auch wenn es eine sehr perfekte Welt sein müsste, in der diese Gleichung funktioniert. Es ist einfach zu erklären. Der Binärgenerator nutzt die Geschwindigkeitsgleichung von Bernoulli, um …“
Taylor fing an zu lachen. Trotz seines weltgewandten Aussehens war Lincoln ein Computerfreak, wie er im Buche stand. Ein echtes
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