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Tekhnotma - Das wüste Land: Roman (German Edition)

Tekhnotma - Das wüste Land: Roman (German Edition)

Titel: Tekhnotma - Das wüste Land: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aleksei Bobl , Andrei Levitski
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Pistole.
    Der Tschetschene riss die Hände hoch und bedeckte sein Gesicht damit. Alle wussten, dass das Oberhaupt des Clans gerne zwischen die Augen seines Opfers schoss. Makota zielte und war schon drauf und dran abzudrücken, als der Tschetschene plötzlich die Arme sinken ließ und sagte:
    »Äh… da ist es wieder, dieses Geräusch …«
    »Was?«, fragte Makota, ohne die Waffe wegzuziehen.
    »Ja, das ist es!«, schrie der Tschetschene. »Das ist das gleiche Geräusch. Er kommt hier her, das ist dein Laster. Leise!«
    Unter Donnern stürzte die Fassadenwand hinter ihnen ein. Der Ataman drehte sich um und schoss auf die Kabine des Punch , der den Palast mit voller Kraft gerammt hatte.
    Der » Punch « war bis zur Hälfte ins Gebäude gerast. Turan hatte sich in den Sitz gepresst und die Füße gegen das Schaltbrett unter dem Lenkrad gestemmt. Der heftige Stoß warf ihn aufs Lenkrad, vor seinen Augen wurde es für einen Sekundenbruchteil dunkel. Er zog die Luft tief durch die Nase ein, schüttelte den Kopf und sah sich um. Makotas Kugel war fast an der gleichen Stelle in die Windschutzscheibe eingedrungen wie der Schuss des Alten, das Glas war weißlich vor lauter Rissen. Kleine Splitter brachen bereits heraus.
    Die überrumpelten Banditen mit ihren Flaschen und Krügen in den Händen waren wie erstarrt stehen geblieben, aber Turan hatte kein Interesse an ihnen. Vor ihm brannte ein Lagerfeuer, am Boden daneben lagen abgerissene Regalbretter auf einem Haufen. Im Schein der Flammen erkannte er den Tschetschenen und Makota mit seinem breitrandigen Strohhut, der neben einer quadratischen Säule stand.
    Turan wusste, dass er allein gegen die Bande keine Chance hatte, sein einziges Ziel war der Ataman. Er stieß die Tür auf und schob sich nach draußen.
    Makota eröffnete das Feuer. Zwei Kugeln trafen das Metall der Tür, eine dritte durchschlug das Seitenfenster. Da das Fensterglas weniger dick war als das der Windschutzscheibe, zersplitterte es in tausend Scherben. Turan hatte sich auf das Trittbrett gehockt, schob sich seitlich zum äußeren Türrand und drückte den Abzug. Seine Kugel flog zwischen dem Ataman und dem Tschetschenen hindurch. Der Assistent ließ sich mit dem Gesicht zu Boden fallen und Makota warf sich hinter die Säule, wobei er seinen Hut festhielt.
    Die Banditen begannen zu schreien. Einige Männer rannten auf den Laster zu. Turan blieb hinter der Tür in Deckung und riss eine Granate von seinem Gürtel. An dem hölzernen Griff war ein Zylinder befestigt, der aus einem eingeschmolzenen und wieder erhärteten Metallstück bestand. Turan riss die Zündschnur ab, der Zünder knackte, die Funken setzten eine kleine Lunte in Brand. Sobald er die Granate über die Tür in den Saal geschleudert hatte, warf er die nächste und dann noch eine.
    Der Sprengstoffanteil in Nasars Granaten war nicht sonderlich groß, aber ausreichend, um die Sprengfüllung in einem Umkreis von zehn Schritten zu verteilen. Die Granaten bestanden aus einem Ballon mit brennender, öliger Flüssigkeit und verbogenen Nägeln und Eisenkügelchen.
    Die Schmerzensschreie übertönten beinahe die Explosionen der nachfolgenden Granaten.
    Turan sprang vom Trittbrett und legte sich der Länge nach auf den Boden neben dem Rad. Ein Schuss dröhnte, und Makota zog sich wieder hinter die Säule zurück. Turan hob den Kopf und umfasste seinen Revolver mit beiden Händen. Der Lauf bewegte sich hin und her, suchte sein Ziel. Der Ataman war nicht zu sehen, ebenso wenig der Tschetschene, dafür rannten jetzt zwei Männer auf den Punch zu – beide standen in Flammen. Bei dem einen brannte die Jacke, der zweite, der ein zweiläufiges abgesägtes Gewehr in den Händen hielt, war nackt bis zum Gürtel, brüllte vor Schmerz und schlug sich mit der Hand auf die Hüften, um die Flammen an der Hose zu löschen. Da Öl auf seine Haut gekommen war, erreichte er damit nichts weiter, als das auch seine Hand noch zu brennen anfing.
    Turan zielte auf den Mann. Der fiel auf die Knie und schoss, noch immer brüllend, aus beiden Läufen. Seine Kugeln drangen in die Fahrerkabine ein. Turan drückte den Abzug, und als der Kerl auf den Rücken fiel, sprang er mit einem Satz auf und rannte hinter die nächste Säule.
    Der Kerl in der brennenden Jacke erreichte den Laster, knallte auf die Kühlerhaube und stürzte. Von seiner Jacke spritzten Funken, er wälzte sich über den Boden.
    Turan blickte hinter der Säule hervor, versuchte Makota in dem Gewirr zu entdecken.

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