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Tee und Toast

Tee und Toast

Titel: Tee und Toast Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Scott
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zu tun haben. Ich bin überzeugt, daß sie ihnen hinterhältige Fußtritte
verabreicht hat. Wir müssen es fertigbringen, daß Gloria völlig idiotisch und
unbrauchbar dasteht. Sie verträgt es nicht, wenn man über sie lacht. Sie hat
überhaupt keinen Sinn für Humor .«
    »Wie hat sie es dann einen
Monat lang in deinem gastlichen Haus ausgehalten ?« fragte Julian völlig zu Recht. So gern ich Larry mag, kann ich jeden nur
bedauern, der mit ihr zusammen ist und nicht lachen kann — über sich selbst,
Larry und das Leben überhaupt.
    »Man kann nicht gerade
behaupten, daß sie es ausgehalten hat. Sie war ja auch die Hälfte der Zeit
eingeschnappt und schmollte. Aber das ist völlig egal, es muß gehandelt werden.
Onkel Richard kommt in spätestens vierzehn Tagen zurück, und wir dürfen keine
Zeit verlieren .«
    Einen Moment lang herrschte
melancholische Stille. Mein Geist weigerte sich zu arbeiten, ganz im Gegensatz
zu Larrys. »Ich hab’s !« rief sie plötzlich aus und
blickte uns triumphierend an. »Ich wußte doch, daß mir etwas einfallen würde.
Man muß mir nur die Zeit lassen, einmal nachzudenken. Wir werden alle
miteinander zelten gehen .«
    Julian ist der beste Autofahrer,
den ich kenne, aber seine Reaktion auf Larrys Worte war so plötzlich, daß er
für den Bruchteil einer Sekunde die Richtung verlor. Seine Gefühle waren
offensichtlich zu tief für Worte. Er lenkte den Wagen sofort wieder in seine
Bahn und fuhr in gequältem Schweigen weiter.
    »Ja«, fuhr Larry schnell fort.
»Wir werden ein paar Tage an die See fahren und zelten .«
    »Wie nett für euch«, sagte
Julian betont freundlich, und Larry warf ihm einen vorwurfsvollen Blick zu.
    »Wenn du glaubst, daß du dich
davor drücken kannst, hast du dich geirrt. Du hast versprochen, uns zu helfen
und dich an der Kampagne zu beteiligen. Und jetzt, wo ich einen harmlosen
Vorschlag mache, versuchst du sofort, ihn zu boykottieren. Ich muß schon sagen,
du bist mir ein schöner Freund !«
    Julian machte ein etwas
betroffenes Gesicht. »Muß es ausgerechnet zelten sein? Ich tue alles für dich,
wie du weißt — aber zelten !«
    »Und warum eigentlich nicht?
Viele Leute finden es herrlich. Ich bin überzeugt davon, daß Onkel Richard
begeistert sein wird. Soll ich dir einmal etwas sagen, Julian? Du verkümmerst
bereits. Es wird nicht mehr lange dauern, dann setzt du Fett an und so weiter .«
    Das saß, denn Julian ist stolz
auf seine Figur und Kondition. »Statt auf mir herumzuhacken«, erwiderte er
kalt, »könntest du uns vielleicht deinen Plan näher erläutern... Wie lange soll
die Tortur dauern, und wen hast du dir noch als Opfer ausgedacht ?«
    »Lydia natürlich. Sie muß
mitkommen, denn erstens ist sie kein Spielverderber, und zweitens wird sie
Ausflüge in den Busch hinter der Küste machen wollen. Dann, denke ich doch,
könnte ich Sam überreden, wenigstens für ein paar Tage. Und Susan, du mußt eben
einfach nur schauen, daß Paul uns keinen Strich durch die Rechnung macht. Es
braucht ja nur ein verlängertes Wochenende zu sein. Wenn wir es in der Zeit
nicht schaffen, können wir es aufgeben. Außerdem fände ich es lustig, wenn wir
Peter und Alison dazu auffordern würden. Sie sind sehr nett, und ich glaube,
Peter wird uns sicherlich zur Hand gehen. Er sieht mir nicht so aus, als müsse
er immer in einem Federbett schlafen. Na ja, er ist natürlich auch noch
jung...«
    Entweder war diese letzte
Bemerkung mehr, als Julian ertragen konnte, oder die Aussicht, daß Alison
mitkommen würde, hatte seinen Sinn geändert. Er war jedoch zu klug, sich etwas
anmerken zu lassen, und sagte nur: »Gut, wenn es unbedingt sein muß.
Beabsichtigst du, auch die süßen Kleinen mitzubringen ?«
    »Nicht die Babies«, antwortete
Larry entschieden. »Sie würden uns nur Schwierigkeiten machen. Aber ich glaube
sicher, daß Anne und Rangi sie für ein paar Tage nehmen werden, und wenn wir
Gloria endlich los sind, holen wir die Zwillinge zu uns, und Anne kann eine
Zeitlang ausspannen. Christopher und Christina sind alt genug und sollen
lernen, wie man richtig zeltet. Siehst du, Julian, wenn du von frühester Jugend
an ans Zelten gewöhnt worden wärst, dann würdest du heute nicht... Na ja,
lassen wir es .«
    Larry blickte mit gut
gespielter Enttäuschung auf dem Gesicht zum Fenster hinaus und schwieg. Auch
Julian schien nichts mehr zu sagen zu haben, und wir wußten beide, daß wir
demnach mit ihm rechnen konnten.

7
     
    Wir kamen noch vor den Kindern
zu Hause

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