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Tekhnotma - Das wüste Land: Roman (German Edition)

Tekhnotma - Das wüste Land: Roman (German Edition)

Titel: Tekhnotma - Das wüste Land: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aleksei Bobl , Andrei Levitski
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zog die Hand zurück, und das Bild wurde wieder scharf.
    Ein Scharren erklang: Der Rothaarige hatte es geschafft, auf die Beine zu kommen und hüpfte auf den Projektor zu.
    »Schaut euch das an!«, rief Max.
    Zu viert standen sie jetzt wie gebannt um den Zylinder. Fast im Zentrum des Lichtbildes über ihnen tauchte eine Zickzacklinie auf. Fett und lang, irgendwie gemein sah sie aus und erinnerte an eine Wunde. In ihrem Inneren blitzten grelle Lichter.
    »Was ist das?«, fragte Turan.
    Stawro hustete hohl, schlug sich mit der Faust auf die Brust und sagte:
    »Kein Mensch weiß es. Aber angeblich befindet sich genau dort das Energion. Wir fliegen darauf zu.«
    »Chef, kann ich was fragen?«
    Makota lehnte sich gegen das Gestell mit dem Raketenwerfer auf dem Dach des Punch und streckte entspannt die Beine aus. In der einen Hand hielt er seine Pfeife, in der anderen einen Flachmann. Er blickte sich unwillig um. Aus der Luke im Punch ragte Derjuschkas Kopf, hinter ihm drehte sich langsam der vergitterte Teller des von Sachar aufgestellten Radars.
    »Verschwinde.«
    Der Punch rumpelte zwischen den gestreiften Hügeln dahin und folgte dem Sender mit Krjuk und Changa. Nachts hatten sie Glück gehabt: Stawrides’ Flugmaschine war vor dem Hintergrund des Vollmondes gut zu sehen gewesen, sodass sie ihr Ziel nicht aus den Augen verloren. Und jetzt, am helllichten Tag, war sie noch besser zu erkennen: Ihre silbrigen Gefäße glitzerten in der Sonne. Weit vor ihnen, etwa auf halber Strecke zwischen dem Luftschiff und Makotas Fahrzeugen, krochen die beiden Panzer vom Schloss Omega dahin.
    »Chef.« Derjuschka ließ nicht locker. »Nicht ich will was wissen, sondern die andern Männer.«
    Makota nahm einen Schluck aus der Flasche. Die Sonne brannte auf ihn herab, und er vermisste seinen geliebten Hut. Außerdem war er schlecht gelaunt.
    »Was wollen sie?«
    »Wohin fahren wir und warum? Erklär uns wenigstens das. Wir sind so schnell aufgebrochen und …«
    »Was soll das Geschwätz?« Makota setzte sich auf, schraubte die Flasche zu und schob sie in seine Tasche. »Ich habe gesagt, wir fahren – also fahren wir.«
    »Das tun wir ja auch, Chef! Aber … Jetzt hör mir doch mal zu, aber schlag mich nicht gleich, hör mir zu!«
    Derjuschkas naive Visage war ungewöhnlich ernst, und zum ersten Mal sah der Ataman, dass unter dieser ganzen Naivität noch etwas anderes hervortrat, etwas, was er vorher nicht bemerkt hatte. Schläue? Gemeinheit? Nein, eher eine versteckte Durchtriebenheit. Makotas Neugier war geweckt. Aufmerksam musterte er den jungen Banditen. Was für einer war das? Jung – sicher, jung waren sie alle mal, und dieser war dazu ungeschickt, laut und hektisch, aber was noch? Irgendwie hatte es sich in letzter Zeit so ergeben, dass immer wenn der Ataman seine Befehle nicht persönlich erteilte, Derjuschka das für ihn erledigte. Alle kleinen Handreichungen hatte er übernommen, überall war er reingekrochen, kein Weg war ihm zu weit – und so hatte er sich unbemerkt nützlich gemacht und sich in der Schar der Banditen hervorgetan. So ähnlich hatte sich seinerzeit auch der Tschetschene benommen … bis er eines Tages seine rechte Hand geworden war.
    »Also, was ist?«, fragte Makota. »Ich schlag dich nicht, sprich, los!«
    Derjuschka blickte in die Luke unter sich, dann beugte er sich näher zu dem Ataman vor.
    »Die Männer murren, Chef! Nein, nein, noch gibt es keinen Aufstand, aber Stopor und Malik reden die ganze Zeit: Wohin fahren wir und warum? Als wir Rast gemacht haben, war Changa auch mit dabei. Und Lecha löchern sie mit allen möglichen Fragen.«
    »Und Krjuk?«, fragte Makota, während er zu dem Sender vor ihnen hinübersah.
    »Krjutschok sagt nichts. Und Sachar auch nicht. Dem ist alles egal. Er ist die meiste Zeit mit seiner Eliktronik beschäftigt, sonst schläft er oder er säuft. Aber die anderen … Du hast die Männer auf diese Tour mitgenommen, das heißt, du brauchst sie. Deshalb solltest du sie beruhigen und ihnen Mut machen, das denke ich.«
    »Er denkt!«, sagte Makota. »Ein Denker! Womit denkst du denn? Dein Denkapparat ist doch noch nicht ausgewachsen.«
    »Woher willst du das wissen?« Derjuschka wirkte beleidigt. Er zog die Nase hoch und wischte sie sich mit dem Ärmel ab.
    Der Ataman dachte eine Weile lang nach, dann schlug er sich auf die Knie.
    »Na gut. Kriech zurück und sag ihnen Folgendes: Wir fahren hinter diesem Luftschiff da vorne her. Das haben alle schon gesehen, und alle haben

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