Tekhnotma - Krieger der Clans: Tekhnotma 3 (German Edition)
für ein Mensch? Immerzu hatte er geschwiegen, seine Stechapfelscheiben gekaut … Was wusste Turan über ihn? Nichts … absolut nichts. Und deshalb konnte Turan nicht für ihn einstehen. Krjutschok regte sich, dann flüsterte er heiser:
»Geda …«
Turan erhob sich und blickte in seine Augen – sie waren leer. Krjutschok sah die enge Kabine in der Gondel der Kraft nicht, er sah etwas ganz anderes …
Makota hatte sich ausgezogen und stand vor dem mit Sprüngen übersäten Spiegel im Salon des Punch . Er rieb mit der Handfläche über das glatte Material, das gleichzeitig an Plastik und an ein leichtes, biegsames Metall erinnerte, dann berührte er die dünnen Schnüre, die von der Weste aus seitlich und nach unten führten, die Arme und Beine entlang, über Ellenbogen und Kniegelenke, wo sie mit weichen Reifen befestigt waren, bis zu den Fuß- und Handgelenken, wo sie in ebensolchen Reifen endeten. Auf den Reifen, auf den Schnüren und auf der Weste befanden sich Dutzende von runden, silbrigen Plättchen.
Der Ataman klappte die eiserne Luke im Fenster auf und blickte nach draußen. Der Punch stand neben einem rostigen Bus, dessen Dach nur aus einer Abdeckung aus vor sich hinrottendem Flechtwerk bestand. Die luftleeren Reifen waren zu einem Drittel in den trockenen Schlamm eingesunken, an jedem der beiden hinteren Kotflügel war ein eisernes Fass ohne Deckel festgeschweißt.
Wellen eines dunkelroten, unheimlichen Lichts schaukelten von allen Seiten herbei, sodass Derjuschkas Silhouette, die neben der Fahrerkabine aufragte, abwechselnd aufleuchtete und im Halbdunkeln verschwand und hin und wieder in alle Richtungen Schatten auf die trockene, schlammverkrustete Erde um sich warf. Makota schob den Kopf zum Fenster raus. Sachar war gerade dabei, unter der aufgeklappten Motorhaube etwas aufzuschrauben, Stopor stand neben ihm und reichte ihm das Werkzeug. Der Ataman schob eine Hand nach draußen und klopfte mit der Faust auf die elastische Verkleidung, die den Laster fast vollständig bedeckte. Mit dem silbrigen Zeug war alles überraschend einfach gelaufen: Sie hatten das Material problemlos befestigen können, sowohl auf die Metall- wie auf die Holzteile, und es schmiegte sich jetzt fast faltenfrei an die Konturen oder – wie Derjuschka sich ausdrückte – Kurven des Fahrzeugs. Außerdem hatten sie festgestellt, dass das silbrige Material elastisch war, genau wie die getrocknete Haut eines Kriechers. Nachdem sie mit dem Einwickeln des Punch fertig waren, saß das silbrige Gewebe, das sie aus dem Energion mitgebracht hatten, wie eine zweite Haut auf der Karosserie und war kaum zu sehen.
Sachar hatte mehrmals gefragt, ob Derjuschka und der Ataman noch etwas anderes aus dem Energion mitgebracht hätten. Widerstrebend hatte Makota ihm schließlich von der Lichtsäge erzählt, aber über den Harnisch, jene Weste mit Ganzkörperschutz, die er gerade untersuchte, verlor er kein Wort. Nachdem Malik tot war, wusste bisher kein Mensch davon, und so sollte es fürs Erste auch bleiben.
Makota kehrte zum Spiegel zurück und legte eine Hand auf den flachen, runden Knopf, der sich kaum spürbar unter seinem linken Arm hervorwölbte. Er wusste inzwischen, dass man den Knopf in drei Positionen drehen konnte. Im Moment war die Schutzfunktion des Harnischs ausgeschaltet, aber wenn er den Knopf so drehte …
Ein leises Knacken ertönte, und die Weste blinkte einmal kurz auf. Makota stieß sich mit dem Finger in die Brust, den Bizeps, den Bauch … Jedes Mal erschien ein schwach leuchtender Fleck und verlosch sofort wieder. Er hieb mit der Faust zu, das Licht glühte heller. Trotzdem würde man es unter einem Hemd noch nicht sehen können, dachte der Ataman. Aber was, wenn eine Kugel ihn traf, oder eine Rakete?
Würde die Weste ihn gegen den Raketenwerfer schützen können? Schließlich war er nicht der Einzige, der so etwas besaß. Obwohl, solche Raketen wie die auf seinem Punch befestigten gab es nicht viele im Ödland, aber kleinere, also Handraketen, schon. Er wusste, dass die Himmelsgänger so etwas besaßen, und angeblich auch die Omega-Soldaten, das hatte Malik jedenfalls gesagt.
Makota hatte eine wahnwitzige Idee: Er könnte Sachar befehlen, eine Rakete auf ihn abzufeuern. Nein, das war zu gefährlich, außerdem war es schade um die Rakete. Und dann würden ja auch seine Männer von dem Harnisch erfahren. Und das wollte er nicht.
Der Ataman drehte den Knopf in die nächste Position. Er musste die Augen
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