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Tekhnotma - Das wüste Land: Roman (German Edition)

Tekhnotma - Das wüste Land: Roman (German Edition)

Titel: Tekhnotma - Das wüste Land: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aleksei Bobl , Andrei Levitski
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Frauen, die die Banditen von Boris Dschaj-Kans Farm mitgenommen hatten.
    Makota hatte seine Wohnräume im zweiten Stock eingerichtet. Den Zuschauersaal des ehemaligen Mulitplex-Kinos und die Bar im ersten Stock nutzte er als Lagerräume. Das Erdgeschoss gehörte seinen Leuten.
    In ein Laken gehüllt stand der Ataman vor dem großen Fenster seines Schlafzimmers zum Hinterhof und blickte hinaus, während er an seiner ausgegangenen Pfeife saugte, in deren Pfeifenkopf ein »M« geschnitzt war. Unten standen die Fahrzeuge des Clans. Aus dem Erdgeschoss drangen dröhnendes Gelächter, Klirren und Geschrei zu ihm. Normalerweise achtete Makota auf Disziplin, aber nach dem Überfall auf die Farm von Dschaj-Kan hatten die Jungs das Recht, anständig Dampf abzulassen und sich zu erholen. Immerhin hatte diese Farm sich länger als alle anderen gehalten.
    Dabei hätte er selbst gerne getrunken. Er wandte sich um und blickte auf das große Bett, wo zwischen verknitterten Laken zwei Mädchen lagen, die man erst vor Kurzem aus Charkow mitgebracht hatte. Eine war rothaarig, die andere blond. Wie hießen sie noch mal? Der Tschetschene hatte es ihm doch gesagt … Makota konnte sich nicht erinnern. Er ging zum Bett hinüber, schnippte mit den Fingern und befahl:
    »Raus.«
    Die Blonde schlief, aber die Rothaarige, die quer im Bett lag hob den Kopf ein wenig und blickte den Hausherrn betrunken an. Neben dem Bett befand sich ein kleiner Stuhl, darauf standen eine halbleere Karaffe mit Wein, ein Teller mit den Resten eines Imbisses und zwei Weingläser. Die Scherben eines dritten Glases lagen am Boden.
    »Dumme Kuh!« Der Ataman ging sorgfältig, fast ängstlich mit kostbaren Gegenständen um. »Hörst du, schließlich ist das, … wie heißt es gleich … Kristall!«
    Die Blondine wachte auf und räkelte sich auf den Kissen. Die Rothaarige stützte das Kinn auf ihre Faust und sagte schläfrig:
    »Es ist halt kaputt gegangen.«
    Makota packte sie an den Haaren. Die Frau kreischte. Ihre langen Fingernägel kratzen über das Gesicht des Ataman.
    »Was tust du da?« Rasend vor Wut hieb er der Rothaarigen die Faust ins Gesicht. Der Blonden versetzte er einen solchen Tritt, dass sie zu Boden fiel.
    Die Rothaarige schien völlig benommen zu sein, sie hatte noch immer nicht verstanden, mit wem sie es zu tun hatte. Sie schwafelte etwas vor sich hin, und der Ataman musste ihr noch ein paar Schläge verpassen, ehe sie den Mund hielt.
    »Hebt die Scherben auf!«, befahl er. »Und verschwindet von hier. Macht schon, schnell!«
    Die Blonde griff sich ihr Nachthemd, zog es über und sammelte dann auf allen vieren die Glasscherben auf. Die Rothaarige richtete sich unbeholfen auf, über ihre Wangen liefen Tränen.
    »Schamlose Schlampen!«, bellte Makota. »Verschwindet von hier, beide!«
    Nachdem die Mädchen weg waren, zog er sich an, legte seine Gürtel mit der Pistole und einem Messer an und setzte seinen Strohhut mit der breiten Krempe auf. Dann trat er auf den Gang, machte aber sofort wieder kehrt, um sich seine geliebte Jacke aus festem schwarzem Leder mit den roten Einsätzen an den Oberarmen über die Schultern zu werfen. Ohne diese Jacke erschien er nur selten bei seinen Leuten.
    Der Ataman stand an der Tür zu seinen Privaträumen und blickte den Tschetschenen an. Der kniff die Augen zusammen, berührte mit der einen Hand den Verband an seiner Schulter und nahm immer wieder einen Schluck aus der Flasche.
    »Und dann ist er nach draußen gesprungen und hat auf mich geschossen …«
    »Und warum hast du ihm nicht ein Loch ins Fell gebrannt?«
    Der Tschetschene leckte sich die Lippen und blickte zur Seite, als hoffte er von dort eine Antwort zugeflüstert zu bekommen. In der Flasche war nur noch ein einziger Schluck übrig.
    »Der verdammte kleine Schakal hockte hinter seiner Kutsche. Hinter diesem …«
    » Punch «, erinnerte Makota seinen Assistenten.
    »Genau. Er hat sich auf die Erde fallen lassen und ist in Deckung gesprungen. Er hatte einen Revolver. Auf meine Beine hat er gezielt! Meine Stiefel hat er mir ruiniert, verdammte Nekrose noch mal!«
    Der Ataman blickte auf das geckenhafte Schuhwerk seines Assistenten. Im Schaft glänzten große Löcher.
    »Wie kannst du noch gehen? Ach ja, du hast ja Wolfslamellen in die Stiefel eingenäht. Ich hab auch welche«, sagte er und klopfte sich auf die Schulter.
    »Ja«, bestätigte der Tschetschene finster. Er ließ die Flasche sinken und wischte sich mit der Hand über die Lippen. »Also mach ich

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