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Tekhnotma - Das wüste Land: Roman (German Edition)

Tekhnotma - Das wüste Land: Roman (German Edition)

Titel: Tekhnotma - Das wüste Land: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aleksei Bobl , Andrei Levitski
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ein. Nachdem Makota seine Befehle erteilt hatte und verschwunden war, erschienen drei Männer in schmutzigen Anzügen, offenbar Mechaniker von einer der Farmen, und machten sich an die Reparatur. Sie arbeiteten zügig, und sobald sie fertig waren, begannen sie, das Fahrzeug zu streichen.
    Am nächsten Morgen trugen die Mechaniker einen massiven Käfig herbei, der aus rostigen Armatureisen zusammengeschweißt war, und bauten ihn auf einen der Leiterwagen. Bis zum Abend waren zwei weitere Käfige auf den Leiterwagen montiert worden.
    Am darauf folgenden Tag erschien Makota wieder im Hof. Neben ihm ging der Tschetschene und hinter ihm zwei weitere Männer aus der Bande, die einen Manis an einer Leine herbeiführten. Die krummbeinige, blassgrün geschuppte Echse drehte unruhig den Kopf hin und her und peitschte sich mit ihrem dicken Schwanz selbst auf den Rücken. Ihr flacher Kopf erinnerte an den einer Schlange, aus ihrer Schnauze züngelte immer wieder eine biegsame gespaltene Zunge hervor.
    Turan betrachtete die Echse neugierig. Sie war eindeutig als Zugtier eines der Fuhrwerke vorgesehen. Wahrscheinlich hatte Makota sie einem der kleineren Nomaden-Clans abgekauft oder einfach weggenommen. Turan vermutete, dass der Ataman nach Süden reisen wollte, in die Don-Wüste, denn angeblich konnten sich Manise ausgezeichnet über den ausgetrockneten Schlamm bewegen.
    Der Manis wurde jetzt vor den Leiterwagen gespannt, ein Bandit mit Strohhut kletterte auf den Wagen, griff nach den Zügeln und schlug das Reptil mit einer langen biegsamen Stange auf den Rücken. Die Echse schüttelte den Kopf und trabte los. Gemächlich setzte sie ihre krummen, muskulösen Pfoten auf den Boden. Der Bandit schrie etwas, hieb dem Tier mit der Stange wieder auf sein hervorstehendes Rückgrat, woraufhin es sich geschmeidig nach rechts wandte. Der Ataman und der Tschetschene sahen zu. Der Leiterwagen fuhr im Kreis durch den Innenhof. Makota machte mit der Hand eine zustimmende Bewegung und verschwand wieder im Palast. Der Tschetschene eilte hinter ihm her. Der Leiterwagen hielt an, aber die Echse wurde nicht ausgespannt. Der Kutscher stieg ab und ging fort, um wenig später zusammen mit Karl einen hölzernen Kübel herbeizuschleppen, den sie vor dem Tier abstellten. Das Vieh schob die Schnauze in den Kübel und begann zu fressen, wobei sein Schwanz hin und her zuckte. In der Zwischenzeit führten die Banditen zwei weitere Manise in den Hof.
    Die Tür quietschte in den Angeln. Die dösenden Sklaven hoben ihre Köpfe, und fingen aufgeregt an zu brüllen, denn sie glaubten, Karl brächte ihnen ihre Schüsseln, aber es waren Makota und der Tschetschene. Noch ehe die beiden den Raum betreten hatten, saß Turan bereits unter seiner Stellage, die Beine von sich gestreckt und den Kopf auf die Brust gelegt.
    Die beiden Banditen blieben vor ihm stehen, und Turan konnte durch die Augenschlitze erkennen, dass der Tschetschene endlich doch seine Stiefel ausgewechselt und die Binde vom linken Auge abgenommen hatte. Er war neben dem Ataman der Einzige im Clan, der auf sein Äußeres achtete. Aber während Makota sich einfach ordentlicher als die übrigen Banditen kleidete, war der Tschetschene regelrecht eitel. Er kämmte sich die Haare sorgfältig, trug eine geckenhafte Jacke mit einem Pelzkragen, Lederhosen und ein Hemd aus Manishaut. Solche Kleidung bekam man höchstens in Kiew oder vielleicht in den Werkstätten der Moskauer Clans.
    »Woher hast du das?«
    Turan öffnete die Augen. Makota hielt einen silbernen Flachmann in der Hand. Turan konnte sich nicht sofort erinnern. Ach ja, das war das Geschenk von Karaban Tschiora. Er hatte das Gefühl, als wäre das Zusammentreffen mit den Fliegern ewig her, als hätte es in einem anderen Leben stattgefunden, dabei war seine Fahrt zum Eisernen Berg höchstens sieben Tage her.
    »Hörst du mich nicht? Antworte!«
    »Der Ataman hat dir eine Frage gestellt!« Der Tschetschene stieß Turan seine Stiefelspitze in die rechte Hüfte. Er versuchte seine Wunde zu treffen.
    »Hör auf, du Idiot!« Makota schubste seinen Assistenten zurück. »Warum schweigst du?«
    »Die Flieger haben sie mir gegeben«, sagte Turan.
    Seine Hände zitterten – er konnte sich nur mühsam zurückhalten, aufzuspringen und dem Ataman an die Gurgel zu gehen. Aber der hatte einen Stutzsäbel am Gürtel hängen und auf der anderen Seite eine Pistole. Auch der Tschetschene hielt einen Revolver in der Hand. Nein, es war zu früh. Er musste seinen Hass

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