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Taylor Jackson 05 - Symbole des Bösen

Taylor Jackson 05 - Symbole des Bösen

Titel: Taylor Jackson 05 - Symbole des Bösen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.T. Ellison
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Dorfbewohner, verdammt für das Talent der Vorhersehung.
    Doch das war einmal. Heute waren die Strega mächtig, und er war stolz, auf ihre Art zu beten.
    Es war nur natürlich, dass sein dunkler Weg, seine nachtaktive Tradition, seine Selbstinitiationen, die seine Verbindung mit den Göttern stärkten, ihn unweigerlich den Weg zum Gothic zeigen würden. Ihr Lebensstil – der echte Goth-Stil, nicht der, bei dem Make-up und schwarze Kleidung einfach als cool galten – beruhte auf einer Mischung aus Selbsterkenntnis, hingebungsvoller Beobachtung und Huldigung, einer tiefen Trauer für den Rest der Welt, die unter der kapitalistischen Gier zusammenbrach, und einer Affinität für individuelle Rituale. Das alles sprach ihn an. Hier endlich hatte er seinen Platz gefunden.
    Er nahm den Namen Raven an und wurde einer von ihnen.
    Damit begann seine wahre Erweckung. Er war unermüdlich in seiner Suche, sein Buch der Schatten füllte sich mit Zaubersprüchen und Schutzzaubern, mit Ideen und Rezepten. Es handelte sich um ein ledergebundenes Buch, das er in einem Buchladen gefunden hatte und das mit einem Band aus Rohleder zusammengehalten wurde. Er wand das Band liebevoll um das Leder, wusste, dass nur er die Kräfte darin verstehen konnte. Die Schatten der Zaubersprüche, die Ideen, die auf weißem Pergament glitzerten – in ihnen lag seine wahre Macht.
    Er recherchierte und bildete sich weiter fort. Er machte sich zu einem Experten im Entwickeln von Zaubersprüchen, benutzte lyrische Worte, um Sachen zu ändern, mit denen er nicht zufrieden war, schrieb seine eigenen Versionen der traditionellen und nicht so traditionellen Gebete. Er praktizierte den Halbschlaf – las Gedanken; beschritt den Weg – fand seinen Weg zu den Ahnen, gewährte ihnen Zutritt in seine Welt. Er glaubte wirklich, wenn er nur offen und willig war, würden die Götter und Göttinnen sich ihm auf unendliche Weisen zeigen. Und das taten sie. Die Zeichen, dass sie ihn akzeptiert hatten, fanden sich überall.
    Das Weissagen, verschiedene Wege, um die Zukunft durch ausgefeilte Zaubersprüche vorhersagen zu können, folgte bald danach. Er fing an, mit den Gedanken von anderen zu spielen. Er zog gleichgesinnte Individuen an und entschied sich schließlich für die Stärksten unter ihnen – seine drei, seine Unsterblichen. Er lehrte sie die Alten Sitten und sie beteten ihn an.
    Der Weg war gerecht und gut. Der Weg würde ihn zu Höherem führen. Der Weg würde ihm zeigen, wie er so mächtig werden konnte wie die Zyklen der Erde, wie der aufgehende Mond, wie die Göttin Diana.
    Es fing so einfach an. Er schmiedete Pläne, wusste, dass er sein Wortverbreiten, dass er rekrutierten musste. Die Unsterblichen waren nur vier, aber ihre Zahl würde wachsen. Seine eigene Armee, geleitet von wahrer Liebe und wahrem Vertrauen. Gemeinsam würden sie die Welt verändern. Gemeinsam würden sie all die, die sie mit Hohn und Verachtung behandelten, für ihre Sünden zahlen lassen.
    Er merkte, dass der Film zu Ende war. Er drückte noch einmal auf Play und wollte dieses Mal genauer hinsehen. Es war schwer, eine Arbeit von solch umwerfender Herrlichkeit anzuschauen und sich nicht von der Geschichte dahinter einfangen zu lassen. Er fragte sich, ob er ein paar Untertitel dazu verfassen sollte, ein paar Zeilen, die erklärten, was ihr Zweck war, wie sie tickten. Aber für den Moment musste der Brief reichen.
    Schreie erklangen aus seinem Laptop, blechern, das Leben wurde genommen, während er danebenstand, sich an den Seelen der Geächteten labte.
    Er fragte sich, was passieren würde, wenn alle auf der Welt starben.

21. KAPITEL
    Quantico
15. Juni 2004
Baldwin
    Baldwins Konferenzraum sah aus wie nach einem Zugunglück. Er hatte die Unterlagen vor sich ausgebreitet, fünf Sätze Tatortfotos, Whiteboards voller Hypothesen. Jeder Stuhl war besetzt; der Geruch von angebranntem Kaffee hing in der Luft. Das Team wurde langsam müde, war ausgelaugt von zu viel Kaffee und zu wenig Schlaf, wartete nur auf den einen Anruf, von dem sie wussten, dass er bald kommen würde. Der Anruf, dass ein weiteres Mädchen entführt worden war.
    Es war egal, dass die Eltern im Dreistaateneck ihre Kinder hinter Schloss und Riegel hielten – der Uhrwerk-Mörder würde einen Weg finden. Es gab immer jemanden, der sich im Supermarkt oder auf dem Spielplatz den Tick zu lange wegdrehte und ihm damit Gelegenheit gab, sich anzuschleichen und das Kind zu schnappen.
    Er war unsichtbar, ein Chamäleon. Er

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