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Team Zero 1 - Heißkaltes Spiel (German Edition)

Team Zero 1 - Heißkaltes Spiel (German Edition)

Titel: Team Zero 1 - Heißkaltes Spiel (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eva Isabella Leitold
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Minenfeld.
    Minuten später wurde die Tür zur Bibliothek erneut geöffnet und Shania tänzelte herein. Mit einem breiten Lächeln setzte sie sich kniend neben ihn auf das breite Sofa.
    „Was liest du gerade?“, fragte sie interessiert.
    Obwohl er dieselbe Seite bereits viermal gelesen hatte, hatte er noch immer keinen Schimmer, wovon das Buch handelte, das er willkürlich aus den Regalen gezogen hatte. Grundsätzlich hatte er nur nach einer ruhigen Beschäftigung gesucht, um dem Zerstören von Mobiliar vorzubeugen.
    „Was ist los, Shania? Ist dir langweilig?“ Er legte das Buch beiseite und sah sie an, obwohl er eigentlich keine Nerven hatte, sich mit ihr zu unterhalten. Es kochte ganz gewaltig in ihm.
    „Nachdem du mit Ray gestritten hast, dachte ich, du könntest Gesellschaft gebrauchen.“
    „Ach, dachtest du?“
    Shania schürzte die Lippen. „Möchtest du eine Runde mit mir pokern?“
    „Lieber nicht.“ Will versuchte, zu lächeln, scheiterte aber. Er stand auf, stellte das Buch zurück und stieß sich den Fuß an einem Tischbein. „Verflucht.“ Im nächsten Moment zerschellte die Stehlampe. Shit.
    „Warte, ich helfe dir.“ Shania bückte sich, um die Scherben aufzusammeln.
    „Nein, lass mal, ich mach das schon.“
    Er machte einen Schritt vorwärts und das Bild, das Alexa ihm einmal zum Geburtstag geschenkt hatte, segelte zu Boden.
    „Verfluchter Mist!“, brüllte er. Shania wusste nicht, wo sie als erstes hinrennen sollte. „Lass das. Bitte geh einfach“, forderte er sie auf und drehte sich um, weil er ein Geräusch gehört hatte.
    Im Türrahmen stand Josy. Mit geröteten Wangen und atemlos sah sie ihn an. Sie musste die Stufen im Eiltempo erklommen haben. Abwechselnd betrachtete sie ihn, dann Shania, und dann die Gegenstände, die gerade zu Bruch gegangen waren. Der eigentliche Grund, weshalb sie gekommen war, schien ihr entfallen zu sein.
    „Sorry, wollte nicht stören.“ Und damit war sie wieder weg.
    „Ist es wegen ihr? Bist du deswegen so schlechter Laune?“
    Will fuhr wütend herum. „Willst du mir irgendetwas vorhalten?“
    „Nein. Nein überhaupt nicht. Ich wollte nur, also, du und Josy, das ist okay.“
    Okay? Es war überhaupt nichts okay, verdammt und zugenäht. Will hatte schon lange gewusst, dass die Lunte viel zu kurz war. Es hatte nur noch die Zündung gefehlt, um endgültig in die Luft zu gehen. Leider war es Shania, die die übergehende Ladung zu spüren bekam.
    „Was ist nur los mit den Frauen heutzutage?“, brüllte er. Er spürte, wie seine Ader an seinem Hals unter Protest pochte.
    Shania zwirbelte an ihrem Kleid. „Vielleicht solltest du mit ihr reden.“ Und damit verließ auch sie fluchtartig das Zimmer.
    Seine Gabe spielte verrückt. Selbst die schwersten Möbel zitterten unter ihm, als würde ein Erdbeben die Erde erschüttern. „Verflucht“, donnerte er und rannte aus der Bibliothek. Er sah Rot. Sein Verstand. Sein Blick. Rot. Rot. Rot.
    Alles in ihm schrie nach Erlösung. Die Anspannung kochte in ihm wie ein überlaufender Vulkan. Das letzte Fünkchen Verstand hatte sich in Nichts aufgelöst. Den besonnenen Will, den, der allem gefasst gegenübertrat, gab es nicht mehr. Das Gewitter, das seit Tagen in ihm heraufzog, entlud sich und er war machtlos. Seine lange unterdrückte Seite fand Gefallen daran, herausgelassen zu werden. Die Kontrolle zu übernehmen. Mental schleuderte er die Tür zu Josys Zimmer auf.
    Leer.
    Alexa kam um die Ecke des Korridors, doch als sie ihn sah, machte sie sofort kehrt.
    „Wo ist sie?“
    „Ähm … ich … ähm …“
    „Wo ist sie?“, wiederholte er lauter. Er befürchtete, dass er nicht mehr lange an sich halten konnte. Durch diesen roten Schleier sah er eine aufgelöste Alexa, die von einem Bein auf das andere wechselte.
    „Könntest du dich in meiner Gegenwart etwas zügeln. Bitte. Ich kann mich sonst nicht konzentrieren. Wie war deine Frage?“
    „Wo. Ist. Sie.“ Es gab nur diese drei Wörter in seinem Kopf. Diese waren wichtig. Diese gehörten geklärt. Und zwar jetzt.
    „Du wirst doch nicht. Ich meine …“ Sie spielte mit dem Ring an ihrem Finger. Dabei sah sie zu Boden.
    „Alexa!“ Ihr Name hallte durch alle Gänge. Durch alle Zimmer.
    Die Empathin zuckte zusammen. „Fitnessraum.“
    Wie ein wilder Stier lief er die Gänge entlang und die Stufen hinab. Den Zugang in den Fitnessraum riss seine Energie einfach aus den Angeln. Der Türrahmen zersplitterte. Er hatte keine Zeit, sich mit Unwichtigem zu

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