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Tee und Toast

Tee und Toast

Titel: Tee und Toast Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Scott
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auch Paul boten sich sofort an, Tims Arbeit zu übernehmen, falls er mit
Anne in die Stadt fahren wollte, aber er lehnte ab.

15
     
    Wir kamen am nächsten Morgen um
sechs Uhr dreißig bei Anne an und trafen Julian vor dem Haus, als er eben aus
seinem Wagen stieg. Er war gekommen, um Anne abzuholen.
    »Nein, ich glaube nicht, daß es
schlimm ist«, sagte er, »aber es ist doch ein Schlag für den alten Herrn. Er
ist nie krank gewesen und lag nie in seinem Leben im Bett. Er haßt Menschen,
die nichts tun — wie ich zum Beispiel .«
    Der Colonel hatte Julian nie
gehaßt. Im Gegenteil. Er war sehr stolz auf ihn und betonte immer, daß er
wenigstens noch ein Junge mit »anständigen, englischen Manieren« sei. Der
»große Panjandrum« hatte immer gehofft, daß Julian eines Tages nach Neuseeland
übersiedeln würde, zumindest dann, wenn sein Vater den Besitz in England
verkaufte. Wir hatten das zwar immer für recht unwahrscheinlich gehalten,
dachten heute aber anders darüber.
    Wie wundervoll würde es sein,
malten Larry und ich uns aus, als wir in aller Frühe zu Anne fuhren, wenn
Julian für immer in unserer Nähe wohnen würde. Niemanden würden wir mehr
willkommen heißen als ihn.
    »Und dann könnte er Alison
heiraten, ohne sie von ihren Eltern zu trennen«, meinte Larry triumphierend.
    »Ich denke, du hast
beschlossen, dich nicht mehr in anderer Leute Angelegenheiten zu mischen .«
    »Oh, das war gestern abend. Was
sagt man nicht alles aus Müdigkeit! Weißt du, Mrs. Anstruther ist zwar keine
einfache Frau, aber wenn Julian hier wohnt, könnte Alison...« Und schon war
Larry wieder dabei, sich auszudenken, was möglicherweise passieren könnte und
wie sie vielleicht ein bißchen nachhelfen würde.
    Anne sah müde und besorgt aus,
und wir machten uns Vorwürfe, daß wir ihr unsere Kinder aufgebürdet hatten.
    »Aber ich habe mich doch
gefreut, sie hier zu haben«, beruhigte sie uns. »Vater wurde ja erst Sonntag
krank, und ich werde ihn doch in wenigen Stunden sehen. Die Kinder haben mich
abgelenkt .«
    Anne beklagte sich nie. Sie hat
den Takt ihres Vaters und, wie ich glaube, die Freundlichkeit und den Humor
ihrer Mutter geerbt.
    Als sie vorschlug, daß Rangi
mit uns fahren solle, um uns mit den vielen Kindern zu helfen, lehnten wir
entschieden ab. Wir hielten es für besser, wenn das Mädchen jetzt seinen Urlaub
nahm und dann wieder im Haus war, wenn Anne und der Colonel zurückkamen.
    Anne war bereits reisefertig,
und wir blieben nur zehn Minuten. Auf der Heimfahrt berieten wir uns, wie wir
die vier Kinder teilen wollten. Die Zwillinge konnten wir nicht trennen, das
war klar. Also mußte eine von uns sie nehmen, während die andere Prudence und
Mark nahm, denen es sowieso gleichgültig zu sein schien, in welchem Bett sie
schliefen und welche Mutter sich um sie kümmerte.
    Heimlich wünschten wir uns
natürlich beide unsere eigenen Kinder, boten uns aber selbstlos gegenseitig an,
die Zwillinge zu betreuen. Schließlich losten wir, und ich gewann Elisabeth und
Charles. Das hieß, daß Lydia weiterhin bei Larry wohnte, da sie uns gebeten
hatte, bei den Kindern bleiben zu können, an die sie gewöhnt war.
    Als wir endlich zu diesem
Entschluß gekommen waren, machte Larry ein ernstes Gesicht und meinte, daß dies
eine Entscheidung des »Schicksals« sei. Ich fragte nicht warum, denn ich wollte
sie nicht auch noch ermutigen. Aber ich wußte sehr gut, daß sie froh war, Lydia
bei sich zu haben, da Onkel Richard vorhatte, noch eine Woche zu bleiben.
    Die Zwillinge hatten bitterlich
geweint, als wir sie in den Wagen gesetzt hatten und mit ihnen davongefahren
waren. Aber inzwischen fühlten sie sich bei uns zu Hause. Doch am ersten Morgen
mußte ich mich immer wieder fragen, wie Anne mit diesen beiden Knirpsen so gut
zurechtkam und dabei auch immer noch fröhlich und liebenswürdig war. Selbst
wenn sie noch so verschieden sind wie Elisabeth und Charles, scheinen Zwillinge
immer das gleiche zu denken. Was der eine zum Beispiel anfängt, führt der
andere unvermeidlich zu Ende. Ich muß zugeben, daß ich mit Sehnsucht an die
gutmütige Rangi dachte, die alle bösartigen, kleinen Tricks dieser beiden
kleinen Schelme kannte.
    Es war eine große
Erleichterung, Christopher jeden Morgen loszuwerden, wenn er zu Lydia in die
»Schule« ging. Er blickte mit überlegener Verachtung auf die Zwillinge herab.
Sie waren die »Kleinen« und wurden von ihm überhaupt nicht beachtet, wenn sie
nicht gerade seine Spielsachen zerstörten

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