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Tee und Toast

Tee und Toast

Titel: Tee und Toast Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Scott
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finster über Trockenheit und
Grasbrände diskutieren. Gloria erhöhte die allgemeine Heiterkeit durch eisernes
Schweigen und rotgeheulte Augen, und der arme Onkel Richard versuchte
vergebens, sie zum Lachen zu bringen.
    Unglücklicherweise war seine Erkältung
durch das Baden schlimmer geworden, und er bot kein sonderlich schönes Bild.
Nur in den seltensten Fällen hebt ein Schnupfen das Äußere. Man sah Onkel
Richard jeden Tag seines Alters an, und Vivian betrachtete ihn mit hochmütigem
Mitleid und meinte, ein älterer Herr dürfe eben auch nicht nachts draußen
herumlaufen, er hätte sich wirklich mehr vorsehen sollen.
    Larry ärgerte sich natürlich
über diese Bemerkung und entgegnete, daß es wenig Männer im Alter von Onkel Richard gäbe, die so gut beieinander wären. Doch sie merkte
sofort, daß das keine sehr glückliche Erwiderung gewesen war, und ließ deswegen
ihren Mißmut an Julian aus, der sagte: »Wenn ich du wäre, würde ich die Butter
wegwerfen. Ich habe heute morgen beobachtet, wie dieses liebe Hündchen von
einem Rex daran herumgeschnuppert hat .«
    »Wirklich, Julian, du wirst
zimperlich wie eine alte Jungfer. Aber das muß wohl eine Alterserscheinung
sein. Die Butter ist nicht einmal ausgepackt. Wenn du nur ein Gramm gesunden
Menschenverstandes hättest, müßtest du wissen, daß die Butter noch einwandfrei
ist .«
    »Aber er hat am Papier
herumgeschnüffelt .«
    »Na und?«
    »Ich esse nur Butter, wo auch
das Einwickelpapier völlig sauber ist .«
    »Sauber! Es gibt kaum einen
Hund, der so hygienisch ist wie Rex. Um dich schwirren wahrscheinlich mehr
Bazillen herum als um meinen Hund .«
    Das war zuviel für Sam. »Bitte,
Larry«, schaltete er sich entschieden ein, »dein süßer Rex mag so rein wie eine
Lilie sein, aber er hat in einem Zeltlager nichts zu suchen. Er mußte ja
unbedingt mit. Ich habe dir gleich gesagt, daß er...«
    »Ich weiß, ich weiß«,
unterbrach Larry ihren Mann ziemlich schroff. »Du kannst dir deine ewigen
Wiederholungen sparen. Wenn du mich fragst, hat Rex eine weitaus bessere
Einstellung zum Lagerleben als ihr alle miteinander. Er macht nicht gleich aus
jeder Mücke einen Elefanten. Glaubst du, er würde sich wegen eines Stückchens
Butter oder eines Schweinchens aufregen? Außerdem macht er kein unfreundliches
Gesicht .« Es kam so selten vor, daß Larry ernstlich in
Wut geriet, daß wir sie alle nur anstarrten und Mund und Ohren aufsperrten.
    Doch schon im nächsten Moment
lachte sie laut hinaus und entschuldigte sich. »Ich habe gerade Grund, so
daherzureden — dabei habe ich immer gedacht, daß ich zum Pionier geboren bin.
Es muß diese gräßliche Hitze sein. Ich glaube, es ist das beste ,
wir gehen alle schlafen und wachen lustig und gut gelaunt wieder auf —
zumindest hoffe ich das für mich. Ich bin schon ein recht zänkisches Weib,
nicht wahr, Sam ?«
    Es war unerträglich heiß. Als
wir wieder aufstanden, herrschte im Küchenzelt das reinste Chaos. Die
umstrittene Butter war zerschmolzen, die Kondensmilch eingetrocknet, der Kuchen
zu Bröseln zerfallen, die Tomaten von den Insekten aufgefressen. Ich dachte
sehnsüchtig an die kühle Luft zu Hause, dreihundert Meter über dem
Meeresspiegel.
    »Diese Hitze !« stöhnte ich eben vor mich hin, als Paul hereinkam und sich die Stirn wischte.
    »Ja, höllisch«, antwortete er.
»Aber sie wird nicht mehr lange anhalten. Schau dir nur den Himmel an. Es wird
ein Gewitter geben .«
    Ich trat vor das Zelt.
Innerhalb kurzer Zeit hatte sich das Bild geändert. Im Westen waren dicke
schwarze Wolken aufgezogen. Über allem lag ein düsteres Leuchten. Ein
unheilverkündender, schwacher Wind war aufgekommen und wehte durch die Baumspitzen.
Das sonst so tiefblaue Meer nahm eine schwarzviolette Färbung an.
    Sam und Julian waren endlich
aufgewacht und zogen jetzt fieberhaft alle Seilzüge und Spannschnüre nach.
    »Wo sind Lydia und die Kinder ?« fragte ich.
    In dem Augenblick kam Alison
aus unserem Zelt. »Ich habe unsere Betten zusammengerollt und auf Kisten und
Schachteln verstaut«, sagte sie. »Gloria? Sie ist schon vor einer ganzen Weile
aufgewacht und weggegangen. Ich würde mir keine Sorgen machen. Sie sah bestimmt
das Gewitter kommen. Es zieht sich seit einer halben Stunde am Himmel hoch .«
    Lydia hatte es rechtzeitig
bemerkt und war umgekehrt. Eben kam sie mit den beiden Kindern und Onkel
Richard aus dem Busch. Sie erzählte begeistert, daß Mr. O’Neill wieder
Farbaufnahmen gemacht habe. Onkel Richard

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