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Tee und Toast

Tee und Toast

Titel: Tee und Toast Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Scott
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hier verbrächten und jemand behauptet habe, es sei von früh bis spät nichts zu tun. Trotz dem, meinte ich daraufhin, sei es eine Schande, diesen wundervollen Tag nur mit Herumsitzen zu verplempern.
    Das mißfiel Paul. Er machte ein ungemütlich schlechtgelauntes Gesicht. »Soll ich mich über dieses Wetter vielleicht auch noch freuen?« fragte er mißmutig. »Zuhause ist es genauso trocken wie hier, und wir werden zu wenig Winterfutter bekommen. Außerdem besteht die Gefahr, daß im Busch Brände ausbrechen.«
    »Hör doch auf, an allem herumzumeckern«, schimpfte Larry. »Ich möchte dich nicht hören, wenn wir ein verregnetes Wochenende gehabt hätten. Aber dann hättest du wenigstens Grund zu murren. Und du, Sam, solltest dich langsam an euer Zelt machen. Es ist bereits zehn. Wo ist Onkel Richard?«
    »Er schleicht irgendwo herum. Der arme Kerl hat sich erkältet. Wo ist denn Gloria?«
    »Sie schläft oder liest eine ihrer blöden Illustrierten. Sind Alison und Julian an den Strand gegangen?«
    Beide Männer machten völlig ahnungslose Gesichter und meinten, sie seien, doch keine Frauen und würden sich nicht um alles und jeden kümmern. Nach dieser spitzen Bemerkung beschlossen sie, ihr Zelt aufzustellen.
    Es bestand kein Zweifel mehr, die Urlaubsstimmung schwand dahin.
    Wir räumten im Lager auf, schmissen Gloria aus ihren Decken und wollten anschließend zu den anderen hinunter an den Strand gehen. Kaum war die kleine Süße auf der Bildfläche erschienen und hatte laut zum besten gegeben, daß sie die ganze Nacht kein Auge zugetan habe — was auf dieser schrecklichen Lagerstätte auch kein Wunder sei — , als die heilige Stille, die die ganze Nacht in Vivians Zelt geherrscht hatte, gebrochen wurde und ein geschniegelter und gestriegelter junger Mann auftauchte.
    Doch seine Miene war beunruhigt und finster. Gloria schaute nicht viel fröhlicher drein. Wir überließen die beiden ihrem ungewöhnlich schweigsamen Frühstück und gingen die Küste entlang zu den Felsen. »Findest du die Atmosphäre sonderlich gemütlich?« fragte mich Larry auf dem Weg. »Onkel Richard hat ein schlechtes Gewissen und Gloria ebenfalls. Vivian Ward schmachtet vor sich hin. Die einzigen lustigen Leute sind Julian und Alison. Wetten, daß sie ihm im Moment auseinandersetzt, sie könne mit dem besten Willen ihre Familie nicht verlassen und mit ihm nach England gehen.«
    Sie machten tatsächlich den Eindruck, sehr mit sich beschäftigt zu sein. Als wir an den Felsen ankamen, saßen sie möglichst weit von den Kindern weg, die sich gar nichts daraus machten, daß ihre Mütter ankamen, sondern gerade auf das andere Pärchen zustürmten, das ebenfalls völlig in ein Gespräch vertieft an einen Felsen gelehnt stand. Aber wenn wir auch hofften, daß Julian und Alison das Stadium erreicht hatten, wo sie über ihre Zukunft sprachen, so bestand wenig Zweifel, daß sich Onkel Richard und Lydia nur über Algen unterhielten.
    Der Morgen zog sich dahin. Larry und ich waren nicht so sicher wie die Kinder, nicht zu stören. Gloria und Vivian erschienen gar nicht erst, und als unsere Männer kamen, setzten sie sich möglichst weit von beiden Paaren entfernt auf die Felsen und warfen ihre Angeln aus. Sie fingen natürlich nicht einmal einen Hering. Heute wagte sich kein Fisch in ihre Nähe. Wir auch nicht, und als wir uns später alle im Wasser trafen, würdigten sie uns keines Blickes. Wenn das Meer nur um wenige Grade kühler gewesen wäre, hätten sie sich ganz bestimmt geweigert zu baden und somit ihre Mißstimmung demonstriert.
    Aber der Tag wurde immer heißer, und selbst Rex lag unbeweglich im Schatten. Nach drei ganzen Tagen Abwesenheit von ihren Farmen kehrten Sams und Pauls Gedanken unvermeidlich zu den Tieren und Weiden zurück, und ich hörte sie finster über Trockenheit und Grasbrände diskutieren. Gloria erhöhte die allgemeine Heiterkeit durch eisernes Schweigen und rotgeheulte Augen, und der arme Onkel Richard versuchte vergebens, sie zum Lachen zu bringen.
    Unglücklicherweise war seine Erkältung durch das Baden schlimmer geworden, und er bot kein sonderlich schönes Bild. Nur in den seltensten Fällen hebt ein Schnupfen das Äußere. Man sah Onkel Richard jeden Tag seines Alters an, und Vivian betrachtete ihn mit hochmütigem Mitleid und meinte, ein älterer Herr dürfe eben auch nicht nachts draußen herumlaufen, er hätte sich wirklich mehr vorsehen sollen.
    Larry ärgerte sich natürlich über diese Bemerkung und entgegnete,

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