Tekhnotma - Krieger der Clans: Tekhnotma 3 (German Edition)
zusammenkneifen, als sein Spiegelbild im Halbdunkel des Salons plötzlich grünlich aufleuchtete – sein ganzer Körper, bis auf den Kopf.
»Ist es jetzt stärker geworden, oder was?«, brummte er vor sich hin und schlug sich mit der Faust auf die Brust. Diesmal blitzte der Flecken an der Stelle jäh auf, und über die schwach leuchtende Gestalt im Spiegel lief ein Flimmern hinweg. Makota klopfte sich mit den Handknöcheln gegen die Stirn – nein, der Schädel war definitiv nicht geschützt.
Er dreht den Knopf in die äußerste Position.
Sein Abbild im Spiegel wurde jetzt von einem blassgrünen Leuchten umgeben. Der Lichtkokon schmiegte sich nicht direkt an seinen Körper, sondern stand etwa fingerdick davon ab. Außerdem umschloss er auch den Kopf.
Makota versuchte wieder, sich gegen die Stirn zu klopfen. Nach mehreren Versuchen hatte er das Prinzip begriffen: Solange seine Hand sich langsam bewegte, spürte er nur einen schwachen Widerstand, etwa so stark, wie wenn man die Hand in dickflüssiges Maschinenöl tauchte. Die Hand war irgendwie gehemmt, aber er konnte sich selbst abtasten. Aber sobald er sie schneller bewegte, wurde der Widerstand automatisch stärker. Und wenn er versuchte, sich zu schlagen, fühlte es sich an, als würde er auf weiches Wachs hauen. Der Lichtkokon gab ein wenig unter seiner Handfläche nach, aber berühren konnte er seinen Kopf so nicht. Die Rückwärtsbewegung ging dafür ganz leicht vonstatten, der Kokon versuchte nicht, die Hand aufzuhalten.
Makota schlug sich auf unterschiedliche Weise auf verschiedene Körperstellen, und die sanft leuchtende Gestalt im Spiegel wurde abwechselnd von smaragdgrünen Lichtwellen und jähen Blitzen erfasst. Endlich hatte er sich lange genug an seiner neuen Unverletzlichkeit erfreut. Er stellte den Knopf in die erste Position, damit der Harnisch eingeschaltet war, aber nicht leuchtete, und begann sich dann anzuziehen.
An der Tür klopfte es.
»Was ist los?«, brüllte der Ataman, der gerade seine Stiefel überzog. »Chef!«, rief Derjuschka. »Wir, äh, … Sachar und Stopor bitten…«
»Was bitten sie?«
»Dass du ihnen dieses … na, diese Waffe zeigst, aus dem Energion. Du hast es versprochen.«
»Schon gut …«, sagte der Ataman widerstrebend. »Ich komme gleich.«
Er griff sich den seltsamen Griff, der wie ein größerer Schlagring aussah, vom Tisch. Dabei überlegte er, dass er ihn mit einem Riemen so am Handgelenk befestigen würde, dass er den Ring im Ärmel verborgen immer mit sich tragen konnte. Er öffnete die Tür und stieg aus.
Bis zu Tagesanbruch war noch lange hin. Sachar und Stopor ließen ihre Arbeit liegen, als sie den Ataman sahen. Und Derjuschka, der in der Hocke dasaß, sprang auf.
»Und, wie steht’s?«, fragte Makota und zeigte auf die hochgeklappte Motorhaube. »Kommt ihr vorwärts?«
»Ja«, sagte Sachar, wobei seine Augen auf das seltsame Ding in der Hand des Bandenchefs geheftet waren. »Bei Tagesanbruch können wir losfahren. Was ist das da, Makota?«
»Seht her.« Der Ataman streckte die Hand aus, und die Männer traten näher.
»Das sieht ja aus wie ein Schlagring«, sagte Derjuschka verwundert. »Ein großer Schlagring.«
»Du bist selbst ein Schlagring!« Makota klang eingeschnappt. Er drückte den Griff. »Hier hast du deinen Schlagring!«
»Ahhh!« Der junge Bandit machte eine Satz rückwärts, und auch Stopor und Sachar wichen erschrocken zurück, als aus dem Ring plötzlich ein silberner Stab wuchs, der von einer schmalen länglichen Spalte in zwei Hälften geteilt wurde.
»Zisch…sch…sch!« – am Ende des Stabs loderte ein grellblauer Stern auf, und dann begann ein Lichtkreis darum zu kreisen, der durch die Spalte im Stab verlief. Die Waffe pfiff leise, ganz leise vor sich hin – das Geräusch war so fein, dass ihnen die Rückenwirbel einfroren und ihre Zähne im Zahnfleisch zu vibrieren begannen.
»Nicht zu fassen …«, flüsterte Derjuschka. Seine weit aufgerissenen Augen reflektierten zwei runde bläuliche Lichtchen. »Was … ist das?«
Er streckte die Hand aus.
»Pass bloß auf, Grünschnabel!« Der Ataman lachte zufrieden. »Ich rate dir, es nicht anzufassen.«
»Was passiert dann?«
»Was dann passiert … gleich zeig ich es dir.«
Der Ataman ging auf den Bus zu, und die anderen folgten ihm wie gebannt. Selbst der sonst so gleichmütige Sachar wirkte aufgeregt.
Makota blieb vor der Seitenwand des Fahrzeugs stehen, riss seine Hand mit der Waffe hoch, sodass für einen Moment
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