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Tee und Toast

Tee und Toast

Titel: Tee und Toast Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Scott
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Sie bitte die andern von mir .«
    Ich zögerte. »Aber Gloria, wo
wollen Sie denn hin? Ich meine, wo werden Sie denn wohnen? Haben Sie... ;«
    Sie lachte und sah auf einmal
sehr glücklich aus. »Sie brauchen sich meinetwegen keine Sorgen zu machen,
Susan. Es ist alles in Ordnung. Ich werde Ihnen schreiben. Sie waren immer nett
zu mir, obwohl Sie mich nicht mögen .«
    Ich murmelte irgend etwas
Unwahres und hielt ihr das Geld und den Ring entgegen. »Onkel — Mr. O’Neill
meint, Sie sollten das doch nehmen und ihn wissen lassen, wenn Sie in
Schwierigkeiten sind. Es tut ihm wahnsinnig leid, Gloria. Nehmen Sie es ihm
nicht übel. Männer verlieren bei einem hübschen Mädchen leicht den Kopf, und er
wollte Sie wirklich nicht kränken .«
    Sie warf einen kalten, harten
Blick zu unseren Autos hinüber, wo Onkel Richard so tat, als sei er furchtbar
beschäftigt, uns aber in Wirklichkeit ängstlich beobachtete. »Sagen Sie ihm, es
sei in Ordnung. Ich war nicht sehr nett zu ihm, aber ich hielt es einfach nicht
mehr aus. Er ist kein schlechter Kerl, und wenn nicht alle anderen gewesen
wären, wäre es vielleicht sogar gut gegangen. Aber auch nicht sehr lange.
Schließlich will ein Mädchen ja auch nicht dauernd gefragt werden, ob es mit
seinem Großvater verheiratet ist .«
    Sie lachte und mir fiel von
neuem auf, wie vulgär sie doch war. Das vornehme Mäntelchen war dahin, und
selbst ihre Stimme klang jetzt schrill und unangenehm. In diesem Moment tat es
mir überhaupt nicht leid, daß wir uns eingemischt hatten. Onkel Richard hatte
seine Grenzen, aber er war ein anständiger, guter Mensch, und dieses Mädchen
hatte ihm das Herz gebrochen. Gloria schob das Geld und den Ring in die Tasche,
klopfte mir leicht arrogant auf die Schulter und stieg in den Wagen.
    Während wir zusammen gesprochen
hatten, war Vivian zu den andern hinüber gegangen und hatte sich verabschiedet.
Gloria drehte sich nach ihm um, und ein scharfer Zug trat in ihr Gesicht.
Offensichtlich paßte es ihr nicht, daß Vivian den anderen auf Wiedersehen sagte.
    Larry erzählte mir später, daß
er allen die Hand geschüttelt und nicht so recht gewußt habe, wie er sich
benehmen sollte. »Also, dann, bis bald !« hatte er
schließlich gerufen und war gegangen. Sobald er außer Hörweite war, hatte
Julian gefragt: »Bis bald? Ist das eine Grußformel oder eine Drohung ?« und jeder hatte gelacht.
    Wir haben übrigens Vivian Ward
nie wiedergesehen. Er muß aus unserer Gegend weggezogen sein. Vielleicht war er
tatsächlich ein so wichtiger Geschäftsmann, daß er sich seinen Wohnort aussuchen
konnte. Auf jeden Fall erfüllte sich seine Drohung nie, und niemand von uns
bedauerte es.
    Als wir auf Sams Farm ankamen,
war von Gloria keine Spur mehr zu sehen. Sie hatte zum erstenmal ihr Zimmer
tadellos ordentlich und sauber verlassen. Auf dem Tisch lag das schreckliche
rosa Kleid, das ihr Onkel Richard mitgebracht hatte. Sonst allerdings hatte sie
alles mitgenommen, was sie von ihm geschenkt bekommen hatte, natürlich
inklusive des häßlichen, aber teuren Schmucks aus den Staaten.
    Larry erzählte mir später, daß
Onkel Richard hinter ihr in Glorias Zimmer gegangen sei, betreten um sich
geblickt und schließlich traurig auf das rosa Kleid gedeutet habe. »Seltsam,
wie dumm ein alter Knabe sein kann. Weißt du, Larry, ich hielt das Mädchen
anfangs für ein Geschenk des Himmels .«
    Larry hatte es nicht ertragen
können, ihren Onkel so bedrückt dastehen zu sehen, hatte ihre Arme um ihn
geschlungen, ihn auf beide Wangen geküßt und gesagt: »Sei nicht traurig. Mick
hatte recht. Sie paßt nicht zu dir — und sag nie wieder,
daß du ein alter Knabe bist. Das stimmt nicht .«
    Er hatte sie fast dankbar
angeblickt und ihr das fürchterliche Kleid in die Hand gedrückt. »Ich glaube,
daß es Susan gut stehen müßte«, hatte er gesagt. »Für dich ist es zu kurz, oder ?«
    »Leider«, hatte Larry bösartig
geantwortet, »aber Susan wird überglücklich sein, wenn du es ihr gibst .«
    Ich hätte eigentlich wissen
können, daß ich früher oder später das Opfer sein würde.
    Sam und Paul standen vor dem Haus
und sahen sehr besorgt und ernst aus. »Was ist denn los ?« fragte Larry. »Es wird doch nicht schon wieder etwas passiert sein ?«
    »Hast du es denn nicht selbst
gemerkt, Larry«, entgegnete Sam. »Aber du schliefst ja auch halb nach all der
Hetze und dem verrückten Lagerleben. Ich habe nichts gesagt, weil ich zuerst
Peter Anstruther anrufen wollte. Aber es stimmt

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