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Tee und Toast

Tee und Toast

Titel: Tee und Toast Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Scott
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— womit sie sich am liebsten
beschäftigten. Da wir ihn davon überzeugt hatten, daß ein sechsjähriger Junge
kein kleines Kind verprügelt, hatte er unseren beiden kleinen Gästen gegenüber
eine ausgesprochen untergeordnete Stellung und floh meistens zu Mick.
    Larry und ich hatten uns
überlegt, was wir mit Mick tun sollten. Genaugenommen hätte er eigentlich zu
ihr zurückkehren müssen, da die verhaßte Gloria ja von der Bildfläche
verschwunden war. Doch wir dachten, daß er vielleicht Onkel Richard nur
unliebsam an die vergangenen Wochen erinnern würde. Außerdem schien es uns nur
gerecht, wenn ich Mick hatte, nachdem Lydia bei Larry war.
    Die Frage war nur, wie er sich
zu den Zwillingen stellen würde. Er kannte Anne kaum und hatte die Kinder nur
ein- oder zweimal gesehen. Er wollte am Nachmittag an den Trennzaun unserer
beiden Farmen hinunterfahren und Mark, Prudence und Christina zu einer
Spazierfahrt mit Maria abholen. Sollten wir ihm auch noch die Zwillinge
mitgeben? Lieber nicht, beschlossen wir; wir konnten ihm nicht sechs Kinder
aufladen.
    Aber da hatten wir uns
getäuscht. Die Zwillinge schienen ihm gerade noch gefehlt zu haben. Er begrüßte
sie mit größter Begeisterung, und schon nach wenigen Minuten war große
Freundschaft geschlossen.
    Als Elisabeth und Charles von
ihrem Mittagsschlaf aufwachten, waren sie ziemlich schlecht gelaunt und
verlangten nach Anne und Rangi. Doch als sie Mick im Hof auftauchen sahen, war
alles Heimweh vergessen. Sie rannten sofort hinaus — ich verzweifelt hinterher,
denn offensichtlich wollten sie nun auch mit Maria Freundschaft schließen.
    »Mick, halten Sie die Kinder
von Maria fern«, rief ich. »Sie wird sie erschlagen .«
    »Nur keine Angst, Missis«,
beruhigte mich der Alte. »Gegen Kinder hat sie nichts. Aber kommen Sie nicht
näher, denn Maria ist heute schlecht aufgelegt .«
    Nun war ich fest entschlossen:
Die Zwillinge bleiben zu Hause. »Mick«, rief ich daher. »Die beiden Kleinen
dürfen nicht mitfahren. Es wird zu viel für Sie .«
    »Aber wo, Missis«, meinte der
alte Ire lachend. »Sie müssen sich nur fest anhalten, und schon geht’s dahin.
Ich werde neben Maria gehen, sie führen und ein wachsames Auge auf die kleinen
Teufel haben. Dann kann nichts passieren .«
    Ich hielt es für besser,
mitzugehen. Schon nach kurzer Zeit schmerzten meine Füße. Das Gras war hart,
trocken und braun.
    Ich hatte die Farm noch nie in
einem solchen Zustand gesehen und verstand, warum sich unsere Männer solche
Sorgen machten. Gott sei Dank sahen die Schafe noch frisch und munter aus, und
auch das Vieh ertrug die Dürre und Hitze erstaunlich gut.
    »Im Moment ist noch alles in
Ordnung«, hatte Paul am Morgen zu mir gesagt. »Wir haben noch genug Wasser in
den Tränken; aber trotzdem, wenn nicht bald Regen kommt...«
    Ja, wenn nicht bald Regen
kommt! Vierzehn Tage konnte es vielleicht noch gut gehen, aber dann würde die Situation
kritisch werden. Der Winter ist im Hochland hart und lang. Auf den Weiden
wächst wenig Gras. Doch viel schlimmer als die eventuelle Futterknappheit im
Winter war die Gefahr von Buschbränden. Am Horizont konnte man hier und da
schon schwarze Rauchschwaden aufsteigen sehen. Wenn der Wind drehte...
    Diese ängstlichen Gedanken
gingen mir durch den Kopf, als ich neben Mick über die vertrockneten Weiden
ging. Als wir am Trennzaun ankamen, war Larry mit den Kindern bereits da.
Christina, Mark und Prudence hüpften überglücklich auf Mick zu. Vielleicht
hätten wir die Kinder dem alten Iren ruhig anvertrauen können, aber ich wollte
zumindest bei der ersten Spazierfahrt zu sechst dabeisein, und Larry stimmte
mir zu.
    »Schließlich gehören die
Zwillinge nicht uns«, meinte sie. »Stell dir vor, wenn sich einer den Fuß
brechen würde oder so .«
    Diese düstere Prophezeiung
zeigte, daß Larry heute nicht sie selbst war, und ich schlug vor, daß wir die
tausend kleinen Arbeiten, die auf uns warteten, vergessen und mit Mick und den
Kindern ein Picknick veranstalten sollten.
    »In Ordnung«, sagte Larry. »Und
ich werde Maria führen, wenn es Ihnen recht ist, Mick. Sie benimmt sich mir
gegenüber im allgemeinen ganz gut, und diese unzähligen Kinder sind eine Last
für Sie .«
    Das stachelte Micks Stolz an.
Er könne schließlich mit Maria am besten umgehen, meinte er gekränkt, und nur
bei ihm ginge sie brav wie ein Lamm über Täler und Hügel. Obwohl wir ihn für
etwas sehr optimistisch hielten, gaben wir nach, ließen ihn den

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