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Tekhnotma - Zeit der Dunkelheit: Roman (German Edition)

Tekhnotma - Zeit der Dunkelheit: Roman (German Edition)

Titel: Tekhnotma - Zeit der Dunkelheit: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aleksei Bobl , Andrei Levitski
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ab.
    »Tschak!«
    »Schrei doch nicht so.« Der Zwerg war gerade dabei, sich durch das Loch in der Beplankung wieder nach oben zu schieben.
    »Hier nimm.« Ich hielt ihm die Patronen hin. »Ist dir klar, was du damit tun sollst?«
    Er nickte und verschwand wieder unter der Brücke.
    »Pass nur auf, dass das Pulver nicht gleich vom Feuer erwischt wird. Am besten du wickelst sie in ein Stück Lumpen und schiebst sie in die Kanisteröffnung, dann …«
    »Ich weiß schon, Klugscheißer«, ertönte es von unten.
    »Mach schnell. Sie werden gleich hier sein.«
    Ich packte Juna am Ärmel und zog sie zum Sender. Als wir uns gerade setzten, kam Tschak bereits komisch hüpfend auf uns zugelaufen. Er schob sich von hinten über die Stoßstange auf den Kofferraumdeckel und rief:
    »Fahr los!«
    Ich ließ den Motor an. Das Brummen des Motors auf der anderen Seite dröhnte jetzt laut zu uns herüber, und der Sender der Diversanten rollte geradewegs von der Hügelkuppe jenseits der Brücke auf uns zu.
    »Hast du alles richtig gemacht?«
    »Willst du mich beleidigen, Mann?«
    Unter der Brücke erklang ein Donnern, Planken wurden in die Luft geschleudert, eine riesige Stichflamme schoss in die Höhe und ein dichter, giftiger Rauch wurde vom Wind über den Bruch getrieben.
    Ich nickte und fuhr los. Aus dem Augenwinkel konnte ich sehen, dass Juna immer noch zur Brücke blickte.
    »Was siehst du?«
    »Auf unserer Seite ist die Brücke zerstört«, antwortete der Zwerg statt ihr. »Jetzt halten sie. Ah, sie kehren wieder um … Die Klugscheißer haben kapiert, dass hier nichts mehr läuft. Fahr zu, Mensch, aber schön gemütlich. Bis zum Abend haben wir unsere Ruhe. Sie müssen die Umfahrung über die Schtschjolkowo-Route nehmen.«
    Vor uns dehnten sich die gleichmäßigen Rechtecke bebauter Felder aus, mit sporadischen Wachtürmen dazwischen. An den Rändern verliefen die Feldwege wie gerade Streifen. Als Juna auf einen zeigte, schüttelte Tschak den Kopf und sagte zu mir:
    »Nee, nee, fahr lieber dort lang! Den rechten da, siehst du? Der Weg ist kürzer, ich sag’s dir.«
    Ich lenkte den Wagen in die angewiesene Richtung und fragte:
    »Aber warum fahren wir nach Balaschicha, wenn dort die Brennstoff-Clans herrschen? Sie könnten in der Stadt schon über uns informiert sein.«
    »Klar.« Der Zwerg stimmte mir zu. »Oder glaubst du, dass diese Typen, die hinter euch her sind, sich noch nicht mit ihren Leuten in Verbindung gesetzt haben? Sie haben bestimmt einen Aufruf gesendet … Obwohl, nein!«
    »Von einem der Fahrzeuge?«
    »Genau!« Der Zwerg winkte mit den Armen. »Das habe ich auch gerade kapiert! Von den Sendern hat man nur eine minimale Reichweite, nach Balaschicha reichen ihre Antennen auf keinen Fall. Sie können sich im besten Fall untereinander verständigen, wenn sie im gleichen Gebiet unterwegs sind. Aber wir wissen ja nicht, was in der Siedlung passiert ist. Vielleicht hat die Nekrose alles verschlungen, vielleicht ist sie stehen geblieben. Vielleicht haben diese falschen Mönche dem Verwalter noch von euch erzählt, und der hat von seiner Sendestation eine Nachricht nach Balaschicha gesendet. Die Antenne dort wäre jedenfalls stark genug.«
    »Ich muss den Opferpriester vom Tempel in Balaschicha treffen, Luka Stiditsch«, sagte Juna. »Er wartet dort auf mich. Deshalb fahren wir dorthin.«
    »Aber vielleicht stellen sie uns da eine Falle«, wandte ich ein.
    »Immerhin ist Balaschicha keine kleine Siedlung für Erdölarbeiter«, erklärte Tschak. »Die Stadt wird zwar von den Clans kontrolliert, aber sie gehört ihnen nicht vollständig. Ihre Leute stehen nicht an jeder Ecke. In Balaschicha gibt es so viele Etagen … Nee, nee, wenn es sein muss, kann man sich da schon verstecken.«
    »Was denn für Etag…?«, fragte ich, unterbrach mich aber, als ich plötzlich Leute vor uns sah.
    Sie trugen Körbe, wanderten über die Felder und streuten mit weiten Armbewegungen irgendetwas aus. Am hinteren Ende des Feldes war ein Wachturm mit einem Wachmann zu sehen, außerdem drei Windmühlen, deren Windblätter sich langsam drehten.
    »Bieg nach links ab, Söldner«, kommandierte Tschak. »Da, siehst du das Brückchen über den Kanal? Schaut euch nur mal an, wie die Versorger die Bewässerung der Felder eingerichtet haben. Hier gibt es Hunderte von diesen Kanälen, und in der Regenzeit brodelt es in ihnen nur so.«
    Als der Sender über die Brücke rollte, sah ich, dass sich auf dem benachbarten Weg große, mit Säcken beladene

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