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Teckla

Teckla

Titel: Teckla Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steven Brust
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»Ich versuche. Ich –« Ich mußte schlucken und hatte Angst davor, aber ich tat es und erschauerte vor Erleichterung, als nichts passierte. Dann versuchte ich erneut zu sprechen. »Wasser«, sagte ich. Ein Glas wurde mir an die Lippen gehalten. Ich trank ein bißchen und verschüttete das meiste auf meiner Brust. Dann habe ich schnell weitergesprochen, damit sie nicht glaubten, ich wollte auf Zeit spielen. »Sie haben sich in Eure – in Herths – Geschäfte gemischt. Ich nehme an, es war eine Warnung.«
    »Glauben die das auch?«
    »Ich weiß nicht. Kelly – ihr Anführer – ist schlau. Und ich habe einer von denen gesagt, daß ich es glaube.«
    »Wenn es eine Warnung ist, werden sie sie befolgen?«
    »Ich glaube nicht.«
    »Wieviel von denen gibt es?«
    »Ich habe bloß ein halbes Dutzend gesehen, aber man hat mir gesagt, daß –«
    Ich stierte gerade auf die Tür, als sie aufflog und mehrere glänzende Dinger durch sie an Bajinok und an meinem Kopf vorbeiflogen. Hinter mir war Stöhnen zu hören. Jemand hatte in dem Zimmer gestöbert und die Positionen von jedem darin ermittelt. Gute Arbeit. Wahrscheinlich Kragar.
    Bajinok war schnell. Er hat keine Zeit mit mir vergeudet oder mit den Eindringlingen, er ist einfach zu einem der Zauberer hinübergegangen, und sie haben mit einem Teleport begonnen. Stock, der im Türbogen stand, hat kaum einen Blick an sie verschwendet, bevor er hereinstürzte. Noch etwas Glänzendes blitzte an mir vorbei, und rechts hinter mir stöhnte ein anderer, dann bemerkte ich, daß auch Kragar in der Tür stand und Messer warf. Da flog Loiosh ins Zimmer, und gleich hinter ihm kam Glühkäfer. Seine Augen leuchteten wie die Laternen an der Dragonpforte des Imperialen Palastes. Der Gedanke: »Du wirst gerettet« schoß mir durch den Kopf, aber mehr als eine flüchtige Neugier, ob der Versuch erfolgreich sein würde, konnte ich nicht aufbringen.
    Aber es war interessant, Stock zuzusehen. Er hatte es mit vieren auf einmal aufgenommen. In jeder Hand hielt er einen Schlagstock, und sein Gesicht war voll konzentriert. Aus den Schlagstöcken wurde ein Wirbel, dabei konnte man sie aber immer erkennen. Er war sehr geschmeidig. Hier ließ er einen Stock von einem Kopf zurückprallen, während er dort jemandem in die Seite hieb und mit eben diesem Stock wieder auf den Kopf des ersten schlug und so weiter. Als sie versuchten, ihn zu treffen, hat er diesen Angriff in seine Bewegungen eingearbeitet, als hätte er ihn ohnehin erwartet. Dann wurde er allmählich schneller, und schon bald flogen ihnen die Waffen aus den Händen, und sie gingen zu Boden. Dann, als würde er einen Tanz zum Höhepunkt bringen, machte Stock sie fertig. Nacheinander, mit beiden Schlagstöcken nicht ganz gleichzeitig auf den Kopf. Ka-wumm. Ka-wumm. Ka-wumm. Ka-wumm. Der erste klappte zusammen, als er schon den dritten erledigte. Der zweite, als er beim vierten war. Als der dritte umfiel, trat Stock zurück und sah sich um, und als der letzte kippte, steckte er seine Schlagstöcke weg.
    Glühkäfers Stimme ertönte hinter mir: »Alle erledigt, Kragar.«
    »Gut.« Seine Stimme war direkt neben mir, und ich sah, daß er sich mit den Ketten beschäftigte.
    »Alles klar mit dir, Boß?«
    Die Ketten fielen mir von den Armen, und ich spürte, wie die an den Beinen bearbeitet wurden. Eine Dame in Grau und Schwarz trat in den Raum. Kragar sagte: »Wir sind gleich soweit, Mylady.« Linke Hand, dachte ich. Zauberin. Soll uns nach Hause teleportieren.
    »Boß?«
    Da waren die Ketten von meinen Beinen gefallen. »Vlad?« fragte Kragar. »Kannst du aufstehen?«
    Es wäre schön, ins Bett zu fallen, dachte ich. Mir fiel auf, daß Glühkäfer meine Sachen einsammelte.
    »Boß? Sag was.«
    Stock sah mich an und wandte sich ab. Ich glaube, ich hab gesehen, wie er was Schmutziges gemurmelt hat.
    »Verdammt, Boß! Was ist?«
    »Schon gut«, meinte Kragar. »Glühkäfer, hilf mir, ihn aufzurichten. Kommt her.« Ich spürte Loiosh meine Schulter packen. Man zog mich auf die Füße. »Los«, sagte Kragar.
    »Boß? Kannst du nicht –«
    Ein Zerren in meinen Eingeweiden, gewaltige Orientierungslosigkeit, und die Welt drehte und drehte sich in meinem Schädel.
    »– antworten?«
    Ich übergab mich vor meiner Wohnung. Sie hielten mich, und Stock, der jetzt das Bündel mit meinen Sachen hatte, stand daneben. »Schafft ihn nach drinnen«, befahl Kragar. Sie wollten mir beim Gehen helfen, aber ich brach zusammen und wäre fast gefallen.
    »Boß?«
    Sie

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