Tekhnotma - Krieger der Clans: Tekhnotma 3 (German Edition)
einen Säbel, während er dem Fahrer etwas zuschrie. Der Fahrer beugte sich über das Lenkrad und antwortete ebenfalls schreiend. Mehrere Männer kamen der Cyclette entgegen und wichen dem Fahrzeug fluchend aus, einer schoss ihm hinterher. Turan überquerte die Straße, während die Inkermänner dem Fahrzeug hinterherblickten. Belorus folgte ihm. Jetzt rannten die beiden etwas langsamer.
Als sie die Ruinen hinter sich gelassen hatten, lag das Lager eines weiteren Kriegsanführers vor ihnen. Zelte, umgeben von einem Ring von Automobilen. Hier herrschte mehr Ordnung, das Chaos und Panik lagen hinter ihnen. Weiter vorne, hinter den spitzen Mittelstangen der Zelte, ragte ein mächtiges, schwarzes Skelett auf, der Rahmen des letzten Katapults. Turan bewegte sich vorsichtig aus dem Schatten heraus und hielt die Gravikanone vor sich ausgestreckt.
Auf dem Dach des Automobils, das am nächsten stand, bewegte sich eine Gestalt.
»He, wohin willst du?«, schrie der Wachmann und hob sein Gewehr. »Aus welchem Haus kommst du?«
Belorus hob den Revolver. Die erste Kugel schoss an dem Hetman vorbei, der ging in die Hocke, aber die zweite Kugel traf ihn, und er stürzte vom Dach des Automobils. Turan schloss die Hand fester um den Griff, der Lichtkegel fiel auf die Seitenwand des Fahrzeugs. Es erzitterte, die Federung quietschte.
»Tim, eine Granate!«
»Die letzte!«, rief Belorus und zündete die Zündschnur an.
Hinter dem Fahrzeug ertönten Schreie, zwei Hetmane sprangen hinter der Kabine hervor, der erste legte seinen Karabiner an, aber in diesem Moment glitt das Fahrzeug sanft in die Höhen. Die Räder drehten sich langsam, verteilten Staub, aus der Karosserie ertönte ein Knacken. Die Inkermänner wichen zurück, und Tim warf seine Granate, ganz flach, unter den Boden des Automobils. Da Turan rechtzeitig bemerkt hatte, dass eine Gruppe Gegner von hinten auf ihn zurannte, löste er seinen Griff, und das Fahrzeug prallte auf den Boden und wirbelte eine riesige Staubwolke auf.
Direkt anschließend explodierte die Granate. Turan und Belorus rannten wieder los, im Schatten der zum Kreis aufgestellten Wagen umrundeten sie das Lager von links. Aus dem Innern des Lagers erklangen Schreie und Schüsse, aber sie galten nicht ihnen. Ein Maschinengewehr ertönte, ein anderes antwortete. Eine Stichflamme schoss in die Luft, eine Granate explodierte. Irgendetwas ging da auf der anderen Seite des Lagers vor sich, aber Turan und Belorus blickten sich nicht um, sondern rannten in Richtung des Katapults. Wieder hämmerten Schüsse eines Maschinengewehrs, und der Laster, den sie gerade an der Außenseite passierten, erzitterte, weil er auf der anderen Seite von Geschossen durchlöchert wurde. Belorus warf sich im Laufen hin, rollte über den Boden und streckte die Pistole schussbereit vor sich aus. Turan hatte sich zur Seite gedreht, hob mit dem Lichtkegel der Gravikanone den Laster etwas an und stieß ihn um. Das Automobil kippte auf die Seite, und die beiden Kämpfer konnten ins Innere des Lagers blicken. Eines der Zelte war umgestürzt, ein anderes ging vor ihren Augen in Flammen auf und erhob sich wie ein Feuervogel in die Höhe – die brennenden Zeltbahnen schlugen wie flatternde Flügel hin und her und verspritzten dichte Funken. Rund um die Zelte rasten Menschen durcheinander.
Tim sprang wieder auf die Füße und rannte hinter Turan her, weg vom Lager. Mindestens zwanzig Männer waren im Innern des Lagers auszumachen, aber keiner von ihnen achtete auf Turan und Belorus, wieder feuerten sie in die entgegengesetzte Richtung. Von dort kam eine Motocyclette herangeschossen, raste durch ein Lagerfeuer und verspritzte glühende Holzscheite. In der Cyclette saß Sewer, und hinter ihm umarmte sein schweigsamer Partner das schwere Maschinengewehr, das auf dem Kofferraum aufgeschweißt war. Auch die Mecha-Korpus-Männer waren auf dem Weg zum letzten Katapult, aber die Hetmane versuchten sie aufzuhalten. Sewers Partner schüttelte den Kopf und verspritzte rote Funken. Mit letzter Kraft erhob er sich etwas, drehte den Lauf zurecht, und wieder schoss eine Salve über die Hetmane hinweg. Die warfen sich auf die Erde, und Fontänen roten Lehms spritzten vor ihnen auf. Die Cyclette wendete mit heulendem Motor und raste wieder davon. Aus dem verwüsteten Lager schossen zwei weitere Cycletten hinter den Angreifern her. Zwei Maschinengewehrsalven dröhnten durch die Nacht, zwei Streifen Stichflammen leuchteten im Dunkeln auf. Sewer drehte das
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