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Tekhnotma - Zeit der Dunkelheit: Roman (German Edition)

Tekhnotma - Zeit der Dunkelheit: Roman (German Edition)

Titel: Tekhnotma - Zeit der Dunkelheit: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aleksei Bobl , Andrei Levitski
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Nasenlöchern des Bärtigen quoll Blut. Ein zweites Rinnsal trat aus seinem Mundwinkel und lief in den langen, dunklen Bart. Der Kerl stürzte rückwärts zu Boden.
    Schwer atmend trat ich einen Schritt zurück und wandte mich um, als ich ein Schnalzen hörte.
    Das Mädchen lag am Boden, zielte mit meiner Armbrust auf mich und zog immer wieder den Abzug.
    »He, Freundin …«, sagte ich und ging auf sie zu. »Ich hab dir gerade das Leben gerettet, und du …«
    »Komm nicht näher, komm bloß nicht näher!« Sie versuchte wieder zu schießen.
    Ich packte die Waffe am Lauf und riss sie an mich. Das Mädchen ächzte, zog die Hände weg, versteckte sie hinter dem Rücken und schob sich rückwärts kriechend von mir fort. Langsam folgte ich ihr, während ich eine Patrone nachlud.
    »Bleib weg von mir!« Sie wirkte beinahe hysterisch. Ihre großen hellen Augen waren vor Entsetzen weit aufgerissen. »Du bist … Nekrose …«
    »Wovon verdammt noch mal redest du? Was soll dieser Nekrose-Scheiß?« Ich war stinkwütend. »Was redest du für einen Mist? Ich bin nicht krank.«
    »Du bist von dem Hügel gekommen, ich hab dich aus der Schießscharte gesehen.«
    Ich wandte mich um und blickte in Richtung der flachen Kuppe des Hügels. Mit einem Mal begriff ich, dass der obere Teil sich farblich von der Umgebung abhob. Er wirkte wie ein dunkler Fettfleck inmitten einer großen grauen, mit gelben und grünen Mustern verzierten Decke.
    Als ich mich wieder dem Mädchen zuwandte, schwenkte sie bereits einen langen, krummen Stock, den sie im Gras entdeckt hatte, und schlug mir damit auf die Schulter.
    Ich schwankte etwas, der Stock zerbrach krachend.
    »Du bist ja völlig gestört!« Ich schob die Armbrust ins Halfter, packte das Mädchen und hob es hoch. Es begann wie wild zu zappeln, warf den Kopf nach hinten, und heftiges Entsetzen verzerrte seine Gesichtszüge. Es hatte wirklich Angst vor mir. Und dazu kam sicher ein gewisser Ekel, als sei ich eine widerwärtige, giftige Assel.
    »Hör mal zu, Freundin!«, bellte ich. »Ich habe nichts. Keine Seuche. Alles in Ordnung, beruhige dich! Na! Wenn du nicht aufhörst zu zappeln, fessle ich dich.«
    Das Mädchen erstarrte, blickte mir in die Augen. Vermutlich begriff es erst jetzt, dass sie ganz normal waren.
    »Lass mich los!«
    »Schon gut! Aber benimm dich, sonst kannst du was erleben.«
    Ich stellte es wieder auf den Boden ab, und machte einige Schritte rückwärts zu dem Bärtigen hin, denn ich wollte ihm auf keinen Fall den Rücken zudrehen. Ich ging neben dem Mann in die Hocke und tastete nach seinem Puls am Hals. Er war tot. Ich hatte ihn nicht töten wollen. Es war einfach alles sehr schnell gegangen, und ich hatte reflexartig gehandelt. Es war eine dieser typischen Situationen gewesen, die ich auch bei meinem Verhör mit dem General erwähnt hatte: Wenn du sie nicht zuerst tötest, dann töten sie dich … Und dieser Mann hatte uns beide fertigmachen wollen. Mich ganz sicher. Wie hatte er mich genannt … Söldner? Söldner! War das mein Schicksal? Warum hatte der Bärtige nicht »Fremdling« oder »Wanderer« oder einfach »du da« gesagt? Warum Söldner?
    »Warst du lange im Flecken?«, fragte das Mädchen. Ich hob den Kopf.
    »In welchem Flecken?«
    »Na, in dem da oben! Ist er alt?«
    Ich zuckte mit den Schultern:
    »Keine Ahnung. Ich bin nicht … von hier.«
    »Wie heißt du?«
    Ich wollte schon »Jegor« antworten, aber irgendetwas hielt mich zurück, und ich sagte:
    »Rasin.«
    »Rasin«, wiederholte sie. »Ich heiße Juna. Juna Galo.«
    »Was ist das denn für ein Name?«
    Das Mädchen warf den Kopf nach hinten und sagte:
    »Überleg dir lieber, was du sagst. Ich bin aus dem Mecha-Korpus.«
    »Was geht mich das an?« Ich ging um den umgestürzten Laster herum, um nach den anderen Motorradfahrern zu sehen. Vermutlich waren alle drei tot. Dieser hier, der uns angegriffen hatte, musste der Beifahrer auf der vorderen Maschine gewesen sein. Er war von seinem Fahrer aus dem Sitz geschleudert worden. Aber die anderen konnten eigentlich nicht überlebt haben.
    So war es. Als ich zurückkam, war Juna Galo auf die Kabine geklettert und versuchte, die Fahrertür zu öffnen.
    »Bist du ein Söldner?«
    »Wie kommst du darauf?«
    Sie nickte mit dem Kinn in Richtung des Bärtigen.
    »Das sehe ich am Benehmen. Aber du bist wohl kein normaler Söldner. Was du kannst, bringen sie nicht jedem bei … Wenn du von der Mechanischen Korporation wärst, würde ich dich kennen. Also bist du

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