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Tea Party Die weisse Wut - Was Amerikas Neue Rechte so gefaehrlich macht

Tea Party Die weisse Wut - Was Amerikas Neue Rechte so gefaehrlich macht

Titel: Tea Party Die weisse Wut - Was Amerikas Neue Rechte so gefaehrlich macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eva C Schweitzer
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an Israel zu zahlen. Die den Neocons nahestehende Internetpostille ›American Thinker‹ warf Paul vor, dass die rechte ›American Free Press‹ seine Artikel nachdrucke. Auch hätten sich Rechtsradikale wie David Duke, der
Grand Wizard
des Ku-Klux-Klan, sowie HuttonGibson, der ultrakatholische Vater des Schauspielers Mel Gibson, für ihn ausgesprochen. Michael Medved, ein neokonservativer Blogger, Radiotalker, Hollywood-Kritiker und Gründer des Pacific Jewish Center in Venice Beach in Kalifornien, ist ein noch entschiedenerer Paul-Gegner. Er wirft ihm vor, dass er Freunde am ultrarechten Rand habe. Paul, so schrieb Medved, werde von Neonazis,
white supremacists
– Leute, die an die Überlegenheit der weißen Rasse glauben   –, Holocaustleugnern, 9   /   1 1-Wahrheitssuchern und anderen paranoiden Verschwörungstheoretikern unterstützt. Tatsächlich bekam Paul einmal eine Spende von 500   Dollar von Don Black, dem Betreiber der rechtsextremen Website Stormfront. org, der auch zu weiteren Spenden für Paul aufrief. Paul kontert deren Anwürfe damit, dass er bei einer
Grassroots -Kampagne
keinen Einfluss darauf habe, wer für ihn spende oder zu Spenden aufrufe oder seine Artikel nachdrucke, aber wahrscheinlich ist ihm Kritik aus der neokonservativen Ecke einfach egal.
    Empört sind Medved und seine Genossen auch darüber, dass Paul nahegelegt hat, für 9   -   11 könne die amerikanische Politik im Mittleren Osten verantwortlich sein. »Stellt euch vor, wie es euch gehen würde, wenn ihr bombardiert würdet, wenn sie euch das antäten«, hat er im Sommer 2011 bei einer Konferenz der Republikaner in New Orleans gesagt. »Wir bombardieren den Irak seit Jahren.« Er fügte hinzu: »Sie hassen uns, weil wir ihr Land besetzen, wir würden auch jeden hassen, der das tut.« Und bei einer Debatte der Tea Party im selben Jahr, die von CNN übertragen wurde, legte er   – obwohl er lautstark ausgebuht wurde   – noch einmal nach: Der Anschlag vom 11.   September sei passiert, weil Amerika arabische Diktatoren unterstütze, Palästinenser unterdrücke und Militärbasen baue. So etwas aber ist für viele Konservative eine unerträgliche Relativierung.
    Bei den Tea Partiern in Phoenix, von denen viele aus Texas kommen, ist Paul wesentlich beliebter als bei New Yorker Neocons. Am Abend tritt er als Erster im Festsaal ans Mikrofon. »Ich weiß nicht so genau, ob ich wirklich der Vater der Tea Party bin«, scherzt er. »Aber eines weiß ich, ich bin der Vater des neuen Senatorsvon Kentucky!« Alle jubeln, sein Sohn Rand gilt als ein neuer Hoffnungsträger des rechten Flügels. Dann fängt Ron Paul an, seine Ansichten darzulegen: dass der Dollar an den Goldstandard gebunden werden müsse, dass Amerika die Notenbank auflösen und nicht mehr Weltpolizei spielen solle. »Wenn die Federal Reserve nicht inflationär Dollars drucken würde, könnten wir keine undeklarierten Kriege mehr in der ganzen Welt führen.« Er erwähnt die vielen Milliarden, die in den Irak gehen und überhaupt an den »military industrial complex«. Die derzeitige Finanzkrise sei erst der Anfang. Die Steuern würden steigen, auch die Inflation und die Arbeitslosigkeit, die bereits jetzt tatsächlich bei über zwanzig Prozent liege, mehr als das Doppelte über dem offiziellen Wert, auch die Preise für Lebensmittel und für Öl würden hochgehen. »Es wird Aufstände in der ganzen Welt geben.«
    Dann redet er darüber, was der Tea Party am wichtigsten ist: Freiheit. »Wir müssen den
Patriot Act
abschaffen«   – der den Überwachungsstaat zum Zweck der Terrorismusabwehr festschreibe   –, »wir dürfen uns unsere Freiheit nicht scheibchenweise wegnehmen lassen. Die Regierung zerstört unsere Privatsphäre und schützt gleichzeitig ihr eigenes Recht auf Heimlichtuerei.« Paul bekommt zwar immer noch Beifall, aber deutlich weniger als am Anfang.
    Nach ihm muntert Tim Pawlenty, der langjährige Gouverneur von Minnesota, der mittlerweile seine Kandidatur zurückgezogen hat, mit klassischer Tea-Party-Rhetorik die Menge wieder auf. »Seid ihr bereit, unser Land zurückzuerobern? Seid ihr bereit, gegen die herrschende Klasse aufzustehen, gegen die Regierung, gegen die Gewerkschaften, gegen big business?« Er hebt ein Heft hoch, die Verfassung der USA. »Ich erkläre es so einfach, dass es sogar ein Politiker versteht«, sagt er, als ob er keiner wäre. »Unsere Gründungsväter haben, unter der Führung von Gott, unserem Land diese heilige Verfassung

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