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Tekhnotma - Das wüste Land: Roman (German Edition)

Tekhnotma - Das wüste Land: Roman (German Edition)

Titel: Tekhnotma - Das wüste Land: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aleksei Bobl , Andrei Levitski
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Menschenfleisch.«
    »Nicht nur«, stimmte Taka ihm zu. »Und seine Auftraggeber frisst Taka sowieso nicht. Das ist Gesetz.«
    »Gesetz von wem?«, fragte Mors misstrauisch.
    »Das ist das Gesetz der Wüste.«
    Der Ataman musterte den Wüstenführer noch einmal, dann traf er seine Entscheidung. Ob der Kerl ein Menschenfresser war oder nicht, war im Grunde egal. Dafür war dieser Taka ein Nomade, er würde sich besser als jeder andere in der Wüste zurecht finden, kannte die Tiere, die Menschen und ihre Gebräuche.
    »Ich will dich anheuern«, erklärte er. »Meine Karawane fährt zum Schiff.«
    »Wie viele seid ihr?«
    »Viele.«
    »Taka will wissen, womit ihr fahrt?«
    Makota setzte sich gegenüber dem Menschenfresser an den Tisch und nahm noch einen Schluck Wein aus der Flasche.
    »Verschiedene Fahrzeuge. Zwei Automobile, ein gepanzerter Laster, Motorräder. Und Fuhrwerke mit Echsen.«
    »Fuhrwerke.« Der Wüsten-Führer nickte. »Taka mag keine Maschinen. Er fährt nie damit. Aber ein Fuhrwerk ist in Ordnung. Hundert.«
    »Hundert!? Sag mal, habt ihr euch abgesprochen oder was? Für das Benzin hundert, für die Flaschen hundert, für den Wüsten-Führer hundert … Ihr ruiniert mich!«
    »Flaschen sind wichtig für die Fahrt«, stimmte Taka ihm zu. »Aber ein Wüstenführer ist noch wichtiger. Taka handelt nicht. Taka ist nie arbeitslos. Taka ist der beste in der Don-Wüste. Frag Rjurik, frag, wen du willst.«
    Eine Minute später legte Makota dreißig Münzen als Vorschuss auf den Tisch und verabredete sich mit dem Wüstenführer für den nächsten Morgen am Quadrat. Nachdem er die Kneipe verlassen hatte, beschloss der Ataman, der von all den Ausgaben verärgert war, nicht mehr auszugehen. Er war müde und der nächste Tag würde wieder anstrengend werden. Es war besser, sich auszuruhen.
    »Wir gehen zurück«, befahl er und schlug den Weg zum Hotel ein.

9.

    Turan versuchte sich im Schatten zu halten und lief eilig entlang der Häuser. Als er ein längliches Podest voller gedrungener, leerer Sender passierte, erblickte er vor sich in einiger Entfernung Makota.
    Rechts und links vom Ataman ging jeweils ein Bandit; den einen kannte Turan, der hieß Mors, aber an den Namen des anderen konnte er sich nicht mehr erinnern. Alle drei waren bewaffnet. Turan blieb stehen und zog das Gewehr von der Schulter. Niemand achtete auf ihn. Er zielte, ließ das Gewehr aber sogleich wieder sinken. Sie waren noch zu weit weg. Um aus einer Schrotflinte zu treffen, musste das Ziel näher sein. Die Pistole … Nein, die war auch nutzlos. Turan erinnerte sich gut daran, was im Palast passiert war: Er hatte den Ataman in den Rücken getroffen, woraufhin der zwar gestürzt, aber dann sofort wieder aufgesprungen und geflüchtet war. Vermutlich waren Wolfslamellen in seine Jacke eingenäht, was bedeutete, dass er ihm in den Kopf schießen musste. Aber aus dieser Entfernung würde er vielleicht daneben schießen, und das durfte er nicht riskieren.
    Turan zog sich zurück, sein Blick glitt über die Sender, ihre buckeligen Windschutzscheiben und die Fahrerkabinen. Der Wachmann, ein kräftiger pockennarbiger Kerl, schlief. Die Banditen kamen näher, gleich würden sie ihn sehen.
    Turan kletterte über die Umzäunung des Podests und lief geduckt auf das nächstbeste Fahrzeug zu. Über ihm rauschte ein Windrad, die Straßenlaternen schaukelten quietschend in ihren Lampenschirmen aus Metall. Turan öffnete die Fahrertür und ließ sich auf den mit Saiga-Antilopenleder bezogenen Sitz gleiten. Er streckte die Füße aus und beugte sich vor, um wieder sein rechtes Bein vom Knöchel aufwärts zu massieren. Seine Wade schmerzte noch immer von dem heftigen Krampf.
    Die Banditen hatten den Rand des Podests erreicht und blieben neben dem Wachmann stehen. Turan kletterte auf den Beifahrersitz und schob den Lauf des Gewehrs aus dem Fenster. Er zielte sorgfältig, schätzte ab, auf welcher Höhe sich Makotas Kopf befinden würde, wenn er gleich vorbeiginge. Zwischen dem Ataman und dem Podest lief noch Mors, aber das störte Turan nicht. Er würde aus beiden Läufen schießen, und das Schrot würde beide erwischen, vielleicht sogar alle drei. Falls Makota nicht sofort starb, hätte Turan zumindest genügend Zeit, um aus dem Sender zu springen, die Pistole an dessen Schläfe zu halten und abzudrücken. Und dann …
    Er wusste nicht, was dann kommen würde, er hatte keine Pläne für die Zukunft. Seit die Farm überfallen worden war, hatte nur ein Gedanke in

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