Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Taylor Jackson 05 - Symbole des Bösen

Taylor Jackson 05 - Symbole des Bösen

Titel: Taylor Jackson 05 - Symbole des Bösen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.T. Ellison
Vom Netzwerk:
sie mit weit aufgerissenen Augen an.
    „Ist das Raven?“, fragte Taylor.
    Susan sagte nichts, sondern nickte nur.
    Taylor rollte das Papier wieder auf.
    „Und jetzt erzähl mir alles“, verlangte sie.
    Raven fuhr mit seinem alten Auto zurück zu Fanes Haus. Er bog in ihre Straße ein und sah den Tumult – Autos, uniformierte Polizeibeamte, die ins Haus hineingingen und wieder herauskamen. Da war sogar jemand mit einem Spürhund. Oh nein. Oh nein, oh nein, oh nein . Wo war Fane? Wo steckte sie?
    Er schickte ihr eine SMS. Seine Hände zitterten so sehr, dass er die Tasten kaum richtig drücken konnte.
    Sie antwortete nicht.
    Oh Azræl, hast du mich bereits verlassen?
    Er trat heftig auf die Bremse, legte den Rückwärtsgang ein und schoss die Hobbs hoch. Was sollte er tun? Was sollte er tun?
    Die Ampel an der Kreuzung Hobbs und Estes sprang auf Rot – er musste stehen bleiben. Er nutzte den Moment und fühlte nach innen, spürte den Ranken der Seelen seiner Jünger nach. Er fand keine. Sie hatten ihn verlassen. All die zarten Verbindungen zu seinem Coven waren gerissen. Ein herzzerreißendes Gefühl der Einsamkeit brach über ihn herein und ließ ihn atemlos vor Schmerz zurück. Er war allein. Oh, was hatte er nur falsch gemacht? Die Zaubersprüche waren richtig gewesen, die Taten gerecht. Warum passierte das jetzt?
    „Warum!“, schrie er und schlug mit den Händen aufs Lenkrad.
    Sie würden nicht reden, dessen war er sicher, aber er musste trotzdem fliehen. Nur für den Fall.
    Er war in letzter Zeit viel zu viel geflohen.
    Er bog in die Auffahrt seines Hauses ein und eilte nach drinnen, um all seine Habseligkeiten zusammenzuraffen – sein Buch der Schatten, seinen tragbaren Altar. Er stopfte seinen Laptop in seine Schultasche, dazu ein paar Klamotten zum Wechseln, seinen Umhang, seine Make-up-Tasche. Seinen Athame in der Scheide aus weichem Leder. Die Flugtickets nach Los Angeles. Er hatte die Hoffnung noch nicht aufgegeben.
    Auf dem Weg nach unten war er sich wohl bewusst, dass er schwer und schnell atmete, als wenn er Meilen gerannt wäre. Panik. Er schloss die Augen und versuchte, sein rasendes Herz zu beruhigen. Dann betrater den kühlen, zugigen Keller.
    Der Geruch war verschwunden. Der frisch gegossene Zementboden war dünn, aber stabil. Er schritt über sie hinweg, unverhohlene Nichtachtung rieselte aus jedem seiner Schritte auf den Boden. Die Schweine. Das war alles ihr Fehler.
    Er kannte die Kombination für den Safe. Er stellte die richtigen Zahlen ein und lächelte, als das dumpfe Klicken ertönte, mit dem das Schloss sich öffnete. Er zog die Tür auf, griff in den Safe hinein und nahm den Inhalt an sich. Die metallenen Waffen klapperten in seiner Tasche. Er nahm so viele Patronen mit wie er konnte und schloss dann die Tür zum leeren Safe.
    Zorn, Angst, Einsamkeit tobten durch seinen Kopf. Er spürte, wie sich Wut in seinem Inneren aufbaute, drehte sich um und schlug wieder und wieder gegen die gemauerte Wand, bis seine Knöchel bluteten. Dann hämmerte er mit den seitlichen Fäusten weiter gegen den Beton. Ein roter Schleier vernebelte ihm die Sicht, während er das störrische Objekt weiter bearbeitete. Er wusste nicht, wie lange es gedauert hatte, aber seine angestaute Wut loszulassen, hatte geholfen; als das Blut von seinen Fäusten tropfte, konnte er endlich wieder klar sehen.
    Er schaute zu Boden. Der neue Zement hob sich dunkel vom alten ab. Er durfte nicht riskieren, dass sie ihm auf die Spur kamen.
    Ravens Blick fiel auf den vollen Benzinkanister, der in einer Ecke stand. Er lächelte. Wie passend. Genau das würde er tun.
    Er schulterte die schwerste Tasche und brachte sein gesamtes Gepäck nach oben und in sein Auto. Dann kehrte er ins Haus zurück. Das Benzin – gerade so viel, wie man für ein nachmittägliches Rasenmähen an einem ruhigen Samstag benötigte – plätscherte fröhlich gegen die Wände. Dankbar sog er den Geruch ein. Es war Zeit, diesen Kokon endgültig abzustreifen.
    Er nahm eine Zigarette aus der Packung Camels, die seit drei Wochen auf dem Sims lag, und das Feuerzeug. Er achtete darauf, nicht einzuatmen – niemals würde er den Tempel seines Körpers mit etwas so Unnatürlichem beschmutzen. Ein paar Züge, dann glühte das Ende rot. Er warf die Zigarette die Kellertreppe hinunter. Nichts geschah.
    Frustriert nahm er das Feuerzeug und ein Geschirrhandtuch, ging die Treppe halb hinunter, zündete das Handtuch an und warf es auf den Boden. Eine dünne blaue Flamme

Weitere Kostenlose Bücher