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Tee und Toast

Tee und Toast

Titel: Tee und Toast Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Scott
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Tim, der überstolz auf seinen Sohn und seine Tochter ist, »daß man von
ihrer Geburt an gegen diese Art von Exzessen immun ist .«
    »Ich weiß gar nicht, was in
unsere Frauen gefahren ist«, antwortete Sam finster. »Man sollte doch denken,
daß sie langsam alt genug sind und Verstand annehmen. Dieser ganze Unsinn soll
angeblich nur Larrys Onkel vor dem Heiraten bewahren. In Wirklichkeit ist ihnen
jede Entschuldigung recht, um zelten zu gehen und Picknicks zu veranstalten.
Als ob das Leben mit Larry zusammen nicht für jeden Picknick genug wäre !«
    Am Freitag herrschte echtes
Märzwetter. Der Tag versprach sehr heiß zu werden, selbst hier im Hochland. Am
Meer würde die Temperatur noch höher steigen, da der Sand die Hitze unheimlich
stark zurückstrahlte. Ich packte eine zweite Flasche Sonnenschutzöl ein und
dachte erleichtert daran, daß wenigstens unsere Babies mit ihrer zarten Haut
nicht der glühenden Sonne ausgesetzt sein würden. Sie hatten restlos glücklich
und zufrieden ausgesehen, als sie mit Anne und Tim im Wagen davonfuhren,
gefolgt von den bösen Blicken der Älteren, die viel lieber mit ihren
Geschwistern gefahren wären, als die Eltern begleiten zu müssen.
    Obwohl wir am Abend zuvor
bereits alles gepackt hatten, standen wir schon um fünf Uhr auf. Vivian Ward
sollte uns in Tiri treffen, während Alison mit ihrem Wagen vorbeikommen und
Lydia abholen wollte. Onkel Richard hatte einen Packen Decken, Schlafsäcke und
Zeltbahnen in seinen Wagen gestopft bekommen. Mit ihm fuhr Gloria. Paul,
Christopher und ich saßen zwischen Nahrungsmittelkartons zusammengepfercht. Da
das Haus des Colonels fast zehn Kilometer näher an Tiri lag als unsere Farmen,
war Julian davon befreit worden, irgendwelche Schachteln und Bündel zu
befördern. Als er kurz vor Abfahrt des Motorbootes auftauchte, machte er daher
einen völlig ruhigen, ausgeschlafenen Eindruck, während wir uns bereits
abgezappelt und abgehetzt hatten. Er brachte einen Korb voll der schönsten
Delikatessen mit, alles in Dosen, und einen zweiten, den er besonders vorsichtig
behandelte, weil er nur Flaschen enthielt.
    Mick war schon vor uns auf den
Beinen gewesen und hatte sich als sehr hilfreich erwiesen. Als wir uns von ihm
verabschiedeten, sagte ich: »Hoffentlich wird es Ihnen nicht zuviel, Mick, auf
beiden Farmen nach dem Rechten sehen zu müssen. Vielleicht werden Sie sich auch
ein wenig einsam fühlen .«
    »Ich werde die Tiere hüten wie
eine Henne ihre Küken«, versicherte er mir fröhlich. »Es ist doch nicht einsam
hier, mit all den Hunden und Schafen und Pferden und Kühen. Der Himmel
beschütze Sie. Ich werde stündlich meinem Schöpfer danken, daß ich auf
trockenem Boden stehe und nicht der Schrei der Möwen an meine armen Ohren
dringt .«
    Die Abschiedsrede des guten,
alten Iren trug nicht dazu bei, Pauls Laune zu heben. Wir sollten vielleicht
bei Sam und Larry vorbeifahren, meinte er recht finster, und fragen, ob sie
noch irgendwie Hilfe nötig hätten. »Du weißt ja selbst, daß Larry in der
letzten Minute immer noch irgendwelche Eingebungen hat .« Widerwillig mußte ich meinem Mann recht geben.
    Als wir ankamen, bot sich uns
ein Bild größten Durcheinanders. Christina saß auf dem Rücksitz von Sams Wagen
und war von Paketen und Kartons praktisch begraben. Christopher wollte sich
natürlich um jeden Preis neben sie setzen, was völlig unmöglich war. Um endlich
Ruhe zu haben, zogen wir das kleine Mädchen unter den Schachteln hervor und
nahmen es mit in unseren Wagen. Larry rannte geschäftig hin und her.
    Paul blickte den über und über
beladenen Wagen stirnrunzelnd an. »Du fährst am besten vor«, sagte er zu Sam,
»denn du verlierst unter Garantie etwas von eurem Zeug. Wir folgen euch und
sammeln die einzelnen Stücke auf .«
    Als er die Bürde sah, die sein
Freund zu tragen hatte, schien sich die Laune meines lieben Mannes etwas zu
bessern. Larry jedoch war wütend.
    »Bitte, Paul, laß deine
kritischen Witze sein«, zischte sie und versuchte ein altes Grammophon im
Kofferraum unterzubringen. »Ich habe bereits alles aufs Notwendigste beschränkt .«
    »Ist das Grammophon eine
Notwendigkeit ?« fragte Sam geduldig. »Richard hat ein
ganz modernes Kofferradio .«
    »Der lächerliche, kleine
Kasten? Sprich nicht davon! Diese Dinger funktionieren nur, wenn sie wollen,
und sind außerdem völlig unnatürlich. Wir brauchen etwas, wonach wir tanzen
können. Im Radio kommt nie die richtige Musik .«
    »Tanzen ?« wiederholte Sam.

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