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Teckla

Teckla

Titel: Teckla Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steven Brust
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mußte ich zu den Versammlungen und sagen, was jeder in meinem Gebiet wollte.«
    »Das habe ich ja gar nicht gewußt. Papa hat nie darüber gesprochen.«
    »Nun, er war nicht glücklich. Das war, als ich deine Großmutter verloren habe – als sie wiederkamen.«
    »Das Imperium?«
    »Ja. Sie kamen mit noch mehr Truppen wieder – Dragon, die im Osten gekämpft hatten.«
    »Würdest du mir davon erzählen?«
    Er seufzte und schaute einen Moment woanders hin. Vermutlich dachte er an meine Großmutter. Ich wünschte, ich hätte sie kennengelernt. »Vielleicht ein andermal, Vladimir.«
    »Klar. Na gut. Mir ist aufgefallen, daß Kelly dich angeschaut hat, als würde er dich erkennen. Von damals?«
    »Ja. Ich kannte ihn. Damals war er noch jung. Als wir neulich über ihn sprachen, wußte ich nicht, daß es der gleiche Kelly ist.«
    »Ist er ein guter Mann, Noish-pa?«
    Er sah mich kurz an. »Was soll diese Frage?«
    »Wegen Cawti, nehme ich an.«
    »Hmmmf. Nun, ja, er ist gut, mag sein, wenn man, was er tut, für gut hält.«
    Ich versuchte, das zu entschlüsseln, dann machte ich mich von einer anderen Seite dran. »Es hat so ausgesehen, als würdest du nicht viel davon halten, daß Cawti sich mit diesen Leuten abgibt. Warum das, wenn du doch selbst beteiligt warst?«
    Er streckte die Hände aus. »Vladimir, wenn es einen Aufstand gegen die Grundbesitzer gibt, dann will man natürlich helfen. Was soll man sonst tun? Aber dies hier ist anders. Cawti versucht, Ärger zu machen, wo keiner ist. Und so etwas ist niemals zwischen Ibronka – deine Großmutter – und mich gekommen.«
    »Nicht?«
    »Natürlich nicht. Die Sache passierte, und wir waren alle dabei. Wir mußten dabeisein, sonst wären wir auf seiten der Grafen und Grundbesitzer und Geldverleiher gewesen. Damals hieß es entweder – oder, und das war nichts, wofür ich meine Familie verlassen hätte.«
    »Ich verstehe. Willst du das Cawti erzählen, wenn sie dich besuchen kommt?«
    »Wenn sie fragt, erzähle ich es ihr.«
    Ich nickte. Ich fragte mich, wie Cawti es wohl aufnehmen würde, und entschied, daß ich sie nicht mehr gut genug kannte, um eine Vermutung anzustellen. Dann wechselte ich das Thema, aber mir fielen immer wieder seine komischen Blicke auf. Na, die konnte ich ihm wohl kaum vorwerfen.
    Ich ließ alles in meinem Kopf gären. Der Geist von Franz hin oder her, es wäre für mich am günstigsten, wenn Kelly und seine gesamte Bande über die Klippen der Welt fielen, aber es gab keine gute Methode, das zu bewirken.
    Außerdem lag die größte Schwierigkeit, sich Herth vorzunehmen, darin, daß er sich bei dem Anschlag auf mich so viel Zeit lassen konnte, wie er wollte, ohne daß es ihm auch nur das geringste ausmachte. Die Ostländer hatten seine Geschäfte in einigen Gegenden verhindert, aber nicht in allen, und er hatte weiterhin seine Verbindungen und angeheuerten Schläger und Laufburschen, die bereit waren, sich sobald wie möglich wieder wie gewohnt an die Arbeit zu machen. Und er war ein Dragaeraner; er würde noch über tausend Jahre leben, also warum die Hektik?
    Wenn ich ihn überhaupt zu etwas drängen konnte, dann vielleicht dazu, daß er ins Freie trat, wo ich ihn abermals ins Visier nehmen könnte. Darüber hinaus … hmmm. Mein Großvater schwieg und beobachtete mich, als könnte er sehen, wie schnell meine Gedanken rasten. Ich war dabei, einen neuen Plan zusammenzubasteln. Loiosh hatte keine Anmerkungen. Ich trank einen Kräutertee und ging noch mal alles aus verschiedenen Blickwinkeln durch. Dann nahm ich den Plan auf und warf ihn gegen diverse mögliche Hindernisse, und er prallte jedesmal zurück, während das Hindernis verschwand. Also beschloß ich, es so zu machen.
    »Du hast eine Idee, Vladimir?«
    »Ja, Noish-pa.«
    »Na, dann solltest du mal loslegen.«
    Ich stand auf. »Du hast recht.«
    Er nickte und sagte nichts mehr. Während Loiosh bereits vor mir durch die Tür flog, verabschiedete ich mich. Loiosh gab grünes Licht. Ich machte mir nämlich weiterhin Sorgen wegen Quaysh. Mein Plan wäre nur sehr schwierig in die Tat umzusetzen, wenn ich tot wäre.
    Ich war gerade ein paar Häuser weit gelaufen, da kam jemand auf mich zu. An den Straßenseiten fand ein Markt statt, und sie lehnte mit den Händen auf dem Rücken an einer Hauswand. Sie mochte vielleicht fünfzehn sein und trug einen gelb-blauen Bauernrock. Er hatte einen Schlitz, was noch nichts heißen mußte, aber ihre Beine waren rasiert, und das hieß eine Menge.
    Als ich an

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