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Tekhnotma - Zeit der Dunkelheit: Roman (German Edition)

Tekhnotma - Zeit der Dunkelheit: Roman (German Edition)

Titel: Tekhnotma - Zeit der Dunkelheit: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aleksei Bobl , Andrei Levitski
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Lebensmittel in einen herumliegenden Seesack zu laden.
    »Was?«
    »Ich danke dir«, sagte Juna Galo trocken. »Ich hätte mich gleich bedanken sollen, aber ich war durcheinander. Du hast mir das Leben gerettet. Aber jetzt müssen wir von hier verschwinden. Wenn du bleibst, werden die Mönche dich foltern, um zu erfahren, wohin ich gegangen bin, und danach werden sie dich töten.«
    Ich zuckte mit den Schultern, richtete mich auf, warf mir den Seesack über die Schulter und kam zur Luke zurück, um rauszuklettern. Juna verschwand von der Öffnung.
    »Wie viele kommen noch?«
    »Ich weiß, dass uns ein Automobil, so groß wie unseres auf den Fersen ist und dann noch mindestens zwei Teutonen.«
    Diese seltsame Kutsche hieß also Automobil … Und was waren Teutonen? Ich würde es noch erfahren. Das Mädchen stand mit dem Gewehr des Mönches in den Händen da und blickte auf den Weg. Ohne sich zu mir umzudrehen, sagte es:
    »Ich bin reich, Söldner. Ich werde dich gut bezahlen. Ich weiß nicht, ob ich dir vertrauen kann … Aber ich heuere dich an. Fünf Goldstücke. Zwei im Voraus und drei, wenn wir unser Ziel erreicht haben. Du wirst mich begleiten und mich beschützen. Und jetzt lass uns aufbrechen, die Mönche werden jeden Augenblick da sein. Während du da drinnen warst, habe ich mir die Motorräder angesehen: Sie sind kaputt, also müssen wir zu Fuß gehen.«
    Sie wies mit der Hand in Richtung der Eisenbahnbrücke über dem ausgetrockneten Flussbett.
    »Wieso gehst du davon aus, dass ich bereit bin, dich zu beschützen?«, fragte ich.
    »Du bist doch ein Söldner! Und ich bin die Tochter von Timerlan Galo.«
    »Was habe ich damit zu tun?«
    »Du … aber du …« Juna schnaubte vor Zorn. Sie schüttelte den Kopf, wollte etwas sagen, aber dann überlegte sie es sich anders. Sie holte eine silberne Haarspange aus ihrer Tasche und befestigte ihre schwarzen Haare damit.
    Ich wühlte in dem Seesack herum, zog ein Stück Dörrfleisch von der Schnur, schnupperte daran und biss ab. Es war stark gepfeffert, schmeckte aber gut. Wobei mir in diesem Moment vermutlich alles geschmeckt hätte. Ich aß zwei Stücke, dann holte ich die Kürbisflasche heraus, roch an der Flüssigkeit darin – gewöhnliches Wasser – und nahm einige Schlucke.
    Juna Galo zog ein graues Barett aus ihrem Gürtel und setzte es sich auf die zum Knoten gewundenen Haare.
    »Fünf Goldstücke – das ist eine ernste Summe«, sagte sie kalt.
    »Und diese Mönche sind ernste Kerle. Das weißt du selbst.«
    »Wie viel willst du? Oder geht es dir nur darum, den Laster auszuplündern? Und mich auszuplündern?«
    »Nein«, entgegnete ich mit vollem Mund. »Dich will ich nicht ausplündern. Aber …«
    »Still!« Sie hob die Hand. Aus weiter Ferne drang Motorengeräusch zu uns, noch kaum hörbar.
    »Wir müssen fort, Söldner! Hilfst du mir oder nicht? Wie viel willst du?«
    Ich überlegte: Auf meinem Rücken trug ich ein Gewehr und einen Seesack voller Essen, am Gürtel einen Revolver; ich besaß Munition und ein Messer, ebenfalls aus dem Laster. Meine Situation war deutlich besser als vor einer halben Stunde, als ich nur mit einer vorsintflutlichen Armbrust bewaffnet auf diesem merkwürdigen Hügel herumgewandert war. Und trotzdem hatte ich noch keine Ahnung, wo ich mich befand. Und dieses Mädchen hier … Na ja, zumindest konnte ich nach und nach weitere Informationen aus ihm herauslocken, über diese Welt und diese Gegend. Mich einleben. Fürs Erste war es das Beste, mich an es zu halten. Später würde ich weitersehen.
    »Sieben Goldstücke«, sagte Juna Galo und blickte besorgt über meine Schulter in Richtung des Wäldchens. »Sieben, Rasin! Damit kannst du dir eine Farm kaufen!«
    »Na, gut«, sagte ich endlich. »Drei im Voraus.«
    Sie packte mich an der Schulter und gab mir einen Schubs in Richtung Brücke. Im Gehen zog sie ein Ledersäckchen aus ihrer Tasche, holte drei große runde Münzen heraus und drückte sie mir in die Hand.
    »Schneller, Söldner, wir müssen die Brücke erreichen, ehe sie hier auftauchen. Von da gibt es zwei Wege, einen nach Kewok und einen nach Grauer Brand. Die Mönche werden nicht wissen, welche Route wir genommen haben …«
    »Wohin willst du überhaupt?«, unterbrach ich sie, während ich mir einen Weg durch das hohe Steppengras bahnte.
    »Nach Moskau«, sagte sie.

6.

    Die Brücke war in einem jämmerlichen Zustand – die Gleise völlig verrostet, die Schwellen verfault, dazwischen wölbten sich Erdhügel, die mit

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