Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Tekhnotma - Zeit der Dunkelheit: Roman (German Edition)

Tekhnotma - Zeit der Dunkelheit: Roman (German Edition)

Titel: Tekhnotma - Zeit der Dunkelheit: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aleksei Bobl , Andrei Levitski
Vom Netzwerk:
sie verabscheue! Aber sie waren keine echten Mönche, oder? Ich bin ja noch nicht lange in der Siedlung, und dieser Job hier war nur so eine Art Übergangsarbeit für mich, weil ihr Elektriker gestorben ist. Ich wusste nicht gleich, woher ich das Gesicht von dem einen Kerl kannte. Aber dann ist es mir wieder eingefallen: Der hat sich in meiner Anfangszeit in der Siedlung rumgedrückt und dann ist er plötzlich verschwunden. Und heute Nacht tauchte er wieder auf, zusammen mit anderen Kerlen. Nur dass er auf einmal einen Bart trug.«
    »Soll das heißen, dass die Männer mit den Bärten Leute aus der Südlichen Bruderschaft waren?«, fragte Juna.
    »Was erzähle ich euch denn schon die ganze Zeit? Diversanten werden sie, glaube ich, genannt, oder? Sie sind erst losgezogen, um euch aufzustöbern, und dann haben sie euch bis hier verfolgt … Sie sind doch hinter euch her, oder?«
    »Hast du das gehört, Rasin? Leute von den Brennstoff-Clans verfolgen uns, sie gehören zur Südlichen Bruderschaft! Diversanten. Normalerweise legen diese Typen Feuer an den Bohrtürmen anderer Clans, um deren Geschäfte zu ruinieren. Aber diesmal haben sie sich als Kiewer Mönche verkleidet … Aber weshalb? Weißt du, was das bedeutet?«
    »Dass unsere Karten noch schlechter stehen als gedacht.« Ich hielt an, griff mir meine Howdah, die zwischen den Sitzen lag, und stieg aus. »Schließlich haben die Kiewer Mönche in dieser Gegend nicht allzu viele Stützpunkte. Aber die Brennstoff-Clans sind hier zu Hause.«
    »Hier können wir uns nirgendwo vor ihnen verstecken! Sie sind überall. Balaschicha steht unter ihrer Herrschaft, und da soll ich doch Luka treffen.«
    »Eins nach dem anderen, ich werde mich mal umsehen.« Ich wandte mich zu dem Hügel. »Ihr bleibt erst mal hier sitzen.«
    Es war trüb und kühl, ein böiger Wind wehte und von Westen zogen schwarze Wolken heran. Das Ölfeld lag weit hinter uns – von der höchsten Stelle des Hügels, wo ich mich der Länge nach ausgestreckt hatte, sah es wie eine schwarze, ölige Riesenpfütze aus. Schade, dass wir Burnos’ Gewehr im Dorf gelassen hatten, das Zielfernrohr hätte uns jetzt gute Dienste erwiesen.
    Durch die Einöde kamen drei Autos auf uns zu. Sehr weit hatten wir uns nicht von ihnen abgesetzt, aber noch reichte die Zeit, um sich einen Überblick zu verschaffen und in Ruhe zu entscheiden, was wir als Nächstes tun sollten.
    Ich hörte Schritte, schweres Atmen, und rechts und links von mir hockten sich Juna Galo und Tschak neben mir auf den Boden.
    »He, Mensch, wie kommt es, dass du durch die Nekrose gehen kannst?«, fragte der Zwerg.
    Seine Stimme klang anders, ich wandte ihm das Gesicht zu. Er sah mich ernst an, seine hellen, durchsichtigen Augen blickten scharf und konzentriert. Und das tätowierte Auge auf der Stirn schien mich ebenfalls zu beobachten.
    Ich setzte mich auf und packte ihn am Kragen, und im selben Augenblick schlug er zu. Er stieß mir die Fingerknöchel in die Nieren, riss meine Hände von seinem Kragen. Es kam unerwartet, ich hatte nicht damit gerechnet, dass die kleine Ratte so flink war. Er versuchte mir mit der Handkante an den Hals zu schlagen, aber ich wehrte ihn mit dem Ellenbogen ab, warf mich auf ihn, presste ihn zu Boden und schlug ihn einige Male fest ins Gesicht. Wieder packte ich ihn mit einer Hand am Kragenaufschlag und hielt ihm den Lauf der Howdah unters Kinn.
    »Rasin!« Juna klang verstört. »Warum …«
    Tschak zappelte noch etwas, dann hielt er still. Seine geschundenen Lippen schwollen an, und Blut tropfte aus seiner Nase.
    »Du antwortest mir jetzt, und wehe du verarschst mich«, sagte ich. »Wir brauchen dich nicht, Tschak. Hast du kapiert? Du bist eine Last für uns. Und wenn ich das Gefühl habe, dass du lügst, erschieße ich dich. Woher kommst du? Na, los!«
    »Es stimmt nicht, dass ihr mich nicht braucht. Im Gegenteil«, jaulte er. »Ich kenne mich hier aus … Wie wollt ihr nach Balaschicha kommen? Na, ihr Klugscheißer?«
    »Wir nehmen den Maut-Übergang an der Schtschjolkowo-Route«, sagte Juna.
    »Dumme Pute«, prustete der Zwerg. »Der gehört doch den Brennstoff-Königen! Sie sind es doch, die die Kohle einstreichen. Wenn ihr abhauen wollt, dort schnappen sie euch ganz bestimmt. Ich kenne andere …«
    »Darum geht es jetzt nicht.« Ich schüttelte ihn. »Vielleicht bist du aber auch ein Spion der Clans. Jetzt red schon!«
    »Ach was! Ich bin von der Krim! Hör mal, Mensch, ich habe mir nämlich überlegt: Wenn die Typen

Weitere Kostenlose Bücher