Tekhnotma - Krieger der Clans: Tekhnotma 3 (German Edition)

eine breite Leuchtspur in der Luft hing, wie wenn man nachts mit einem brennenden Stück Kohle oder einer Selbstgedrehten durch die Luft fuchtelte.
    »Das passiert!« Makota hieb die Lichtsäge – so hatte er seine neue Waffe für sich getauft – in die Seitenwand des Busses.
    Der blaue Lichtkreis kreischte durchdringend auf und verfärbte sich rot. Das Eisen knarrte und stöhnte, Roststaub stob hoch, und kleine Lichtstrahlen traten neben der Säge aus. Die Klinge fräste sich ins Metall und sägte es bis zum Fenster auf. Makota führte die Waffe waagrecht unter Fensterrahmen entlang, und als er in die Knie ging, sägte die Lichtsäge abwärts.
    »Aufpassen!«, schrie Makota und sprang zurück.
    Ein großes quadratisches Stück Seitenwand fiel ihnen entgegen und stürzte flach auf den Boden. Eine Wolke rostigen Staubs erhob sich.
    »Das ist es, was passiert!« Makota schaltete die Säge aus. »Kapiert? Habt ihr genug gesehen?«
    Er grinste triumphierend.
    »Chef …«, flüsterte Derjuschka ehrfurchtsvoll. »Makota! Das heißt, dass du … jetzt unbesiegbar bist.«
    »Und unverletzbar«, fügte der Ataman bedeutungsvoll hinzu, ehe er wieder im Punch verschwand.
    Turan ging ab und zu in die Flugkabine hinüber, aber dort tat sich nichts Neues: Max beschäftige sich mit ihren Trophäen, Belorus schwirrte um sie herum, mischte sich mit Ratschlägen ein und störte, während Stawro angespannt nach unten in die Wüstenlandschaft starrte, die sich vor ihnen ausbreitete. Der Tag ging langsam zu Ende, und die untergehende Sonne tauchte die Wüste in rötliches Licht. Auch der harte Schlammboden leuchtete rot. Hier und dort blitzten in der Weite glänzende Flächen wie Spiegelstücke in unterschiedlichen Formen auf. Gegenstände mit vollkommen glatter Oberfläche. Das mussten Wracks von alten Fahrzeugen sein, die so verstümmelt waren, dass man ihre Umrisse nicht mehr richtig erkennen konnte. Hier und da wiegte der Wind Büschel getrockneten Grases. Endlich erhob sich Stawro im Sitz und sagte vorsichtig – fast als hätte er Angst, das Schicksal herauszufordern:
    »Da ist es.«
    Max, Tim und Turan stellten sich hinter den Bärtigen und betrachteten das rostige Wrack eines Automobils, das sich in den Abhang eines Hügels drückte und genauso rötlich leuchtete wie die restliche Landschaft.
    »Und da ist noch eines! Und noch eins!« Belorus streckte den Arm aus und zeigte über Stawros Schulter nach vorne.
    Hinter den Hügeln waren noch mehrere eckige Silhouetten zu sehen, aber sie konnten aus der Entfernung noch nicht ausmachen, worum genau es sich dabei handelte.
    »Wahrscheinlich die Überreste einer Karawane«, sagte Turan und musste daran denken, wie die Nomaden Makotas Karawane überfallen hatten, als sie schon in Sichtweite der Schiff-Stadt gewesen war.
    »Wir landen«, sagte Stawro entschlossen. »Dann können wir alle Fahrzeuge überprüfen, wer weiß, vielleicht ist außer Benzin noch was anderes Nützliches zu finden.«
    »Kaum.« Belorus’ Stimme klang anders als sonst, nicht mehr leichtfertig und unternehmungslustig. Sogar auf ihn, den sonst so forschen Abenteurer, hatte die rote Wüste eine bedrückende Wirkung. »Ich vermute, dass dieses Automobil schon ewig da liegt. Das ist doch nur noch ein einziger Rosthaufen, und falls es je etwas Nützliches gegeben haben sollte, dann haben die Wilden es sicher längst mitgenommen … Na schön, wir sollten uns bewaffnen.«
    Das Thermoplan schwebte jetzt über dem Automobil, aber Stawro schüttelte den Kopf – hier gab es nichts, was sich zum Festmachen eignete. Zudem steckte das Fahrzeug teilweise in einem Hügel fest, der beim Landen hinderlich war. Stawro lenkte das Luftschiff zu den anderen Wracks hinüber. Dort ragte ein von Korrosion halb zerfressener Metallrahmen aus dem harten Schlammboden – ideal zum Anlegen.
    Turan hielt den Haken bereit. Nach den vielen Unfällen in den letzten Tagen war die Seilwinde ziemlich klapprig geworden. Aber es war windstill, und wenn sie Glück hatten, würde sie noch halten.
    Stawro legte einen Hebel um und schaltete den Motor aus. Es wurde ganz still. Turan warf den Haken ab – er kratzte über Metall, das Thermoplan schaukelte in der Luft, der alte Fahrzeugrahmen unter ihnen knirschte und ruckelte. Es machte den Eindruck, als ob das rostige Eisenteil jeden Moment brechen würde. Die Kraft schaukelte weiter und begann sich langsam um sich selbst zu drehen. Das war der Moment für Turan und Stawro, mit dem Aufdrehen der