Tekhnotma - Krieger der Clans: Tekhnotma 3 (German Edition)
des Mecha-Korpus hatten nicht am Sprengsatz gespart: Die Detonation war gewaltig. Die Erde zitterte, im ganzen Lager schossen Flammen auf – einer der Männer ließ seine Fackel fallen, an einer anderen Stelle wurden glühende Kohlen aus einem schlecht aufgeschichteten Feuer geschleudert. Das Lager der Hetmane kam in Bewegung. Die Manise, die hinter den Lastern angebunden standen und von all dem Feuer und Lärm ohnehin schon aufgescheucht waren, rasteten völlig aus, rissen sich von ihren Stricken los und stürmten nach allen Seiten davon, wobei sie jeden, der ihnen im Weg stand, einfach zur Seite fegten. Einige der Männer machten sich daran, den Tieren nachzujagen. Motoren heulten auf, als die Fahrer Sender und Motocycletten zündeten. Wie immer in solchen Fällen erklangen überall wilde Schreie und Warnrufe, dass man verraten worden sei und der Feind einen blutigen Angriff gestartet hätte.
»Was ist das denn schon wieder?«, rief einer der beiden, die Turan hielten.
Turan spannte die Beine fest an, schwenkte einen Fuß nach hinten. Dann trat er dem einen seiner Wächter mit dem Absatz zwischen die Beine, gleichzeitig entwand er seinen Arm aus dessen Griff und hieb dem andern die Faust ins Gesicht. Dann riss er dem Mann den Säbel vom Gürtel. Der Inkermann schwankte und hob die Hände schützend vors Gesicht. Aber Turan schlug mit der ungewohnten Waffe zu, und die Schneide schlitzte dem anderen die Handgelenke auf. Der Inkermann heulte vor Schmerz auf. Plötzlich tauchte ein wild gewordener Manis im Scheinwerferlicht auf. Er peitschte sich mit dem Schwanz auf das Hinterteil und raste mit aufgerissenem Rachen auf Turan zu, als wollte er ihm den Kopf abbeißen. Der stieß ihm den spitzen Säbel in eines der blutunterlaufenen Augen. Der Manis kreischte durchdringend, zuckte mit dem Schädel, zerrte den Säbelgriff aus Turans Hand und raste weiter. Er trampelte über die Hetmane und prallte in das Menschenknäuel hinter dem Scheinwerfer. Turan ging in die Hocke und hob die Winchester auf, die einer der Inkermänner dort hingeworfen h atte. Er zielte und schoss dem Kommandeur in die Brust. Dann hieb er dem Inkermann mit den aufgeschlitzten blutenden Händen den Schaft gegen die Stirn. Nicht weit entfernt donnerte eine Explosion – ein Brand satz, der es nicht bis zu den Hausdächern der besetzten Stadt geschafft hatte.
Mit wenigen Schüssen schaltete Turan die noch verbliebenen Hetmane aus, entwand den blutigen Fingern des einen seine Gravikanone, richtete diese auf das Menschenknäuel, aus dem Belorus’ Flüche kaum noch zu hören waren, und presste die Finger fest um den Griff. Die Kanone heulte leise auf. Drei Inkermänner flogen zur Seite, und der, der sich in der Mitte des Energiestroms befand, gab ein Röcheln von sich. Knochen knackten, der Körper verformte sich seltsam, als ob er an mehreren Stellen gleichzeitig gebrochen wäre. Das Röcheln verstummte. Hinter Turan schrie jemand durchdringend. Er drehte sich um und sah, dass einer der Hetmane, der versucht hatte, sich von hinten anzuschleichen, in den Rückstoß der Kanone geraten war und jetzt mit eingedrücktem Bauch zu Boden plumpste.
Aus dem Knäuel hob sich jetzt eine blutige Faust, in der wie eine Fackel ein Lichtmesser blitzte. Belorus stieß die Körper über ihm zur Seite und sprang hoch. Turan packte ihn am Jackenaufschlag und zog ihn mit sich.
»Komm schon! Ein Katapult ist noch übrig!«
Die beiden rannten stolpernd los. Unterwegs war es wieder dunkler. Aber nach kurzer Zeit rannten sie auf eine neue Gruppe von Lagerfeuern zu – das Lager eines anderen Hetman-Hauses. Um sie herum herrschte ein wahnsinniges Getöse, dazwischen hallte das Kreischen wild gewordener Manise, und man hörte Schreie. Einer der Inkermänner forderte brüllend zum Rückzug auf, ein anderer glaubte, das Signal zum Angriff der Stadt gesehen zu haben.
Nicht weit entfernt erklang ein Maschinengewehr, eine wilde Schießerei von Berdan-Gewehren und Pulverarmbrüsten, den Waffen der Inkermänner, dröhnte durch die Nacht. Belorus hetzte hinter Turan her und lud seinen Revolver im Laufen.
»Halt, wohin!«, rief er. »Komm schon, links entlang!«
Sie rannten durch das Labyrinth der zerstörten Vorstadt, hielten sich im Schatten der Mauern. Stolpernd kletterten sie über Häuserruinen, erreichten wieder eine Straße. Gerade schoss eine Motocyclette vorbei. Im Beiwagen stand ein Hetman mit nacktem Oberkörper und mit verbundenen Armen. Mit der einen Hand schwenkte er
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