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Tekhnotma - Das wüste Land: Roman (German Edition)

Tekhnotma - Das wüste Land: Roman (German Edition)

Titel: Tekhnotma - Das wüste Land: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aleksei Bobl , Andrei Levitski
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kapiert, dass wir hinter ihm her sind. In dem Luftschiff ist der Schakaljunge. Und ein gewisser Stawrides ist auch an Bord, er war mal ein berühmter Kämpfer in der Arena. Den werden wir ausrauben. Wenn das klappt und wenn seine Flugmaschine dabei heil bleibt, können wir in Zukunft mit dem Ding reisen. Dann werden wir fliegen und nicht mehr fahren. Was sagst du, ist das was?«
    »Und die Omega-Typen?«
    »Sag ihnen: In dem Fluggerät gibt es sehr viel Geld, deshalb sind auch die Omega-Söldner hinter ihm her, sie wollen diesen Stawrides auch überfallen. Aber das macht nichts, mit unserem Raketenwerfer machen wir sie fertig.«
    »Aber warum feuern wir nicht einfach Raketen auf das Luftschiff?«
    »Und er ist doch ein Idiot!« Makota konnte sich nicht zurückhalten und schlug dem Jungen mit der Faust auf den Scheitel. Aber nicht stark, fast schon zärtlich. »Dein Denkapparat ist vielleicht ausgewachsen, aber dumm bist du trotzdem. Wenn wir auf das Luftschiff schießen, dann explodieren die Gasbehälter. Das Ding stürzt ab und die Münzen verteilen sich in der Wüste … Das ist doch klar. Wir müssen warten, bis Stawrides anlegt, bis er landet. Die Söldner wissen nicht, dass wir hinter ihnen sind, und Stawrides weiß es auch noch nicht. Deshalb fahren wir möglichst unauffällig, aber wir dürfen auch nicht zurückfallen. Das ist alles. Geh jetzt.«
    Derjuschka wollte wieder in den Innenraum des Punch zurückklettern, da packte Makota ihn am Kragen und zog ihn zu sich.
    »Noch was. Sag ihnen, dass ihnen der Chef für dieses Ding zwei Goldmünzen gibt. Jedem zwei, Derjuga! Und du bekommst drei. Aber dafür musst du auf die Jungs achten, was sie so reden und wie ihre Stimmung ist. Pass gut auf und berichte mir dann. Alles klar?«
    Derjuschka nickte. Auf seinem Gesicht zeichnete sich doch so was wie Schläue ab, wodurch er noch naiver wirkte. Nachdem er verschwunden war, klopfte Makota seine kalte Pfeife aus und zog den Flachmann wieder aus der Tasche, um jenes Gebräu auszutrinken, das der Schakalwelpe irgendwann einmal als Geschenk von den Himmelsgängern erhalten hatte. Und diese Leute suchten den Jungen jetzt aus irgendeinem ihm unverständlichen Grund und hatten eine gewaltige Summe auf ihn ausgesetzt. Makota hatte noch keinen festen Plan, wie er weiter vorgehen würde. Dazu wusste er zu wenig. Entscheidungen würde er erst treffen können, wenn Stawrides’ Flugmaschine ihr Ziel erreicht hatte. Denn es war offensichtlich, dass der ehemalige Kämpfer nicht einfach ins Blaue flog, sondern ein bestimmtes Ziel ansteuerte – und zwar vermutlich einen ziemlich wichtigen Ort, andernfalls würden die Panzer von Omega ihn kaum immer tiefer in die Wüste hinein verfolgen. Und er, was wollte er? Ursprünglich hatte er vorgehabt, mithilfe des Raketenwerfers einige der Karawanen aus Charkow zu überfallen. Bislang hatte sich noch nie jemand an die Charkower herangetraut, denn sie waren einfach zu gut bewaffnet, aber mit diesem neuen Ding, das außer ihm kaum jemand besaß, war es durchaus möglich, die Schutztruppen der Karawanen auszuschalten und ihre Waffen in seinen Besitz zu bringen. Er musste es nur gut organisieren, genau überlegen, wen er wohin setzte. Und darin war der Ataman gut. Außerdem musste er es so einrichten, dass die Charkower nicht herausfinden konnten, wer hinter dem Überfall steckte.
    Wenn er erst mehr Waffen besäße, würde er seinen Clan vergrößern können. Zweimal, dreimal so viele Männer wie jetzt … oder noch mehr. Er würde neue Farmen unter seine Kontrolle bringen, Werkstätten, und dann eines Tages – darin bestand sein größter Traum! – würde er einen der nahegelegenen Ölfördertürme in seinen Besitz bringen, einen von denen, die jetzt noch den Moskauer Clans gehörten. Dann würde er im Süden des Ödlands sein Imperium errichten können. Makota kannte das Wort »Imperium« nicht, und er hatte auch nicht besonders viel Phantasie, aber vor seinem geistigen Auge sah er manchmal folgendes Bild: Tausend Männer hinter ihm, befestigte Siedlungen, Städte, Fahrzeuge, Öltürme … Ja, selbst der Herrscher aus dem Kiewer Tempel würde mit ihm zu rechnen haben, die Charkower würden Unterhändler schicken, um nicht mit dem Großen Makota kämpfen zu müssen, sondern sich mit ihm gütlich zu einigen, die Moskauer würden mit ihm Handel treiben wollen und ihn bitten, ihre Karawanen durch sein Gebiet ziehen zu lassen … Makota wusste genau, dass sein Traum in Erfüllung gehen konnte –

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