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Teckla

Teckla

Titel: Teckla
Autoren: Steven Brust
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Du willst also jedes deiner Geschäfte ab morgen früh geschlossen haben. Schön. Jeder soll sich eine Woche verstecken. Schön. Du sagst, du kannst es dir leisten, na gut. Aber diese andere Sache in Süd-Adrilankha, das verstehe ich einfach nicht.«
    »Was gibt es da zu verstehen? Wir führen nur das weiter, was ich heute angefangen habe.«
    »Aber Brände? Explosionen? Das ist doch keine Art, um –«
    »Wir haben Leute, die solche Dinge anständig hinbekommen, Kragar. Wir haben bei Laris Unterricht genommen, erinnerst du dich?«
    »Sicher, aber das Imperium –«
    »Eben.«
    »Ich verstehe es nicht.«
    »Mußt du auch nicht. Kümmere dich bloß um den Kleinkram.«
    »Na gut, Vlad. Es ist dein Spiel. Was ist mit deinen eigenen Läden? Oder diesem Büro hier, zum Beispiel?«
    »Stimmt. Schnapp dir die Zickenbrigade, und laß sie es beschützen. Kompletten Zauberschutz, inklusive Teleportsperren und Verstärkung unserer bestehenden Maßnahmen. Ich kann –«
    »– es mir leisten. Ja, ich weiß. Ich finde immer noch, du bist durchgedreht.«
    »Das wird Herth auch denken. Aber er wird sich so oder so damit befassen müssen.«
    »Er wird dich jagen, wenn es das ist, was du willst.«
    »Jau.«
    Er seufzte, schüttelte den Kopf und ging. Ich lehnte mich in meinem Sessel zurück, legte die Füße auf den Tisch und stellte sicher, daß mir auch nichts entgangen war.
     
    Cawti war zu Hause, als ich heimkam. Wir begrüßten uns, fragten den anderen, wie der Tag war, und dergleichen. Wir ließen uns im Wohnzimmer nieder, nebeneinander auf dem Sofa, damit wir glauben konnten, daß sich nichts verändert hatte, aber mit einem Sicherheitsabstand von einem knappen halben Meter. Ich bin als erster aufgestanden, habe mich gereckt und verkündet, daß ich mich schlafen legen würde. Sie hoffte, ich hätte eine gute Nacht. Ich schlug vor, daß ihr ein bißchen Schlaf bestimmt auch gut täte, und sie pflichtete dem bei und fügte hinzu, daß sie bald nachkäme. Ich zog mich zurück. Loiosh und Rocza wirkten ein wenig still. Keine Ahnung, warum. Ich bin schnell eingeschlafen, wie jedesmal, wenn ich einen Plan am Laufen habe. Das ist eines der Dinge, die mich gesund halten.
     
     
    Am nächsten Morgen teleportierte ich mich schon früh ins Büro und wartete auf Meldungen. Herth hatte die von mir erwartete rasche Auffassungsgabe. Ich hörte, daß man versucht hatte, die Schutzzauber um mein Bürogebäude und ein paar andere Häuser zu durchbrechen.
    »Ich bin froh, daß du Schutz empfohlen hast, Kragar«, meinte ich.
    Er grummelte nur.
    »Belastet dich etwas, Kragar?«
    Er machte: »Pah! Hoffentlich weißt du, was du tust.«
    Ich wollte gerade sagen: »Ich weiß immer, was ich tue«, aber das hätte ein bißchen mager geklungen, also begnügte ich mich mit: »Ich glaube schon.« Das schien ihn zufriedenzustellen.
    Ich erwähnte eine wichtige Person aus der Organisation und wie mein nächster Schritt aussah. Kragar machte ein erstauntes Gesicht, dann nickte er. »Klar«, sagte er. »Der schuldet dir einen Gefallen, oder?«
    »Oder zwei oder drei. Setz es auf heute an, wenn möglich.«
    »Jawoll.«
    Er war innerhalb einer Stunde wieder da. »Zur Blauen Flamme«, sagte er. Wir lächelten über gemeinsame Erinnerungen. »Zur achten Stunde. Er hat gesagt, er würde sich um den gesamten Schutz kümmern, was bedeutet, daß er schon etwas mitgekriegt hat.«
    Ich nickte. »Dachte ich mir.«
    »Traust du ihm?«
    »Ja«, antwortete ich. »Ich muß ihm am Ende trauen, also kann ich es auch jetzt schon tun.«
    Kragar nickte.
    Im Verlauf des Tages erhielt ich die Meldung, daß wir ein paar Gebäude in Süd-Adrilankha abgefackelt hatten. Inzwischen mußte Herth auf dem Zahnfleisch gehen und sich wünschen, mich in die Finger zu kriegen. Ich kicherte hämisch. Bald, dachte ich mir, bald.
    Da spürte ich ein komisches Pieksen im Geist, und ich wußte, was es bedeutete.
    »Wer ist da?«
    »Chimov. Ich bin bei Kellys Hauptquartier.«
    »Was gibt es?«
    »Sie verlassen das Haus.«
    »So so. Finde heraus, wohin sie gehen.«
    »Mach ich. Das sind ne ganze Menge. Sieht aus, als wären sie auf Ärger vorbereitet. Außerdem verteilen sie in der ganzen Gegend Handzettel und Flugblätter.«
    »Hast du eins gelesen?«
    »Ja. Es geht um eine Massenversammlung morgen nachmittag im Naymatpark. Oben drüber steht in Großbuchstaben ›Zu den Waffen‹.«
    »Tja«, machte ich. »Großartig. Bleib dran, und halt dich von Schwierigkeiten fern.«
    »Geht klar,
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